Ada Pizonka wird immer die Protestantische und Aussenseiterin bleiben, selbst wenn das Flüchtlingskind schon im katholischen Dorf geboren ist und der alteingesessene Bauer Schulte Hennessen sie zu seiner Frau gemacht hat. - Eine klassische Tragödie im Krimi-Gewand
Ludwig Homann Livres






In der Erzählung Engelchen entführt ein gesellschaftlicher Außenseiter ein kleines Mädchen und verschleppt es in seinen alten Wohnwagen. Er möchte damit seiner Einsamkeit entkommen. Die Kleine wird für ihn zum Abbild all jener unerreichbaren Frauen, denen er immer nur nachgaffen konnte und die er hasst. Wenn es nun jedoch geschieht, dass auch in so einem Kümmerling ein Herz sich regt, Sehnsucht sich meldet, etwas wie Liebe - wer sagt dann, welche Macht ein kleines, hilfloses Opfer über ihn gewinnt und wie eine solche Geschichte endet? In der zweiten Erzählung Ein seegrünes Fahrrad ist umgekehrt ein Kind der Täter, ein Erwachsener das Opfer. Angezogen vom Mädchenhaften und Exotischen der neuen jungen Frau des Nachbarn sucht ein Junge von nebenan ihre Bekanntschaft, ihre Nähe, hilft ihr bei der Arbeit im Garten, erliegt für einen langen Augenblick ihrer Faszination. Unter der Knute einer herrschsüchtigen Alten verkümmert die Fremde aber bald. Die Bezauberung des Jungen erlischt. Und was tut er, als er entdeckt, dass er die Verzweiflung der ohnmächtig Ausgelieferten dazu ausnutzen könnte, sich einen Wunschtraum zu erfüllen?
Fridjof wächst auf dem Land auf und schwärmt für die Ideologie der Nazis. Er verrät seinen Freund Lennert, der 3 behinderte Kinder versteckt hält. Seine Schuldgefühle lassen ihn auch nach dem Ende des 2. Weltkriegs nicht zur Ruhe kommen
Jung Siegfried. Ein Polizeiroman
- 204pages
- 8 heures de lecture
Ein Buch, das an Fassbinder-Filme erinnert, erzählt von Ruprecht Adolphi, einem überkorrekten Polizisten, der an seinem Beruf und Leben scheitert. Er ist ein Streber und übertreibt es mit den Vorschriften. Plötzlich wird er zum Helden, was ihn in eine persönliche Krise stürzt, die er masochistisch durchlebt.
Befiehl dem Meer
- 189pages
- 7 heures de lecture
Tini, die besorgte Frau von Arthur, wird während ihrer Schwangerschaft von Ängsten und Obsessionen geplagt, was zu Konflikten mit ihrem Umfeld führt. Nach dem Verlust ihres Kindes landet sie in einer Nervenheilanstalt. Jahre später treffen sie sich wieder, und Tini hat sich verändert, trotz ihrer Behinderung. Max ist von ihrer inneren Stärke beeindruckt.
Ein deutsches Leben
- 542pages
- 19 heures de lecture
"Einer der großen Erzähler der deutschen Gegenwartsliteratur" (Wiener Zeitung). Die zweiteilige Saga von Ludwig Homann: Homanns Romane "Der weiße Jude" und "Der Hunne am Tor" gehörten in den Jahren ihres Erscheines zu den meistbeachteten Büchern. Jetzt kann man die bewegende Saga um die Bewältigung einer lebenslangen Schuld endlich im Zusammenhang lesen. Fridtjof Beese, Sohn einer Mediziner-Dynastie, ist mit einem Stammbaum weit über den Ur-Beese hinaus ohne Fehl und Tadel, Klassenbester, Jungscharführer, ein glühend-gläubiger, idealistischer Nationalsozialist, der in fanatischer Reinheit vom Glauben an die Höhere Rasse, Opferbereitschaft für die Volksgemeinschaft, das Aufgehen des Einzelnen im Volksganzen durchdrungen und beseelt ist. Er träumt von der Ordensburg mit einem Musenhof für die Mädchen und einem Waffenplatz für die Männer, wo die starken Ahnen auferstehen, wo die große Zeit wieder aufleben wird und alles Dumme, Kleinliche, Egoistische, Triviale, Degenerierte Vergangenheit ist. Starke Männer und schöne Frauen erschaffen in Zucht und Treue eine neue Rasse der Edelsten und Besten. Er wirbt um die Freundschaft von Lennert Dahn, den alle "den Norweger" nennen, weil er noch arischer aussieht als Fridtjof, doch der versucht sich zu entziehen, weil er ganz anders über das Dritte Reich denkt und seine Familie entsprechende Erfahrungen gemacht hat. Als Fridtjof entdeckt, dass die Dahns auf ihrem Hof drei behinderte Kinder vor den Nazis verstecken, verspricht er zunächst zu schweigen. Doch unter dem musternden Blick eines Ritterkreuzträgers bricht er zusammen. Ludwig Homanns großer zweiteiliger Roman ist die deutsche Geschichte von der Schuld eines Augenblicks und der lebenslangen Suche nach Sühne. Über "Der weiße Jude": "An der Beschreibung einer Jugend im Dritten Reich sind schon viele gescheitert. Ludwig Homanns Roman ist eine der raren geglückten Gratwanderungen." Martin Halter, Tages-Anzeiger "Sein 'Weißer Jude' ist eine Art Raskolnikoff auf dem Lande." Ulrike Sárkány, NDR "Sehr glaubhaft zeichnet Homann die Atmosphäre der NS-Zeit und den juvenilen Edelkitsch der Träume des idealistischen Jungnazis; sehr genau auch das Leben auf dem Bauernhof." Jürgen P. Wallmann, Westfälische Nachrichten "Dies schlimm ehrliche Buch verschlägt einem den Atem." Anke Westphal, Berliner Zeitung Homann erweist sich "als Könner, der mit subtilen Mitteln Großes leistet. Mit seinem Jungnazi hat er ein Porträt geliefert, das in seinem Genre seinesgleichen sucht." Martin Ebel, FAZ "Homann lesen ist gefährlich. Der Virtuose schreibt Romane, die einen nicht o leicht wieder loslassen. Hat man sie in die Hand genommen, ist man verloren." Andreas Reikowski, Profil Eine Stadt liest ein Buch. Anlässlich der Gedenkveranstaltung "60 Jahre Kriegsende" im April/Mai 2005 soll in Hamm das Werk von Ludwig Homann gelesen werden: Vorgesehen ist eine Integrallesung des "Weißen Juden" und ein Fortsetzungsabdruck im Westfälischen Anzeiger. Der Autor wird in der Eröffnungsveranstaltung über die Entstehung des Romans referieren; in den Gymnasien der Region wird das Buch Lektüre des Jahres
Die drei Weisen sind mit ihren Dienern auf dem Weg nach Bethlehem, dem leuchtenden Stern am Himmel folgend. Sie müssen zu ihrer Enttäuschung feststellen, dass die Bewohner der Länder, durch die sie ziehen, den Stern gar nicht sehen; zu sehr sind deren Herrscher auf sich selbst, auf ihre Macht konzentriert, und die Untertanen folgen ihnen in blindem Gehorsam. Sogar die Diener der Könige lassen sich der Reihe nach durch die grosssprecherischen Ankündigungen der Despoten verführen und verlassen die Weisen. Als diese, völlig desillusioniert, kaum mehr den Elan aufbringen zum Weiterziehen, kommt ihnen eine Gruppe Armer und Erniedrigter entgegen, und diese, die keiner menschlichen Blendung unterlegen sind, sehen den Stern und lassen sich zum Mitgehen nach Bethlehem überreden. Ein aussagekräftiges, wenn auch recht anspruchsvolles Stück. (Quelle: Spielberater).