Die Tabuisierung des Todes drängt Sterbende an den Rand der Gesellschaft und führt zu Angst und Hilflosigkeit. Annelie Keil und Henning Scherf fördern eine Gegenbewegung durch Hospizarbeit, Palliativmedizin und ehrenamtliche Hilfe. Sie reflektieren ihre Erfahrungen und rufen zu einer Kultur der Zuwendung auf.
Annelie Keil Livres






Wenn das Leben um Hilfe ruft
Angehörige zwischen Hingabe, Pflichtgefühl und Verzweiflung
Wie damit umgehen, wenn Herr Alzheimer in die Beziehung einzieht und man plötzlich geheimnisvoll zu dritt ist? Ist die Schwiegertochter zuständig, wenn die demente Mutter gepflegt werden muss? Darf man sich scheiden lassen, wenn sich der Partner durch eine schwere Krankheit in eine andere Person verwandelt? Vom ersten bis zum letzten Atemzug ist Leben auf Berührung, Liebe, Hilfe und Zuwendung angewiesen. Jeder von uns ist gewissermaßen lebenslang pflegebedürftig. Wenn jedoch Krankheit, Behinderung, Gebrechlichkeit oder Demenz in den Alltag einziehen, bleiben die Angehörigen meist ungefragt mit einer enormen Belastung zurück – überfordert, übersehen und allein gelassen. Die renommierte Gesundheitswissenschaftlerin Annelie Keil gibt ihnen eine Stimme. Differenziert und unerschrocken diskutiert sie Fragen, die eine wachsende Zahl von Menschen an den Rand der Verzweiflung treiben.
Die menschliche Existenz ist verletzlich, und Schmerz, Verlust, Trauer und Tod sind unvermeidlich. Die Trauer um geliebte Menschen und verpasste Chancen ist schmerzhaft, eröffnet jedoch auch neue Möglichkeiten des Lebens und führt in die Tiefen der Seele.
Mit Produktionen des Ariston-Verlags assoziiere ich immer Spökenkiekerisches und Esoterisches. Davon ist im Buch der Bremer Professorin für Lebenswelt-, Gesundheits- und Krankheitsforschung nun überhaupt nicht die Rede. In einem großen Wurf, der fast wie ein philosophischer Sermon daherkommt, lädt A. Keil den Zeitgenossen dazu ein, das eigene Leben als Aufgabe anzunehmen, statt es einfach nur ablaufen zu lasen. trügerische Sicherheiten, die wir durch Identifikation mit dem Erreichten erlangen, mit 'Loslassen' Einlassen auf anderes und andere zu konfrontieren und zu korrelieren. Welche Auswirkungen ein falsches, risikoloses Leben zeitigt, demonstriert die Autorin anhand des Gesundheits/Krankheits-Paradigmas sowie anhand von konkreten Lebenskrisen: Angststörungen, Stress, Parnterschaftsproblemen. Das theoretisch fundierte und zugleich auch lesbare Plädoyer für 'Gesundheit als Lebensentwurf' sei breiter empfohlen. (2).
Viele Menschen sterben angeschlossen an Schläuchen auf der Intensivstation eines Krankenhauses. Wenn sie Glück haben, ist jemand da, der ihre Hand hält. Müssen wir Angst vor der Einsamkeit am Ende haben? Henning Scherf und Annelie Keil beobachten und fordern eine gesellschaftliche Kursänderung. Sie beschreiben ihre persönlichen Erfahrungen mit dem Tod, bittere wie tröstliche, und verbinden diese mit der Frage: Wie wollen wir sterben? Ein sehr persönliches Buch, das auch eminent politisch ist. Und das Mut macht, Abschied gemeinsam zu leben, um erträglicher zu machen, was wir zuletzt alle durchleben müssen. Viele Menschen sterben angeschlossen an Schläuchen auf der Intensivstation eines Krankenhauses. Wenn sie Glück haben, ist jemand da, der ihre Hand hält. Müssen wir Angst vor der Einsamkeit am Ende haben? Henning Scherf und Annelie Keil beobachten und fördern eine gesellschaftliche Kursänderung. Sie beschreiben ihre persönlichen Erfahrungen mit dem Tod, bittere wie tröstliche, und verbinden diese mit der Frage: Wie wollen wir sterben? Ein sehr persönliches Buch, das auch eminent politisch ist. Und das Mut macht, Abschied gemeinsam zu leben, um erträglicher zu machen, was wir zuletzt alle durchleben müssen.
Wenn die Organe ihr Schweigen brechen und die Seele streikt
Krankheit und Gesundheit neu denken
Wenn wir eine medizinische Diagnose wie Brustkrebs, Demenz oder Depression erhalten, steht das Leben Kopf und wir vor einem persönlichen Aufruhr. Überfallartig fliegen medizinische Begriffe wie giftige Pfeile durch den Alltag, erzeugen Zweifel, Angst oder innere Betäubung. Auf unterschiedlichste Weise ruft das Leben um Hilfe, stellt Fragen und sucht auf allen Ebenen nach Antworten, die die körperliche, seelische, soziale Dimension des Geschehens verstehbar und aushaltbar machen könnten. Aber der Mensch ist mehr als sein Befund! Nicht die Krankheit als medizinischer Sachverhalt, sondern das Kranksein, das Erleben der Krankheit rütteln den betroffenen Menschen wach. Die renommierte Gesundheitswissenschaftlerin Annelie Keil zeigt uns, wie wir trotz Krankheit ein erfülltes Leben in eigener Verantwortung führen können.
Unser Leben ist ein fortwährender Prozess der Wandlung, unvorhersagbar und voller Überraschungen. Zwischen Chaos und Ordnung, Anpassung und Widerstand, Freiheit und Abhängigkeit sind wir ohne Navigator in der Fremde unterwegs und herausgefordert, eine einzigartige biografische Welt zu gestalten, die unseren Namen trägt. Lust und Lust, Glück und Pech, Angst und Mut, Hoffnung, Abschied, Verzweiflung, Gelingen und Scheitern stehen wie Gesundheit und Krankheit auf der Tagesordnung, die wir nicht ändern, aber begreifen und lernen können. Wer leben will, muss älter werden, Erfahrungen sammeln und Land gewinnen! Das Buch erzählt von geglückten und gescheiterten Versuchen, inmitten der konkreten Lebenswelt die eigene Person und ihre Biografie zu erfinden. Und wie es gelingen kann, sich trotz Bruchstellen und Krisen immer wieder neu mit dem Leben zu verabreden, sich selbst auf die Spur zu kommen und der eigenen Kraft, Lebenskompetenz und Fantasie zu vertrauen. Dem eigenen Leben auf die Spur kommen Vom Umgang mit schweren Lebenssituationen Eine Reise durch biografische Landschaften
Den eigenen Lebensweg zu gestalten ist eine einzigartige und für jeden Menschen bedeutsame Aufgabe. Die menschliche Entwicklung folgt biologischen und universellen Lebensgesetzen - und wird doch von jedem Einzelnen selbst mitbestimmt. Woher wir kommen, wer wir sind und worauf wir hoffen: Annelie Keils neues Buch ist eine Einladung, dem Geheimnis des eigenen Lebens auf die Spur zu kommen - und es nach den eigenen Vorstellungen zu gestalten.
„Das Leben leben“: Was wie eine Selbstverständlichkeit klingt, gelingt nur wenigen Menschen. Zu dieser Erkenntnis kommt Annelie Keil. Denn Leben heißt auch, etwas zu riskieren, den Mut zu haben, auf die Signale von Körper und Seele zu achten.



