Die im Jahre 1905 von Gustav Gröber ins Leben gerufene Reihe der Beihefte zur Zeitschrift für romanische Philologie zählt zu den renommiertesten Fachpublikationen der Romanistik. Die Beihefte pflegen ein gesamtromanisches Profil, das neben den Nationalsprachen auch die weniger im Fokus stehenden romanischen Sprachen mit einschließt. Zur Begutachtung können eingereicht werden: Monographien und Sammelbände zur Sprachwissenschaft in ihrer ganzen Breite, zur mediävistischen Literaturwissenschaft und zur Editionsphilologie. Mögliche Publikationssprachen sind Französisch, Spanisch, Portugiesisch, Italienisch und Rumänisch sowie Deutsch und Englisch. Sammelbände sollten thematisch und sprachlich in sich möglichst einheitlich gehalten sein.
Siegfried Heinimann Livres


Romanische Literatur- und Fachsprachen in Mittelalter und Renaissance
Beiträge zur Frühgeschichte des Provenzalischen, Französischen, Italienischen und Rätoromanischen
Dieser Band versammelt 14 Aufsatze von Siegfried Heinimann, die vier Themenkreisen zuzuordnen Grammatische und rhethorische Begriffsbildung, biblische und liturgische Sprache, Stilgeschichtliche Probleme der weltlichen Dichtung und Dante. Jedem Aufsatz folgt ein Postscriptum, das die Bibliographie auf den heutigen Stand fuhrt und Erganzungen zu einzelnen Punkten nachtragt. Die Untersuchung spezifischer Fragestellungen (etwa die Auseinandersetzung mittelalterlicher Sprachtheorie mit dem Phanomen des Artikels, die Herausbildung eines technisch-rhetorischen Wortschatzes im italienischen Duecento am Beispiel Brunetto Latini, die vorliterarischen Vorstufen der engadinischen Predigtsprache im 16. Jahrhundert etc.) eroffnet Perspektiven auf Der komplizierte Prozess der Entstehung von Schriftsprachen und dessen Einbettung in den historischen Kontext wird an konkreten Beispielen sichtbar gemacht. Neben drei grossen Literatursprachen des Mittelalters (Provenzalisch, Franzosisch, Italienisch) gelangt mit dem Engadinischen auch eine romanische Kleinsprache mit verspatet einsetzender Schrifttradition zur Darstellung.