Zehn Beiträge widmen sich der Gründung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl - kurz Montanunion - im Jahr 1952 sowie den politischen und wirtschaftlichen Auswirkungen auf die sechs Mitgliedsländer Belgien, Bundesrepublik Deutschland, Frankreich, Italien, Luxemburg und die Niederlande. Am Beispiel von Großbritannien und Österreich wird die Montanunion aus Sicht von zunächst Nichtmitgliedstaaten thematisiert. Anschauliche Darstellungen der „Gründungsväter“, der Förderung der Stahlforschung durch die Montanunion und eines Zeitzeugen ergänzen die Studie.
Das Buch beleuchtet die Rolle des Ruhrgebiets im Ersten Weltkrieg, wo neben Krupp auch andere Unternehmen Waffen und Munition produzierten. In 24 Kapiteln werden Maßnahmen, Rüstungsproduktion, technische Herausforderungen und Kriegsgewinne detailliert dargestellt, ergänzt durch zahlreiche Abbildungen.
Die Ruhrchemie war das Gemeinschaftsunternehmen des Ruhrbergbaus auf dem Gebiet der Kohlechemie, gegründet 1926. Nach dem Ersten Weltkrieg hatte der Steinkohlenbergbau große Teile des Energiemarktes an die Braunkohle verloren, und die Chemische Industrie hatte selbst die Stickstofferzeugung übernommen. Die Eisen- und Stahlwerke hatten die Verbundwirtschaft vorangetrieben, sodass Kokereigas in großen Mengen zur Verfügung stand. Um aus den Nebenprodukten ihrer Kokereien größtmögliche Gewinne zu ziehen, entschieden sich zahlreiche Unternehmen, Kokereigas sowohl als Ferngas zu vertreiben, als auch dieses energiereiche Gas als Chemierohstoff zu nutzen. Es entstanden Ruhrgas und Ruhrchemie. Mit der Herstellung flüssiger Kohlenwasserstoffe auf Basis des Fischer-Tropsch-Verfahrens, für das sie die Generallizenz erwarb, war die Ruhrchemie sehr erfolgreich. Im Rahmen der Weiterentwicklung des Verfahrens wurden ferner zahlreiche Innovationen hervorgebracht, u. a. die Erfindung der Oxo-Synthese zur Herstellung von Alkoholen als Vorprodukt für Waschmittel. Dieser Band behandelt das Kohlezeitalter der Ruhrchemie, als der Bergbau in der Kohlechemie eine Möglichkeit sah, den eigentlichen Bergbaubetrieb quer zu subventionieren. Technische, wirtschaftliche und sozialgeschichtliche Aspekte der Unternehmensgeschichte werden in diesem reichhaltig bebilderten Band dargestellt.
Für die DDR-Stahlindustrie bedeutete die Wiedervereinigung 1990 einen unausweichlichen Transformationsprozess von der Plan- zur Marktwirtschaft. Tiefe Einschnitte durch den Abbau von Überkapazitäten und Rationalisierungsmaßnahmen waren vielerorts die Folge. Doch auch Erfolgsgeschichten lassen sich erzählen von Stahlunternehmen, die den Wandel des politischen und wirtschaftlichen Systems überdauerten und sich heute auf dem europäischen Stahlmarkt behaupten. Mit der zeitlichen Distanz von über 20 Jahren beschreiben Historiker und Zeitzeugen aus Ost und West den Wandel der Stahlindustrie in Ostdeutschland. Die zehn Beiträge mit ihren unterschiedlichen Erfahrungen und Sichtweisen zeigen, dass der Transformationsprozess spannend, aber auch spannungsreich war.
Entstehung, Entwicklung und Erfolg von 1709 bis in die Gegenwart
1709 erschmolz Abraham Darby in Coalbrookdale zum ersten Mal kontinuierlich über eine längere Zeitspanne Roheisen unter Verwendung von Steinkohlenkoks. Wegen zunächst höherer Energiekosten und schlechterer Roheisenqualität dauerte es jedoch fast 60 Jahre, bis sich der Prozess in Großbritannien durchsetzte. Erst danach wurden auch in Frankreich und an der Saar, später in Oberschlesien, am Niederrhein und an der Ruhr, aber auch in Belgien entsprechende Versuche aufgenommen. Diese technische Revolution mit ihren wirtschaftlichen, technischen und sozialen Folgen zeichnen Historiker, Hochöfner und Techniker in diesem Band nach. Des Weiteren enthält das Buch auch Beiträge zum derzeitigen Stand der Hochofentechnologie und des Kokereiwesens.
Europas modernste Drahtstraße steht heute in Duisburg. Seit 100 Jahren wird in dieser Stadt Walzdraht produziert, zunächst in Hochfeld und jetzt am Standort Ruhrort. ArcelorMittal nimmt das Jubiläum zum Anlass, zurückzublicken auf die Anfänge der Walzdrahterzeugung in Duisburg, an der der schlesische Industrielle Guido Graf Henckel Fürst von Donnersmarck maßgeblich beteiligt war. Aber auch die technische Entwicklung der Drahterzeugung vom Mittelalter bis zu den jüngsten Anlagen wird überblicksartig dargestellt. Ergänzt werden die wissenschaftlichen Beiträge durch eine Fotodokumentation der neuen Drahtstraße und durch drei Filme auf DVD mit historischen und aktuellen Aufnahmen zu Duisburger Drahtstraßen. In bewegten Bildern ist das ambitionierte Neubauprojekt zu sehen und daneben zwei historische Industriefilme aus den 1960er-Jahren. Der Industriefilm „Die Niederrheinische Hütte, Duisburg“ von 1963 präsentiert mit jazziger Musik eindrucksvolle Aufnahmen jenes Hüttenwerks am Rhein mit der ältesten Drahtstraße von 1913.