Die zweisprachige Ausgabe „Gedichte aus der Tangzeit“ präsentiert Richard Wilhelms bislang unbekanntes Manuskript von 1923. Es enthält 55 teils unveröffentlichte Gedichtübersetzungen und Analysen seiner Übersetzungsmethoden. Die Herausgeberin Dorothea Wippermann hat sich intensiv mit Wilhelms Werk beschäftigt.
Dorothea Wippermann Livres






Die Faksimile-Ausgabe präsentiert erstmals das unbekannte Manuskript „Gedichte aus der Tangzeit“ von Richard Wilhelm, das 100 Jahre in Privatbesitz war. Sie enthält 55 teils unveröffentlichte Gedichtübersetzungen bedeutender chinesischer Lyriker und ergänzt Wilhelms Lyrik-Anthologie von 1922. Herausgeberin ist Dorothea Wippermann.
Die Arbeit beleuchtet die Bedeutung der Suprasegmentalia für die Verständigung im Deutschen und Chinesischen und fordert mehr Übungen dazu im Fremdsprachenunterricht. Zudem werden verschiedene Fokussierungsmittel untersucht, die neben Suprasegmentalia eine Rolle spielen. Ein zentrales Ergebnis ist, dass Suprasegmentalia immer in Fokussierungen eingebunden sind.
Richard Wilhelm
Der Sinologe und seine Kulturmission in China und Frankfurt
Richard Wilhelm (1873-1930) war ein bedeutender Sinologe, der 1899 nach Tsingtau ging. Er studierte und übersetzte chinesische Klassiker ins Deutsche und lehrte an der Peking Universität. 1924 gründete er das China-Institut in Frankfurt. Seine Arbeiten fördern bis heute den interkulturellen Austausch zwischen Deutschland und China.
Mit der Person des Missionars und Sinologen Richard Wilhelm verbindet sich ein modern anmutender Ansatz im Umgang mit einer fremden Kultur. Sein Leben und Schaffen war geprägt durch eine kontinuierliche Interaktion mit chinesischen Wissenschaftlern und Gelehrten. Aus heutiger Sicht wirkte er in den ersten drei Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts als ein Pionier des interkulturellen Dialogs und bedeutender Akteur transkultureller Prozesse. Unter dem Motto Richard Wilhelm: Theologe und Missionar, Sinologe und kultureller Mittler wurde im Rahmen einer Tagung das Lebenswerk dieser vielseitigen Persönlichkeit gewürdigt. Die hier veröffentlichten Beiträge von Klaus Hirsch, Hartmut Walravens, Wolfgang Kubin, Lauren Pfister, Sun Lixin, Lydia Gerber, Chiao Wei, Gu Zhengxiang und Karl-Heinz Pohl beschäftigen sich mit unterschiedlichen Facetten seines Schaffens.
Mit diesem Beitrag zur Redeerwähnungsforschung wird erstmals eine systematische Studie der sprachlichen Mittel, die in der klassischen Schriftsprache des alten China (wenyan) bei der Einbettung direkter Rede in Erzähltexten verwendet werden, vorgelegt. Das Thema gehört zum Bereich der linguistischen Pragmatik, vor deren Hintergrund sprachliche Mittel wie Redeeinführung, redeeinleitende Ausdrücke, Sprecher- und Hörerangaben, Redekontext u. a. im Hinblick auf kategorielle, syntaktische, semantisch-lexikalische und textgrammatische Eigenschaften sowie auf erzähltechnische und pragmatisch-funktionale Aspekte untersucht werden. Mit der Übernahme des Begriffs- und Methodeninventars der westlichen Redeerwähnungsforschung werden nebenbei auch Verhältnisse der Redewiedergabe in anderen, vor allem westeuropäischen Sprachen, kontrastiv-vergleichend mitberücksichtigt und Ähnlichkeiten der Redeeinbettungsmittel des wenyan mit universellen Phänomenen der Redewiedergabe aufgezeigt.