Nach einer Abhandlung über das Schöne und Hässliche als Ausdruck von Gut und Böse in der Kunst, einem Museums- und einem Städteführer sowie einem Leitfaden für Kultursponsoring ist es nun das fünfte Buch, das die Autorin mit flotter Feder geschrieben hat. «Mein Inner Wheel» beschreibt ihre Erfahrungen als Präsidentin des Inner Wheel Clubs Berner Oberland. Freundschaft prägt das Bild von Inner Wheel, dieser weltweit grössten eigenständigen Frauen-Service-Club-Organisation, vor allem aber auch im Club Berner Oberland, wo ein fürsorgliches Miteinander von Jung und Alt zur Grundlage für ein gemeinsames soziales Handeln wird und internationale Verständigung nicht nur Aufgeschlossenheit dem Fremden gegenüber bedeutet, sondern auch humanitäre Hilfe überall auf der Welt, wo Menschen in Not sind. Die zweite Leidenschaft der Journalistin gehört dem Reisen. Deshalb lockert sie den Erfahrungsbericht aus ihrem Präsidialjahr mit Erlebnissen auf, die sie auf ihren Reisen in ferne Länder gesammelt hat. Ein sehr persönliches Buch, wie es nur das Leben schreiben kann, legt Christine Winkler Unterberg facettenreich und nuanciert nicht nur ihren Inner Wheel-Freundinnen vor, sondern ist mit dieser abwechslungsreichen Darstellung in der Lage, eine breite Leserschaft zu interessieren. Viel Freude bei der Lektüre!
Christine Winkler Livres



Seit dem Mittelalter nutzt die christliche Kunst groteske Maskenformen zur Abwehr böser Mächte. Ab dem 15. Jahrhundert wird die groteske Verzerrung des menschlichen Antlitzes jedoch zur Entlarvung kirchlicher und staatlicher Würdenträger in den politischen, sozialen und theologischen Auseinandersetzungen der Zeit eingesetzt. Hierbei dient die Maske nicht dem Verbergen, sondern dem Aufdecken des vermeintlich Bösen in der Gestalt des Gegners. Die Arbeit konzentriert sich auf Doppelkopf-Medaillen, die Päpste und Kardinäle durch Umkehrung in Teufel und Narren verwandeln. Im Mittelpunkt stehen Motive des Häßlichen und deren Gegenbilder des Heiligen und Vollkommenen. Durch ikonographische, religionsgeschichtliche und ästhetische Fragestellungen werden Originalschriften des 15. und 16. Jahrhunderts mit den Denkmälern in Beziehung gesetzt, um die Differenz zwischen theologischen Aspekten und humanistisch geprägter Kunstauffassung herauszuarbeiten. Werke von Leonardo da Vinci, Dürer, Grünewald und besonders die Bilderwelt von Bosch repräsentieren das künstlerische Schaffen in Italien, Deutschland und den Niderlanden. Im Manierismus spielt das Vergnügen am Mißgebildeten und der phantastische Aspekt des Häßlichen eine zentrale Rolle, sodass die Doppelkopf-Medaillen nicht nur moralisch, sondern auch hinsichtlich ihres spielerischen Reizes betrachtet werden.