Der 11. Band der Beiträge zur Kleist-Forschung vereint Aufsätze aus einer Studentenkonferenz und Werkstattgesprächen, ergänzt durch quellenkundliche und wissenschaftsgeschichtliche Abhandlungen. Er enthält auch Buch- und Theaterrezensionen sowie eine Beschreibung der Wanderausstellung des Kleist-Museums und eine Bibliographie.
Horst Häker Livres






Der Nationalsozialismus zerstört fast alle Beziehungen, wird zugleich aber Teil des Alltags. Der Vater ist – wie schon einmal zwanzig Jahre zuvor – wieder Soldat, die Familie männerlos; die Mutter und zwei Tanten bestimmen den Zuschnitt des Lebens. Am Ende wird auch der 17jährige Horst zur Wehrmacht eingezogen und erlebt das Chaos der letzten Kriegstage unmittelbar an der Front. Mit viel Glück rettet er sich zurück ins Leben nach dem Krieg. Unsentimental und mit unverstelltem Blick erzählt Zeitzeuge Horst Häker vom Erwachsenwerden in einer schwierigen Epoche, von der ersten Liebe, von Freundschaft und Momenten des unerwarteten Glücks, aber auch des unvermittelten Widerstands. 'Dieses Buch ist keine Fiktion; es schildert die Wirklichkeit, wie ich sie als Kind und als Jugendlicher bis 1945 erlebt habe. Ihm liegt kein Tagebuch zugrunde, auf das ich mich hätte stützen können; nur hier und da haben mir erhalten gebliebene Unterlagen geholfen. Dabei habe ich alles erst im Alter von 84 Jahren aufgeschrieben: eine Arbeit der – fast – reinen Erinnerung.'
Heinrich von Kleist, Prinz Friedrich von Homburg und die Verlobung in St. Domingo
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Im Schloss Neuhaus im Lübbener Ortsteil Steinkirchen lebte Ernst von Houwald (1778-1845) gemeinsam mit dem Jugendfreund Karl Wilhelm Salice-Contessa. Seine Schicksalstragödien, denen er seinen literarischen Ruhm verdankte, sind heute nahezu vergessen. Vergessen ist aber nicht sein Engagement für die Niederlausitz, die Gründung der unterschiedlichsten sozialen Einrichtungen, u. a. der Sparkasse.
Das Kleist-Museum erwarb 1996 drei Briefe des Dichters Friedrich de la Motte Fouqués aus den Jahren 1823, 1824 und 1829. Die ersten beiden Briefe richteten sich im Zusammenhang mit der Ausgabe der „Auserlesenen Dichtungen von Louise Brachmann“ (1824-1826) an die Weygand'sche Buchhandlung in Leipzig; der dritte Brief, auf dessen erste und zweite Seite eine Anzeige der Zeitung „Berlinische Blätter für deutsche Frauen“ gedruckt wurde, ging an Friedrich Kind, Schriftsteller und Librettist der Oper „Der Freischütz“.
Hauptanliegen ist die Einbettung von Kleists Schauspiel in die aktuellen politischen und gesellschaftlichen Bezüge von 1809-11. Kleists Werk sollte zur Zeit seines Entstehens konkrete Aufgaben erfüllen, was durch 165 Jahre Rezeptionsgeschichte und die damit verbundene Abstrahierung, Überhöhung und Metaphysierung verdrängt worden ist. Die Arbeit unternimmt den Versuch, auf den Ansatz von 1810/11 zurückzuführen; sie bezieht die mit dem Schauspiel vom Prinzen von Homburg offenkundig eng verbundene Erzählung von der Verlobung in St. Domingo ein.