Internationale Personaleinsätze werden häufig allein im Hinblick auf Erfolgskriterien wie ‚Anpassung‘ und ‚Aufgabenerfüllung‘ der Mitarbeiter und ihre Effizienz für ihr Unternehmen untersucht. Die Perspektiven der Betroffenen, d. h. der im Ausland tätigen Mitarbeiter sowie deren Familien, die auch Lebensbereiche und biographische Erfahrungen jenseits des Unternehmenskontextes umfassen, finden dabei nur selten Beachtung. Ähnliches gilt auch für die Praxis des Studierendenaustausches: Obwohl Programme zur Förderung der Studierendenmobilität (z. B. Erasmus) bereits auf eine lange Tradition zurückblicken und trotz einer wachsenden Anzahl von Studiengängen, die einen Auslandsaufenthalt fest in ihr Curriculum integriert haben, sind die interkulturellen Erfahrungen von Studierenden nur selten systematisch mit qualitativen Methoden ausgewertet worden. Hier setzen die vorliegenden Beiträge an: Die Kapitel stellen Ergebnisse soeben abgeschlossener empirischer Arbeiten über die Erfahrungen von Studierenden, Mitarbeitern und deren Familien während längerer Auslandsaufenthalte im europäischen und außereuropäischen Ausland vor und erkunden Möglichkeiten der interkulturellen Vor- und Nachbereitung von Auslandsaufenthalten an der Hochschule. Der vorliegende Band versteht sich als Beitrag zur aktuellen Forschungsdebatte um die interkulturellen Herausforderungen und Auswirkungen von Auslandsaufenthalten im Kontext interkulturell ausgerichteter Studiengänge oder internationaler Unternehmenstätigkeit.
Gabriele Berkenbusch Livres






Zwischen Hochschule und Arbeitsmarkt
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Absolventenstudien sind im Trend, insbesondere angesichts aktueller hochschul- und arbeitsmarktpolitischer Fragestellungen wie der Übereinstimmung von Hochschulausbildung und beruflichen Anforderungen sowie dem Verhältnis von Akademikernangebot und Arbeitsmarktnachfrage. In Sachsen wurde die erste sachsenweite Absolventenstudie einem renommierten Institut, dem Sächsischen Kompetenzzentrum für Bildungs- und Hochschulplanung, anvertraut. Die Ergebnisse wurden von der sächsischen Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst, Frau Prof. Sabine von Schorlemer, der Presse vorgestellt, was die Bedeutung der Studie unterstreicht. Solche Studien helfen Hochschulen, einen Überblick über ihre Absolventen und deren Werdegänge zu gewinnen, die Qualität der Lehre zu evaluieren und Planungsprozesse zu initiieren. Zudem dienen sie als Marketinginstrument im Wettbewerb zwischen Hochschulen, Fakultäten und Studiengängen. Die vorliegende Studie der Fakultät Angewandte Sprachen und Interkulturelle Kommunikation an der Westsächsischen Hochschule Zwickau orientiert sich an der Struktur der ersten sächsischen Absolventenstudie, fokussiert sich jedoch spezifisch auf die untersuchten Studiengänge. Diese Studie ist besonders relevant, da die Studierenden dieser Fakultät in der landesweiten Studie nicht ausreichend repräsentiert waren. Sie dokumentiert die Rückmeldungen von Absolventen der Studiengänge Wirtschaftsfrankoromanistik, Wirtschaftshispanistik
Migration und Mobilität aus der Perspektive von Frauen
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Migration und Mobilität sind Aspekte einer zunehmend vernetzten Welt, jedoch nicht identisch, sondern als zwei Seiten einer Medaille zu betrachten. Im 21. Jahrhundert hat Migration eine neue Dimension erreicht, mit Millionen von Menschen, die ihre Heimatländer dauerhaft oder für längere Zeit verlassen. Dies verändert die wirtschaftlichen und sozialen Bedingungen sowohl in den Herkunfts- als auch in den Zielländern und stellt MigrantInnen vor die Herausforderung einer kulturellen Neuverortung. Mobilität, als Schlüssel zum Fortschritt, ist oft eine Voraussetzung für beruflichen und sozialen Aufstieg. Sie umfasst auch kurzfristige Aufenthalte, die nicht unbedingt zu dauerhafter Migration führen, jedoch bedeutende Lern- und Anpassungsprozesse für die Betroffenen auslösen können. Frauen sind stark in Migration und Mobilität involviert, wurden jedoch in der Forschung lange vernachlässigt. Der vorliegende Band beleuchtet diese Thematik aus der Perspektive qualitativer empirischer Sozialforschung und fokussiert auf die subjektiven Sichtweisen der betroffenen Frauen. Nach einer umfassenden Einführung und einem theoretisch-methodologischen Überblick werden Einzelfallstudien zu Migrantinnen in verschiedenen Lebenslagen präsentiert. Ein Abschlussbeitrag eines Historikers verknüpft historische und politische Sichtweisen spanischer Migrantinnen in Deutschland der 1960er und 1970er Jahre. Das Buch richtet sich an LeserInnen, die sich mit Mig
Sprachpolitik und Sprachbewusstsein sind Begriffe, die nur in Situationen und Regionen Bedeutung erlangen, in denen mehrere Sprachen konfliktiv nebeneinander bestehen. Katalonien - insbesondere die Metropole Barcelona - ist eine solche vom Konflikt zwischen dem Kastilischen und dem Katalanischen geprägte Region. Ein historischer Ueberblick über die besondere Rolle der Sprache in Katalonien dient als Folie für das Verständnis der durchgeführten Interviews und ihrer soziolinguistischen Analyse und Interpretation. Welchen Niederschlag fanden die historischen Ereignisse im Bewusstsein der befragten Individuen?