Katja Schenker arbeiten an der Erdoberfläche Die Schweizer Künstlerin Katja Schenker (geboren 1968 in St. Gallen, lebt in Zürich) arbeitet seit mehreren Jahren im Bereich Performance und Installation. Dabei nimmt sie Materialien wie Stoff, Papier, Erde oder Asphalt, um raumgreifende und situationsspezifische Installationen zu schaffen. Physikalische Gesetze und Körperkräfte unterstützen performativ und transformativ den Entstehungsprozess.
Der in seinem souveränen Zugriff auf verschiedene Forschungsfelder der Kunst- und Kulturgeschichte faszinierende Beitrag von Peter Cornelius Claussen (Universität Zürich) ist eine grundlegende Anregung, über die verbleibende Bedeutung des plastischen Bildwerks im Zeitalter allgemeiner Digitalisierung der räumlichen Welt und der Vorherrschaft des zweidimensionalen Bildes neu nachzudenken. Der Beitrag fügt sich damit ein in die Reihe herausragender Vorträge zur Kunst-, Kultur- und Geistesgeschichte des Hochmittelalters im Europäischen Romanik Zentrum, An-Institut der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Gehalten wurde der Vortrag anlässlich der zweiten Verleihung des Internationalen Nachwuchspreises für exzellente Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Romanik, dem Romanikforschungspreis, der am 8. Oktober 2012 in den Räumen des Europäischen Romanik Zentrums am Kreuzgang des Merseburger Doms vergeben wurde.
Zum 100. Geburtstag von Richard Hamann-Mac Lean am 19. April 2008aus dem Nachlaß herausgegeben Im Frühjahr 1993 ist Teil I des Reims-Werkes – die Architektur – erschienen, in dem das Labyrinth als ein genaues Verzeichnis der vier beteiligten maßgebenden Architekten und ihres jeweiligen Anteils an der Errichtung der Kathedrale gedeutet wird, der sich am bestehenden Bau auch in Einzelheiten nachweisen lässt. Schon hier wurden die Skulpturen mit einbezogen, vor allem ihre Nomenklatur und ihre mögliche Verteilung in der Architektur. Im zweiten Teil stehen nun die künstlerischen Absichten im Einzelfall, die Qualität der Erfindung und Ausführung der einzelnen Bildwerke im Vordergrund, kurzum Stilbildung und Händescheidung. Ein besonderes Augenmerk gilt auch der Vorbildfunktion von Reims in der europäischen Kunst des 13. Jahrhunderts. Dieser Textband ergänzt die vier bereits vorliegenden Abbildungsbände der „Kathedrale von Reims II: Die Skulpturen“ und präsentiert den Bestand corpusartig topographisch geordnet. Der Tafelband des Architekturteils (Teil I, Band 3) ist wegen der Gesamtaufnahmen, die er enthält, auch hier unentbehrlich.
Der zweite Band des Katalogs der hochmittelalterlichen Kirchen in Rom ist der päpstlichen Kathedrale S. Giovanni in Laterano gewidmet, der von Konstantin begründeten ersten christlichen Basilika. Erstmals entsteht anhand der Schrift- und Bildquellen eine Vorstellung vom mittelalterlichen Äußeren und Inneren des im Barock völlig umkleideten und im 18. und 19. Jahrhundert weiter veränderten Bauwerks. Rekonstruktionen der untergegangenen Fassade, der Apsis des 13. Jahrhunderts und des Ziboriums vom Magdalenenaltar sowie Untersuchungen über die mittelalterlichen Gräber und den erhaltenen Prachtkreuzgang bereichern das Werk. Im Kontext der kirchlichen Reformbewegung und in Konkurrenz zu der Basilika von St. Peter entwickelt der Lateranklerus seit dem 11. Jahrhundert ein legendenhinterfüttertes ideologisches Selbstbild, das sich sowohl in den Beharrungstendenzen, die in Bau und Ausstattung deutlich werden, als auch in den bedeutenden Erneuerungen des 13. und 14. Jahrhunderts manifestiert.
Peter Cornelius Claussen gibt den ersten literarischen Erfahrungsbericht einer menschlichen Extremsituation: nach Komplikationen bei einer Operation erwacht er unvorbereitet mit einem neuen Herzen. Überreale Wachträume, fiebrige Befragung des eigenen Lebens: dies und die Suche nach dem, was den eigenen Körper – und den Menschen darin – ausmacht, sind die Bedingungen eines neuen, eines davongekommenen Lebens. »Ein atemberaubender Bericht über eine existentielle Grenzsituation, wie man ihn noch nicht zu lesen bekam.« FRANKFURTER RUNDSCHAU