Hoch über dem Winzerstädtchen Freyburg an der Unstrut liegt die um 1090 vom Thüringer Grafen Ludwig dem Springer gegründete Neuenburg, die Schwesterburg der Wartburg. Mit dem Aufstieg der Landgrafen von Thüringen war sie die einstmals größte Burg und wichtigster Sitz der Landgrafen. Bis heute gilt die um 1180 errichtete Doppelkapelle mit ihrer außergewöhnlichen Bauzier als besonderes architektonisches Kleinod. Der Autor bietet einen kenntnisreichen Überblick über die historischen Anfänge der Neuenburg, detaillierte Beschreibungen der einzelnen Bauten und nicht zuletzt einen Rundgang durch die verschiedenen Ausstellungen von Schloss Neuenburg.
Kristine Glatzel Livres






Schloss Neuenburg liegt hoch über dem Unstruttal bei der alten Stadt Freyburg im Bundesland Sachsen-Anhalt. Die Ufer des ruhig dahinströmenden Flusses sind von Weinterrassen eingefasst. Die weitgehend erhaltene Stadtmauer mit zahlreichen Türmen fasst das gitterförmige Straßennetz der Altstadt Freyburgs ein. Die Neuenburg wurde um 1090 von Ludwig dem Springer gegründet. Die Anlage war von Beginn an weiträumig und gut befestigt angelegt. Im mittleren 12. Jahrhundert war der Neuenburg im Osten eine weiträumige Vorburg mit zwei Bergfrieden und einer weiteren Wall-Graben-Anlage mit einer Mauer vorgelagert worden. Unter Landgraf Hermann wurde die Burg ausgebaut. Neben der Errichtung eines aufwendigen Palas ist vor allem der Umbau der kleinen Saalkirche in eine Doppelkapelle bemerkenswert (um 1170).