Vom Ende einer qualvollen Therapie im Streckverband
Knochenbruchbehandlung gestern und heute
Das Werk untersucht die Behandlungsverfahren, die bis zur zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts bei Schenkelhals- und Oberschenkelbrüchen sowie bei Kiefer-, Wirbelsäulen- und Beckenfrakturen angewendet wurden. Um eine knöcherne Heilung zu erreichen, mussten Patienten oft über Wochen oder Monate in einem schmerzhaften Streckverband im Krankenhaus liegen, was häufig zu schweren und sogar tödlichen Komplikationen führte. Unter diesen Bedingungen war eine sichere knöcherne Heilung nicht gewährleistet. Neu entwickelte Methoden stießen häufig auf Ablehnung, da grundlegende Voraussetzungen für eine solide operative Behandlung fehlten und fundierte Kenntnisse über Heilungsprozesse nicht vorhanden waren. Viele Versuche endeten in Misserfolgen. Im Laufe der Jahrzehnte gelang es jedoch, trotz autoritärer Widerstände, einen Paradigmenwechsel herbeizuführen. Die Verantwortung der Ärzte, belastende Therapien zu hinterfragen, ist von zentraler Bedeutung. Der Autor, geprägt von eigenen Erfahrungen, hat die Literatur studiert, um die Wege der Pioniere zu verstehen, die sich gegen diese belastenden Behandlungsansätze einsetzten. Die Kenntnis der zahlreichen Fehlschläge ist auch für zukünftige Entwicklungen von großer Bedeutung. Prof. Dr. med. Eugen H. Kuner, geboren 1932, hat eine umfassende medizinische Ausbildung durchlaufen und war bis zu seiner Emeritierung 1997 Ordinarius an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg.
