Es gehört zu den besonderen Verdiensten der heute oft gescholtenen 1968er, dass sie das Erziehungs- und Bildungswesen nachhaltig verändert haben. Rose und Klaus Ahlheim lenken den Blick auf die Vorgeschichte. Sie beschreiben die rigiden, ja kinderfeindlichen Erziehungsvorstellungen der Ärztin und NS-Ideologin Johanna Haarer, die auch nach 1945 noch nachwirkten und nur ein Ziel hatten: willenlosen Gehorsam. Und sie zeigen, dass sich in den 1960er Jahren vor allem mit Theodor W. Adornos „Erziehung nach Auschwitz“ ein ganz anderes Erziehungsideal allmählich Bahn brach, das autoritären Erziehungspraktiken den Abschied gab und Autonomie als Erziehungsziel propagierte.
Klaus Ahlheim Livres






Pressedienst Demokratische Initiative - 23: Auf einem Auge blind
Unterwanderung der evangelischen Kirche von rechts?
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Zwischen Arbeiterbildung und Erziehung zur Volksgemeinschaft
Protestantische Erwachsenenbildung in der Weimarer Republik
Erinnern und Aufklären
Interventionen zur historisch-politischen Bildung
Die frühen Texte des Theologen und Erziehungswissenschaftlers Klaus Ahlheim kann man als zeitgeschichtliche Dokumente lesen, sie atmen den Geist der sogenannten 68er Jahre, genauer des Jahrzehnts nach dem Höhepunkt der Studentenbewegung im Frühjahr und Sommer 1968. Es war auch ein Jahrzehnt des kirchlichen und theologischen Aufbruchs, einer anderen Theologie weltweit und eine Zeit der Religions- und Gesellschaftskritik, auch in Kirche und Theologie. Heute scheint sich im Schatten einer heftigen und emotionalen Diskussion über Islam und Islamismus die Kritik an der christlichen Religion samt der Kritik an den Verhältnissen wie von selbst zu erledigen, zu Unrecht. So gesehen kann man Ahlheims Texte auch ganz aktuell lesen und verstehen: als Aufforderung zu einer ehrlichen und selbstkritischen Diskussion.


