Das Profil in der ehemaligen Lehmgrube Würzburger bei Wels/Aschet ist eines der bekanntesten Paläoklima-Archive der Traun-Enns-Platte in Oberösterreich, einer Typus-Region für die quartären Vorlandvergletscherungen der Alpen. Die 12 m mächtigen Deckschichten aus glazialem Löss und interglazialen Paläoböden wurden im Rahmen eines Projektes der Kommission für Quartärforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften neu bearbeitet. Der Schwerpunkt lag auf der chronostratigraphischen Einstufung durch paläomagnetische Untersuchungsmethoden, ergänzt durch Lumineszenzdatierungen. Paläopedologische Aufnahmen sowie granulometrische, mineralogische und geochemische Analysen ermöglichten eine Charakterisierung der Verwitterungsintensitäten während der Interglaziale. Diese Ergebnisse zur Chronologie und Entwicklung der Deckschichten ergeben in Verbindung mit glazialen und fluvioglazialen Ablagerungen ein konsistentes Bild der klima-gesteuerten Prozesse während der Eiszeiten.
