Seit 25 Jahren wird Ciclosporin zur immunsuppressiven Therapie nach Organtransplantationen eingesetzt und hat entscheidend dazu beigetragen, dass Transplantationen zu Routineverfahren bei Organversagen wurden. Einige Transplantationsformen wurden erst durch Ciclosporin möglich. Im Verlauf dieser 25 Jahre hat sich die Therapie kontinuierlich weiterentwickelt: Durch intensive Forschung wurden neue Erkenntnisse über die Wirkungsmechanismen und die Möglichkeiten einer individualisierten Therapie in Abhängigkeit vom Risikoprofil der Patienten gewonnen. Optimierungen in Dosis, Kombinationsstrategien, Formulierung und therapeutischem Monitoring führten zu einer ständigen Verbesserung der Ciclosporin-Therapie, die sich bis heute als unverzichtbar in der immunsuppressiven Behandlung etabliert hat. Ciclosporin bleibt das am häufigsten eingesetzte Immunsuppressivum bei Organtransplantierten. Der Blick zurück auf die Entdeckung von Ciclosporin würdigt die Pioniere der Transplantationsmedizin wie Sir Roy Calne, Norman Shumway und Walter Land. Zudem werden die wesentlichen Meilensteine in der Weiterentwicklung der Ciclosporin-basierten Therapie zusammengefasst und der heutige Stellenwert der Ciclosporin-Mikroemulsion (Sandimmun® Optoral) als Basis-Immunsuppressivum nach Organtransplantation analysiert.
Adela Z. atecky Livres



In der immunsuppressiven Therapie von Organtransplantierten gewinnen langfristige Effekte zunehmend an Bedeutung. Ein zentrales Langzeitproblem ist der gestörte Glukose-Metabolismus, der bis zu einem Diabetes mellitus führen kann, selbst bei Patienten mit zuvor normalem Glukosestoffwechsel. Dieses als PTDM (Postransplantation diabetes mellitus) bezeichnete Krankheitsbild ist mit höheren Infektionsraten sowie niedrigeren Überlebensraten von Organen und Patienten assoziiert. Es wird zunehmend klar, dass das Risiko für PTDM durch allgemeine Maßnahmen und die Wahl der immunsuppressiven Therapie verringert werden kann. Verschiedene Immunsuppressiva zeigen unterschiedliche diabetogene Potenzen, wobei nicht nur Kortikosteroide, sondern auch Calcineurin-Inhibitoren in den meisten Regimen negative Auswirkungen auf den Glukosestoffwechsel haben. Das Buch fasst aktuelle Erkenntnisse zur Inzidenz und den Risiken von PTDM sowie Expertenempfehlungen zur Prävention und Therapie zusammen. Die Datenlage verdeutlicht, dass eine stärkere Berücksichtigung des Glukosestoffwechsels bei Organtransplantierten sinnvoll ist und ein angemessenes Management von prädisponierten Patienten die Langzeitprognose verbessern könnte.