Gerhard Marcks
Formmeister der Keramik
Gerhard Marcks (1889-1981), ein bedeutender Bildhauer, wurde 1919 von Walter Gropius an das Staatliche Bauhaus in Weimar berufen. Im Rahmen des Programms, das eine neue Einheit von Kunst und Handwerk propagierte, erhielt er die Verantwortung für den Werkstoff Ton. Als Formmeister leitete er die Keramische Werkstatt in Dornburg und bildete zusammen mit dem Töpfermeister Max Krehan namhafte Keramikkünstler wie Otto Lindig und Theodor Bogler aus. In enger Zusammenarbeit mit seinen Schülern entwickelte Marcks innovative Gefäßkeramiken, die durch Ritztechnik und erzählende Bemalungen hervorstachen. Diese Arbeiten fanden 1923 während der „Bauhaus-Woche Weimar“ großen Anklang und gelten heute als Inbegriff der „Bauhauskeramik“. Obwohl er sein bildhauerisches Schaffen aufgrund äußerer Umstände zurückstellte, fand er im Holzschnitt eine neue Ausdrucksform und schuf die „Thüringer Mütter“. Ab 1925 lehrte er an der Kunstgewerbeschule Burg Giebichenstein in Halle und widmete sich seinen „Puppen“, körperhaften Skulpturen. Trotz eines Arbeitsverbots im Dritten Reich schuf Marcks bis zu seinem Tod ein bemerkenswertes künstlerisches Werk. Die Veröffentlichung zeigt, dass seine Zeit am Bauhaus weitreichende Impulse für sein späteres Schaffen und das Bauhaus selbst hatte.
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