Friedemann Beyer Livres






Die Gesichter der UFA
Starportraits einer Epoche
Hundert Porträts bedeutender Filmschauspieler der Ufa-Zeit dokumentieren die Vielfalt darstellerischer Persönlichkeiten der 1920er bis 1940er Jahre. Sie erinnern aber auch an eine Ära, als es in Deutschland ein funktionierendes Starsystem gab, das mit Hollywood konkurrieren konnte. Friedemann Beyer zeichnet in komprimierter Form die biografischen und künstlerischen Stationen der Künstler und ihrer Filme nach und ergänzt die Texte mit seltenen zeitgenössischen Porträtaufnahmen. Ein unverzichtbares Kompendium für Filmfreunde.
Schöner als der Tod
Das Leben der Sybille Schmitz
Sybille Schmitz, in den 30er Jahren als die schönste Frau des deutschen Films bekannt, war eine außergewöhnliche Schauspielerin, die keinem gängigen Typ entsprach. Ihr markantes, androgynes Gesicht und der melancholische Ausdruck verliehen ihr eine Aura von Fremdheit und Einsamkeit, die im Widerspruch zu ihrem gewöhnlichen Namen stand. Trotz ihrer beeindruckenden Karriere, in der sie über drei Dutzend Filme drehte und mit prominenten Partnern und Regisseuren arbeitete, blieb ihr Ruhm hinter dem ihrer Kolleginnen zurück. Dies lag nicht nur an ihrer Abneigung gegen das Dritte Reich und ihre Unterstützung jüdischer Freunde, die ihr den Ruf der politischen Unzuverlässigkeit einbrachte, sondern auch an der Unvereinbarkeit ihrer ernsten Natur mit den harmlosen Unterhaltungsfilmen der Ufa. Schmitz war weder das süße Mädchen noch die Femme Fatale, sondern eine eigenständige Persönlichkeit mit einer starken, unverwechselbaren Eigenart. Ihre Karriere endete tragisch in den 50er Jahren, als sie sowohl beruflich als auch privat scheiterte und schließlich Selbstmord beging. Ihr Name ist heute weitgehend vergessen, was viele, die sich an sie erinnern, als unverständlich empfinden.
Leinwandlegenden und das Hakenkreuz Friedemann Beyer portraitiert fünf maßgebliche Schauspielerinnen der UFA unterm Hakenkreuz: Zarah Leander (die Über-Frau), Olga Tschechowa (die Salondame), Sybille Schmitz (die Fremde), Ilse Werner (die Kesse) und Kristina Söderbaum (die Opferfrau). Jede für sich verkörperte ein prototypisches Frauenbild im Dritten Reich, das charakteristisch war für das Propaganda-Kino. Diese weiblichen Leitbilder entsprachen der NS-Ideologie (die Opferfrau), waren andererseits aber auch in Hollywood zu dieser Zeit gang und gäbe (die Salondame, 'the girl next door'). Am Beispiel der Filme dieser fünf Schauspielerinnen erklärt Friedemann Beyer anschaulich das jeweilige Rollenbild und stellt es in einen zeitgeschichtlichen Kontext und setzt sich mit der Frage auseinander, warum Schauspielerinnen und Frauenrollen im Film des Dritten Reichs eine viel bedeutsamere Rolle einnahmen als sie ihren männlichen Kollegen zugedacht war. Ergänzt wird diese überarbeitete Neuausgabe der Erstveröffentlichung von 1991 mit neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen und seltenen Portrait-Aufnahmen der fünf Leinwandstars. Frauenbilder im Kino der NS-Zeit. Aufarbeitung einer versteckten gesellschaftlichen Propaganda. Spannende zeitgeschichtliche Studie.
Die skandalöse Beziehung zwischen Joseph Goebbels und der tschechischen Schauspielerin Lída Baarová wird detailliert dokumentiert, beginnend mit dem olympischen Sommer 1936 bis zur Beendigung durch Hitler im Jahr 1938. Das Buch stützt sich auf unveröffentlichte Quellen und die Äußerungen der Protagonisten und bietet einen tiefen Einblick in die Filmindustrie sowie die Kultur- und Sittengeschichte Deutschlands vor dem Zweiten Weltkrieg. Friedemann Beyer verzichtet auf Spekulationen und präsentiert die Geschichte sachlich und spannend, basierend auf historischen Dokumenten.
Alles Propaganda? Hitler bevorzugte Liebesfilme, Goebbels Historiendramen, soviel ist bekannt. Wie aber hat man sich die Kinoproduktion als Ganze in den Jahren zwischen 1933 und 1945 vorzustellen? Auf welche Weise beeinflusste der Nazionalsozialismus das Leben und Wirken von Regisseuren wie Veit Harlan, Helmut Käutner, Karl Ritter oder Leni Riefenstahl? Dieser letzte Band der Stilepochen-Reihe vermisst das Filmschaffen in politisch dunkler Zeit und kommt dabei mitunter zu überraschenden Ergebnissen. Enthalten sind Artikel zu Hitlerjunge Quex (1933), Triumph des Willens (1935), Schlußakkord (1936), Die Feuerzangenbowle (1944), Via Mala (1944/45) u. v. a.
Universum Film AG – eine Weltmarke des deutschen Films. Meisterwerke der Filmkunst, Glamour und Propaganda: Die Ufa steht für eine beispiellos produktive Ära filmischen Schaffens in der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts. Mit ihren Filmen und Stars hat die Ufa die Kino- und Bewusstseinskultur in Deutschland und weit darüber hinaus geprägt. Jenseits ihrer künstlerischen Qualität sind Ufa-Produktionen ein Kaleidoskop deutscher Zeitgeschichte. Der Bildband wirft einen Blick hinter die Kulissen des legendären Studios und enthält viele unveröffentlichte Fotos.
Der Fall Selpin
- 223pages
- 8 heures de lecture
'Der Fall Selpin' schildert minutiös einen der größten Filmskandale des Dritten Reichs. Basierend auf den noch erhaltenen Protokollen des Münchener Spruchkammerverfahrens aus dem Jahre 1947, ergänzt durch Aufzeichnungen des sogenannten Ehrengerichts bei Joseph Goebbels sowie um neue Aktenfunde zeichnet Friedemann Beyer detailliert nach, wie Herbert Selpin (1902–1942) zum Denunziationsopfer eines fanatischen Nazi wurde. Bei genauerem Hinsehen zeigt sich, dass der Fall Selpin sehr viel komplexer und widersprüchlicher ist, als lange angenommen und eine beispielhafte menschliche Tragödie darstellt. Die wahre Geschichte einer Denunziation. Wenn das Private politisch wird: Ein Einzelschicksal als beispielhafte Parabel auf das Leben in einer Diktatur.
UFA in Farbe
- 287pages
- 11 heures de lecture
Die Ufa-Zeit wird oft mit Schwarzweißfilmen wie METROPOLIS und DER BLAUE ENGEL assoziiert. In den späten 1930er-Jahren brachte Agfacolor jedoch Farbe in den deutschen Spielfilm, eine Entwicklung, die der NS-Staat vorantrieb, um mit der US-Filmindustrie konkurrieren zu können. Das deutsche Agfacolor-Verfahren erwies sich als konkurrenzfähig zu Technicolor, obwohl es chemisch und farblich anders war. Zwischen 1939 und 1945 entstanden 13 abendfüllende Farbfilme in Deutschland, die unterhaltsame, melodramatische, ideologische und propagandistische Inhalte boten. In Bezug auf die gestalterische Nutzung des neuen Mediums mussten sie sich nicht vor Hollywood verstecken. Bereits 1936 wurden viele Filmstars mit dem Agfacolor-Diafilm abgelichtet, was heute eine Rarität darstellt, da vergleichbare Fotos in öffentlichen Archiven kaum zu finden sind. Der vorliegende Band vereint eine Auswahl seltener Fotos, Filmstile, Plakate und mehr, sorgfältig zusammengestellt von Gert Koshofer und Michael Krüger. Essays von Friedemann Beyer, Gert Koshofer und Michael Krüger beleuchten die Filmstars im Dritten Reich, die technische Entwicklung des Agfacolor-Verfahrens sowie die Produktionsgeschichte der ersten Spielfilme in Farbe. Filmografien, Schauspieler-Biografien und weitere Informationen ergänzen den Band.

