The book brings together the international discourses on gender, urbanism and architecture. Contributors are architects, social scientists and scholars from city and regionalplanning from the U. S., Turkey, Israel, Chile, UK, Lesotho and Germany. Das Buch führt die internationalen Diskurse über Gender, Urbanismus und Architektur zusammen. Die Beiträge stammen von Architektinnen, Soziologinnen und Planerinnen aus den USA, Türkei, Israel, Chile, Großbritannien, Lesotho und Deutschland.
Vorwort Das vorliegende Buch enthiilt eine Sammlung von Aufsiitzen, die in den vergangenen vier Jahren entstanden und hierfiir iiberarbeitet wurden. Diese Aufsiitze widmen sich verschiedenen aktuellen Themen und histori schen Entwicklungen der Raumstrukturen. Unter "Raumstrukturen" verstehen wir die Gesamtheit des physischen Raumes in seinen verschie denen Auspriigungen und mit seinen einzelnen Elementen, sei es das Innere eines Wohnraumes, seien es Baukorper, Siedlungsriiume oder "global cities". Das Verbindende aller Aufsiitze liegt darin, daB die Raum strukturen zu dem Verhiiltnis der Geschlechter in Beziehung gesetzt wer den. Unser Fokus ist also, wie sich das Verhiiltnis der Geschlechter im Raum niederschliigt, wie es durch den Raum beeinfluBt wird, ob und wie sich beider Wandel miteinander verkniipfen. AnlaB zur Veroffentlichung dieser Aufsatzsarnmlung ist ein zu beob achtender Widerspruch in der gegenwiirtigen Situation von Emanzipa tionsbestrebungen und ihrer Resonanz. Einerseits sind die seit den siebzi ger Jahren geiibten Kritiken an der Raumplanung und die daraus folgen den Forderungen, die im Zusammenhang mit der neuen Frauenbewegung entstanden, unterdessen Allgemeingut: kaum eine Kommune, die nicht irgendeine Aktivitiit zum Thema "frauenspezifische Belange in der Pla nung" unternimmt, keine Landes-oder Bundesraumordnungsinstitutio- einschlieBlich der Ministerien -, die nicht eine Tagung veranstaltet hat oder eine Studie in Auftrag gab. Andererseits mangelt es an jeglichem wirklichen Interesse. Kaum ein Thema scheint so marginal wie das der Raumwahrnehmung, -verfiigung und -gestaltung durch Frauen - selbst fUr Frauen. Inhaltsverzeichnis Feministische Stadtforschung und -planung Rückblick und Perspektiven.- Neue Lebensräume Technologische Entwicklung und städtischer Wandel.- Geschlechterverhältnisse und Wohnweisen.- Drei kulturelle Formen des Wohnens im 20. Jahrhundert.- Architekturästhetik und Zweckmässigkeit im Wohnungsbau.- Frauen-Wettbewerbe in Architektur und Städtebau.- Dekonstruktivistische Architektur Aufbrüche, Anstöße.- Gibt es eine frauengerechte räumliche Planung?.- Transport, Verkehr und Raumstruktur zur Absurdität der rationalen Planung.- Nachhaltigkeit und Dekonstruktion: Anregungen für ein neues Planungsverständnis.- Literatur.
Die Frauenbewegung hatte einen bedeutenden Einfluss auf die Geschichte des Planens und Bauens in Deutschland. Die Autorinnen beleuchten die Beiträge von Frauen zur Wohnungsbaureform und zur Architekturdebatte in einer Zeit des Aufbruchs. Sie fügen so der Geschichte des Planens und Bauens ein wichtiges Kapitel hinzu. Der Inhalt umfasst Themen wie weibliche Wohnungspflege, soziale Wohnungspolitik vor dem Ersten Weltkrieg, Wohnungsfürsorge und Wohnerziehung in der Weimarer Republik. Weitere Aspekte sind die Rationalisierung des Haushalts, Technisierung und Hausfrauenbildung sowie die Entwicklung neuer Küchen und Wohnungen in dieser Zeit. Auch die Zentralisierung der Hauswirtschaft und der Bau von Ledigenwohnungen werden behandelt. Die Diskussionen und Beiträge sind durchweg interessant und laden dazu ein, die damaligen Ideen im Kontext heutiger Rahmenbedingungen zu betrachten. Die Autorinnen zeigen die zentrale Rolle der Frauen bei der Entwicklung und Durchsetzung dieser Neuerungen auf, was in der Forschung oft übersehen wird. Die Lektüre ist äußerst informativ für alle, die sich für die deutsche Frauenbewegung sowie für Städtebau, Architektur und Kulturgeschichte der Moderne interessieren. Sie kann zudem anregen, die eigene Wohnsituation zu überdenken.
Wesentliche Wohn- und Siedlungsformen im 20. Jahrhundert hatten ihre Ausgangspunkte in den politischen Debatten, Initiativen und Bewegungen im Kaiserreich und in der Weimarer Republik. Ob in der sich damals entfaltenden alten deutschen Frauenbewegung eine wohnungs- und siedlungspolitische Debatte geführt wurde und welche Themen dabei im Vordergrund standen waren Fragen, denen in dem Forschungsvorhaben nachgegangen wurde. Anhand der Auswertungen der Zeitschriften der alten deutschen Frauenbewegung ließ sich eine engagiert und mit eigenständigen thematischen Schwerpunkten geführte Diskussion rekonstruieren, die neue Einsichten in die Lösung der „Wohnungsfrage“ vermittelt und den Beitrag der alten deutschen Frauenbewegung zu den großen Reformvorhaben darstellt. Der Band ist die überarbeitete Fassung des Abschlußberichtes eines Forschungsprojektes, das vom Land Hessen gefördert wurde. Er ist untergliedert in einen umfassenden Auswertungsteil und einen umfangreichen Materialteil.