Die Publikation beleuchtet die Kindheit des Schriftstellers Jakob Wassermann in Fürth und rekonstruiert sein Elternhaus, die Schule und den jüdischen Kontext der Stadt. Sie kombiniert autobiografische Erinnerungen Wassermanns mit stimmungsvollen Fotografien von Bernd Böhner.
Gunnar Och Livres






August Graf von Platen im Horizont Seiner Wirkungsgeschichte. Ein Deutcsh-Italienisches Kolloquium
- 197pages
- 7 heures de lecture
Der Band thematisiert die Wirkungsgeschichte des umstrittenen Autors, dessen Homosexualität stigmatisiert wurde. Er beleuchtet die Verbindung zu Italien und reflektiert die oft vergessene italienische Rezeption. Die Studien zeigen Platen im Kontext mit anderen Autoren und betonen die Bedeutung seiner italienischen Idyllen und Sonette.
Ahasver, der Ewige Jude
Geschichte eines Mythos
Eine kulturwissenschaftlich fundierte Darstellung des brisanten Themas in Text- und Bilddokumenten von der Frühen Neuzeit bis in die Moderne. Es ist ein im kollektiven Gedächtnis fest verankerter Mythos: das Los des Ahasver, des Ewigen Juden, von dem erzählt wird, dass er dem auf dem Kreuzweg schmachtenden Christus die Rast missgönnt habe und dafür zu ewiger Wanderschaft verdammt worden sei. Die Wurzeln der Überlieferung reichen bis ins Mittelalter zurück, doch erst zu Beginn des 17. Jahrhunderts beginnt der Stoff sein hohes Wirkungspotential zu entfalten. Ahasver wird zu einer plastischen und zugleich mirakulösen Figur, die ihren Siegeszug quer durch Europa antritt. Ein antijudaistischer Ton ist dabei nicht zu verkennen. Und auch wenn im Laufe der Zeit identifikatorische Formen der Aneignung den Mythos durchdringen, bleibt doch die Gefahr judenfeindlicher Aktualisierung präsent, wie nicht zuletzt die NS-Propaganda zeigt. Das Buch verfolgt die ebenso erstaunliche wie ungeheure Karriere dieser Figur von der Frühen Neuzeit bis in die Moderne, wobei das Augenmerk vor allem den brisanten Dokumenten des deutschen Kulturraums gilt. Ob Goethe, Heine, Wagner oder Celan – sie alle sind Stimmen eines Chors, der gerade in seiner Dissonanz bezeugt, dass Mythos und Protagonist das Schicksal teilen, nicht sterben zu können.
Jean Paul, der Fremde
- 239pages
- 9 heures de lecture
K. Wölfel: Jean Paul lesen – C. Ortlieb: »Papierene Geniste«. Jean Pauls Materialien des Schreibens und Büchermachens – N. Miller: Jean Paul begegnet sich selbst Der Komet und Selberlebensbeschreibung – C. Lubkoll: Über den ästhetischen Witz. Jean Pauls Siebenkäs als Modell einer literarischen Lachkultur – M. Schmitz-Emans: Bildlichkeit, Bilder und bildende Kunst bei Jean Paul – R. Simon: Jean Pauls Ästhetik – H. Pfotenhauer: Bedeutendes Mißverstehen. Jean Paul und Goethe – G. Och: »Er war der Dichter der Niedergebornen« Jüdische Jean Paul-Verehrung zwischen Romantik und Vormärz – G. Seiderer: Jean Paul, Erlangen und die »alexandrinische Universität« – W. Schnabel: »... alles ist ein Gassengedärm«. Wahrnehmungs- und Darstellungsmodelle der Stadt Nürnberg und ihre Inszenierung bei Jean Paul – M. Ullrich: Robert Schumann und Jean Paul (mit einer Neu-Einspielung der „Papillons“ auf CD)
Im Dezember 2008 wurden die Erlanger durch die Nachricht aufgeschreckt, dass im Zuge einer Baumaßnahme der Hang unterhalb des Platenhäuschens vollständig abgeholzt und teilweise abgetragen worden sei. Jeder, der den Ort kannte und ihn jetzt erneut besuchte, zeigte sich entsetzt, aus dem einstigen Idyll war über Nacht eine hässliche Abraumhalde geworden. Die vorliegende Dokumentation ist um eine Zwischenbilanz bemüht. Sie will den Ablauf der Ereignisse rekonstruieren und - auch im Interesse der Erhaltung anderer Baudenkmäler - verhindern, dass nach dem vermeintlichen „Betriebsunfall“ rasch wieder zur Tagesordnung übergegangen wird.
Jüdisches Leben in Franken – das ist ein komplexes Thema mit einer beträchtlichen Tiefendimension. Wir blicken zurück auf eine fast tausendjährige Geschichte, die eine bedeutende kulturelle Tradition ausgebildet hat, die unterschiedlichsten Lebensformen zwischen Selbstbewahrung und Akkulturation umfasst und neben Phasen der Diskriminierung und Verfolgung auch solche des friedlichen Miteinanders und des wechselseitigen Austauschs von Juden und Nicht-Juden kennt.