Er war der Wortführer der protestantischen Partei. Nach der Schlacht bei Mühlberg 1547 vom Kaiser zum Tode verurteilt, verlor er alles: die Kurwürde, Schloss Torgau und die Wittenberger Universität. Und legte doch zugleich den Grundstein für die kommende Blüte von Weimar und Jena: Johann Friedrich I., in Jena Hanfried genannt. Das vorliegende Buch ist die erste Biografie über den gescheiterten Kurfürsten seit 100 Jahren. War er tatsächlich der „Märtyrer der Reformation“, als der er noch heute im Evangelischen Kalender steht? Das Buch zeigt ihn in all seinen Widersprüchen: großherziger Lebemann und zuweilen engstirniger Allesbestimmer, schwergewichtiger Genießer und belesener Lutheraner, erfolgreicher Turnierkämpfer und Versager in der entscheidenden Schlacht, Machtstratege und treu sorgender Gatte einer Frau, von der Cranach eines der schönsten Porträts der Renaissance geschaffen hat: Sibylle von Kleve. Die spannend erzählte und reich illustrierte Biografie erscheint als Begleitbuch zur Ausstellung „Johann Friedrich I. von Sachsen. Als Glaubenskämpfer in der Gefangenschaft“, die vom 31. Oktober 2017 bis 4. März 2018 im Stadtmuseum Jena zu sehen ist.
Sylvia Weigelt Livres






Elisabeth von Thüringen, eine bedeutende Frau des 13. Jahrhunderts, wird als Königstochter, Landgräfin und Heilige verehrt. Ihr Bild als mildtätige Fürstin mit dem Rosenkorb ist legendär, doch viele suchen nach ihrem authentischen Abbild.
Sie schauen majestätisch-huldvoll, demütig-bescheiden, manche selbstbewusst – Frauen, die uns Maler wie Lucas Cranach d.Ä. in ihren Porträts bis heute lebendig erhalten. Landesmütter wie Herzogin Elisabeth von Braunschweig-Lüneburg und Sibylle von Cleve beförderten die Reformation. Die Frauen der Reformatoren wurden zu deren Mitstreiterinnen. Auch in Luthers unmittelbarem Umfeld treffen wir auf selbstständige Frauen wie Katharina von Bora oder Magdalena von Staupitz, die Leiterin der ersten Mädchenschule in Mitteldeutschland. So vertraut uns ihre Bildnisse sind, über ihr Leben, ihre Wünsche und Träume wissen wir nur wenig. Wie sah ihre Realität aus, welche Gestaltungsmöglichkeiten hatten sie in jener Zeit, die wir heute Renaissance nennen?
'Unterwegs zu Elisabeth' lädt Sie ein, auf den Spuren einer der imponierendsten Frauengestalten des Mittelalters zu wandeln: Elisabeth von Thüringen – Heilige, Landgräfin, Wohltäterin. Nach intensiver Quellenrecherche zeichnet die Mediävistin Sylvia Weigelt in diesem Band die Stationen des kurzen, legendenumwobenen Lebens der Heiligen nach. Ihre spannend zu lesenden Spurensuche versammelt in kompakter Form Biographisches und Wissenswertes über Elisabeths soziales, kulturelles und politisches Umfeld. Alle, die sich auf den Weg zu Elisabeth machen wollen, finden hier einen idealen Reisebegleiter, der zudem detaillierte Informationen zu den historisch verbürgten oer legendären Stätten ihres Lebens und konkrete Routenempfehlungen enthält.
Sibylle von Cleve
Cranachs schönes Modell
Das Cranach-Porträt der Sibylle von Kleve als Braut ist eines der anmutigsten Frauenbildnisse der Renaissance. Doch wer war dieses junge Mädchen, das mit vierzehn Jahren mit Johann Friedrich I., dem späteren Kurfürsten von Sachsen, vermählt wurde? Obgleich über ihren Gemahl viel geschrieben wurde, kennen wir von der „Frau an seiner Seite“ – neben zahlreichen Bildnissen aus der Cranachschen Werkstatt – kaum mehr als ihre biographischen Daten. Sie folgte der Tradition adliger Heiratspolitik, und dennoch galt Ihre Ehe als sehr glücklich. Das war so selten, dass man sogar öff entlich darüber sprach. In politischen Angelegenheiten zeigte sich Sibylle als eine engagierte Frau, umsichtige Statthalterin und mutige Streiterin für Martin Luthers Reformation. Um die meisterhaften Bildnisse durch ein schriftliches Porträt zu ergänzen, hat Sylvia Weigelt über 100 Briefe Sibylles in Archiven gesichtet und transkribiert.
Die vorliegende Quellensammlung kann der Vielschichtigkeit der hoch komplizierten und für Außenstehende nur schwer durchschaubaren Vorgänge, die sich zwischen 1945 und 1960 in der Landwirtschaft vollzogen, nur bedingt Rechnung tragen. Dannoch hat die Herausgeberin des vorliegenden Bandes versucht, ein möglichst breit angelegtes Quellenmaterial zusammenzutragen, das zumindest Einblicke in diese unterschiedlichen Positionen erlaubt. Neben offiziellen Dokumenten und Zeitungsberichten wurden Protokolle und Berichte aus den Archiven in ganz Thüringen, von örtlichen und übergeordneten Ämtern und Institutionen gesichtet und ausgewertet.