Mit Humor und einer Portion berechneter Unvernunft verdreht der Therapeut mit der „Provocative Therapy“ nach Frank Farrelly das Denken von Klienten an den Stellen weiter, wo es ohnehin schon verrückt ist, bis sie gegen ihre eigene Verrücktheit aufbegehren. Damit kann er in kurzer Zeit dauerhafte Veränderungsprozesse und Einsicht „hervorrufen“ (pro – vocare!). Farrellys „Advokat des Teufels“ benutzt dazu auf phantasievolle Weise Einfühlung, exaktes Zuhören, geschickten Umgang mit Überzeugungen, direkte Rückmeldung, Dramatisierung, Übertreibung, Verzerrung und Paradoxie. Im Mittelpunkt des Buches steht die Darstellung von zwei Wegen, die von einer Klientenaussage zur passenden Intervention im individuellen Fall führen. Ein Weg beginnt bei Inkongruenzen von Klienten. Auf charmant-liebevolle und verrückte Weise zeigt der Therapeut soviel Begeisterung für ihre negativen Seiten oder Verstörungen, daß sie rasch von sich aus den „Rückzug“ in die Gesundheit vorziehen. Der andere Weg setzt bei Gegenübertragungsreaktionen an, die in der „Provocative Therapy“ zu einer unkonventionellen Art von Rückmeldung mit heilsam absurden Umdeutungen benutzt werden. Beide Wege werden in dieser Differenziertheit hier erstmals publiziert. Den zweiten Schwerpunkt des Buches bildet die Anwendung aller Ansätze in der Erziehungsberatung. Eltern möchten häufig ein „gestörtes“ Kind, den Symptomträger, „zur Reparatur abgeben“, damit der Therapeut es wieder auf „Normalität“ justiere. Projektion, Verleugnung und Passivität der Eltern stellen dann eine besondere Herausforderung dar, die Therapeuten in spezifische Gegenübertragungsreaktionen manövrieren. Jedem der drei Verhaltensmuster ordnet der Autor bestimmte Interventionsinstrumente zu. Der Ansatz der „Provocative Therapy“ ermöglicht eine Integration psychodynamischer und systemischer Betrachtungsweisen. Alle Methoden werden konkret an vielen praktischen Beispielen in der Behandlung von Eltern, Kindern und Familien erläutert.
Frank Wartenweiler Livres



- In diesem Buch wird ein neu entdeckten Prinzip der Kommunikation beschrieben, mit dessen Hilfe sich Antworten entwickeln lassen, die destruktive Kommunikationsschlaufen aufbrechen und unmittelbar zu konstruktiven, lebendigen und kreativen Beziehungen führen. In der Kommunikation wurde bisher nur symmetrisches Spiegeln verwendet. Das in den Naturwissenschaften beschriebene, antisymmetrische Spiegeln blieb unentdeckt, seine Chancen ungenutzt. Durch dieses Prinzip und eine erstmalige Differenzierung verschiedener Ebenen des Spiegelns können wir gezielt Raum für neue Erfahrungen kreieren, unser Denken erweitern, Blockierungen in der Verständigung lösen und Verhaltensänderung selbst bei Menschen mit starrer Abwehr initiieren. Spiel und Zauber der unkonventionellen Möglichkeiten dieses Zauberspiegels überraschen und wirken indirekt, dafür aber schneller als andere Ansätze. Überall wo wir Kommunikation einsetzen, im Alltag oder professionell – bis hin zu psychologischer Beratung und Therapie –, produzieren wir damit die für unsere gesunde Entwicklung so wichtige Wahrheit und heilsamen Humor.