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Gernot Grabher

    De-Industrialisierung oder Neo-Industrialisierung?
    Lob der Verschwendung
    Self-induced shocks: mega-projects and urban development
    • Die Geschichte der jüngsten Großprojekte in Deutschland ist in weiten Teilen eine Geschichte von Misserfolgen. Hinlänglich bekannte Beispiele wurden zum Sinnbild für Planungsfehler, kostspielige Mehrausgaben und übermäßige Verzögerungen. Trotz dieser systembedingten Risiken, die den massiven, hierarchisch gesteuerten Eingriffen in die urbane Struktur innewohnen, haben Großprojekte seit jeher einen entscheidenden Anteil an der Entwicklung von Städten. Als „selbstinduzierte Schocks“ schaffen sie einen Ausnahmezustand, der äußerst effektiv zu einer konzentrierten Bündelung von Finanzen, Expertise und öffentlicher Aufmerksamkeit führt. So können Ziele verwirklicht werden, die in der alltäglichen Praxis nicht erreichbar wären. Diese Publikation untersucht mit internationalem Fokus den inhärenten Zwiespalt von Großprojekten als Motor der urbanen Transformation einerseits und als potenzielle Auslöser unkontrollierbarer Dynamiken andererseits. Sie beleuchtet verschiedene Formen und Facetten von Großprojekten: als Mittel zur Stadtentwicklung, als temporäre Großereignisse, als organisatorische Herausforderungen und als Elemente einer sich wandelnden Stadtentwicklung im Kontext von „Eco-Cities“ und „Smart Cities“.

      Self-induced shocks: mega-projects and urban development
    • Die fernöstliche Schlankheitskur der „lean production“ droht in betrieblicher und regionaler Magersucht zu enden: Der weitgehende Verzicht auf Läger, Überschußkapazitäten und Organisationspuffer vermag zwar auf ebenso kurzfristige wie eindrucksvolle Weise die Effizienz der Produktion zu erhöhen, scheint aber im selben Maße die langfristige Anpassungsfähigkeit der Unternehmen einzuengen. Die Fähigkeit zur Anpassung hängt ganz entscheidend von der Verfügbarkeit von unspezifischen, ungebundenen - in einer ökonomistischen Perspektive „überflüssigen“ - Ressourcen ab, die für eine Vielzahl nicht vorher bestimmbarer Zwecke einsetzbar sind: Redundanz. Unter Bezugnahme auf theoretische Ansätze in den Natur-, Geistes- und Sozialwissenschaften legt Grabher hier einen interdisziplinären Versuch vor, die Bedeutung von Redundanz für die Anpassungs- und Innovationsfähigkeit sozialer Systeme zu erhellen. Der Autor untersucht die Ergiebigkeit des Redundanz-Konzepts am Beispiel der betrieblichen und regionalen Entwicklung und der regionalpolitischen Steuerung.

      Lob der Verschwendung