Stephan Pinkert Livres






Zu tief ins Rotweinglas geschaut? Rechtsanwalt Martin Bellheim leidet nach einer Portugieser-Verkostung in einer Wolfenbütteler Weinhandlung Höllenqualen. Hochschuldozent Helge Wannhoff quält die Angst vor schwerer Krankheit und die Vergangenheit, die nicht vergehen will. Lena Auerswald quält noch immer der Tod ihres Vaters vor zehn Jahren. Er hätte noch leben können – die feinen Herren haben es verhindert. Nie hat sie diesen Gedanken verloren: Rache! Tabakhändler und Feinschmecker Julius Fels erkennt nach vielen geleerten Gläsern und genossenen Sterne-Menüs die moralische Verkommenheit und kriminelle Energie seiner Mitbürger. „Feine Herren“ ist ein ebenso genussreiches wie hintergründiges Sittengemälde aus der beschaulichen Kreisstadt im Niedersächsischen. Ort der Handlung: Wolfenbüttel
Jede Nacht erscheinen die Toten in seinen Träumen. Eine Vergangenheit, die nicht vergehen will. Julius Fels ist ein psychisches Wrack. Zur Regeneration entschließt sich der Tabakhändler und Feinschmecker zu einer Gourmetkur, bei der er unvermittelt Franziska Bellheim gegenübersitzt – doch die wurde vor zwei Jahren ermordet. Fels glaubt, den Mörder zu kennen. Ein lebensgefährliches Katz-und-Maus-Spiel nimmt seinen Lauf ... »Sie horchte in das Dunkel hinein. Stille. Totenstille. Ihr Sterben hatte bereits begonnen.« Ort der Handlung: Wolfenbüttel
Wein ist Big Business, und die Bewertungen von Weinexperten entscheiden über das Schicksal von Weinen und Weingütern. Punkte, Gläser und Sterne sollen Objektivität demonstrieren, doch die Abweichungen bei der Bewertung eines Weins sind enorm. Weinkritik bleibt subjektiv, und der Autor appelliert an die Leser, Kritiken wenig Bedeutung beizumessen. Selbsternannte Experten und zahlreiche Wettbewerbe kreieren Trends, heben Winzer in den Olymp oder verdammen andere. Pinkert möchte diese Marketingmaschinerie entmystifizieren und weist darauf hin, dass Wein mittlerweile das beliebteste Getränk der Deutschen ist, vor allem durch die Präsenz in Kochsendungen. In seinem Buch spannt Pinkert einen weiten Bogen von den Mindestkosten der Weinproduktion über Billigweine bis hin zu medizinischen Behauptungen über die gesundheitlichen Vorteile von moderatem Weinkonsum. Er beleuchtet auch die Auswirkungen des Klimawandels auf das Weinangebot weltweit. Soziologische Betrachtungen zeigen, wie der Weinkonsum mit sozialen Milieus verknüpft ist. „Reiner Wein?“ bietet umfassende Recherchen und regt die Leser an, ihre eigenen Weingewohnheiten kritisch zu hinterfragen und sich nicht nur auf die Geschmäcker prominenter Vortrinker zu verlassen.
Wein ist des Deutschen liebstes alkoholisches Getränk. Doch Wein ist mehr als das: Wein ist Genuss und Kultur, wenn auch für jeden Menschen in unterschiedlichem Maße. Weinkonsum und -genuss sind, so die These dieses Bandes, milieuspezifisch. Die Kleine Soziologie des Weintrinkens führt umfassend in das Thema ein, beschäftigt sich aber auch mit der bunten Welt des Weines, mit Traum- und Supermarktweinen, mit Weinschmeckern und deren Terminologie. Weinentdeckungen und -tipps runden das Thema ab.
Seit der 'Zeitenwende' 1989/90 und dem damit verbundenen Ende des Ost-West-Konfliktes ist auf der Welt eine auf den ersten Blick paradox anmutende Entwicklung zu konstatieren: Umfangreichen und tiefgreifenden wirtschaftlichen, gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Globalisierungsprozessen stehen Tendenzen einer neuerlichen Herausbildung von Nationalismen und eine zunehmende Betonung kultureller Identitäten entgegen. Vor diesem diagnostischen Hintergrund thematisiert der Band die aktuelle Frage des Verhältnisses zwischen Globalisierung und Re-Nationalisierung. Welche Auswirkungen haben die Globalisierungsprozesse auf Kulturen bzw. Zivilisationen, Nationalstaaten und den Einzelnen? Es wird die These entwickelt, daß die Nationalismen als eine Antwort auf die mit der Globalisierung verbundene Modernisierung, Pluralisierung und Differenzierung gedeutet werden können.