Der "Immerwährende Buchkalender" präsentiert 12 beeindruckende Farbfotografien, die das Thema des nackten, weiblichen Seins auf poetische Weise erkunden. Jede Aufnahme regt zum Träumen und Nachdenken an, indem sie die Schönheit und Vielfalt der Weiblichkeit feiert. Die Kombination aus Kunst und Kalender bietet nicht nur eine praktische Funktion, sondern auch eine inspirierende visuelle Erfahrung, die den Betrachter dazu einlädt, die weibliche Identität und deren Ausdruck zu reflektieren.
Hannes Hansen Livres






Die ewige Suche nach Heimat Der Roman von Hannes Hansen schlägt einen eleganten Bogen zwischen Alt und Jung, Ost und West, Kapitalismus und Sozialismus, Freiheit und Zwang. Er führt den Leser in eine bewegte Zeit zurück, die niemanden unverändert gelassen hat. Der Romanheld will etwas Unbestimmtes wiederfinden, ohne den Verlust überhaupt benennen zu können. In seinem Leben hatte sich alles irgendwie gefügt, es gab auch keinen Anlass, sich zu beklagen. Was ihm fehlt, ist „jenes volle satte Gelb“. In der Mitte seines Lebens macht er sich auf den Weg zurück in die Jugendzeit. In seiner alten Stadt findet er Bekanntes, Vertrautes, Zuneigung und sogar – wie vorher bestimmt – seine Jugendliebe wieder. Die alte Welt ist auferstanden und wirkt wie stehengeblieben. Auch sein Leben steht genau an dieser Stelle still, markiert den Riss, der für andere schmerzhaft durch die ganze, damals noch junge Bundesrepublik gegangen war. Nur er hatte ihn nicht gefühlt, obwohl Ost und West, Freunde, ganze Familien und Liebende brutal getrennt wurden. Georg war bereit gewesen, sich zu widersetzen, aber seit dem Mauerbau war auch er wie vermauert, obwohl er die „richtige Seite“gewählt hatte, den Westen. Sein Leben ereignete sich von diesem Zeitpunkt ohne sein aktives Dazutun. Das ging lange gut. Hannes Hansen malt in seinem eigenen, geschmeidig fließenden Erzählstil wunderschöne, nostalgische Bilder, lässt das Wohnzimmer der Fünfziger Jahre mit den beiden alten, fleckigen Ledersesseln und den vielen Büchern, das Bad mit dem altmodischen, gasbetriebenen Warmwasserbereiter lebendig werden, beschreibt den morbiden Charme der Stadt Potsdam zur Wendezeit mit den herrschaftlichen Häusern und einstmals üppigen Parkanlagen. Er findet auch bewegende Worte für das Heimelige in der Enge, für die zärtliche Nähe im fremd Gewordenen, für altvertraute Gewohnheiten und längst vergessene Leckerbissen. Die selbst gewonnene Freiheit der Jugend erinnert auch an den missglückten Aufbruch in einer unsicheren Zeit. Das liest sich schön und traurig zugleich. An keiner Stelle verfällt der Autor in Kitsch oder Rührseligkeit, was nahegelegen hätte, und doch weckt er die Gefühle des Lesers, die seiner Romanfigur abhanden gekommen sind.
Wieso muss man Frankreich eigentlich suchen, mag man fragen. Man weiß doch, wo es zu finden ist, auf der Landkarte nämlich links von uns nach unten verschoben. Eine Sache freilich ist es, unseren Nachbarn geografisch zu lokalisieren, eine ganz andere aber, seine Seele zu finden. Die aber findet man nur mit dem Herzen, stimmt Hannes Hansen Saint-Exupérys kleinem Prinzen zu und blickt in seinen Reisefeuilletons mit den Augen der Liebe auf Douce France. Im Plauderton erzählt er von Land und Leuten, von Geschichte, Geografie und Kunst Frankreichs. Mit ihm treffen wir eine bezaubernde Friseurin und hören, was es mit einem Preis für bäuerlichen Ziegenkäse auf sich hat. Wir erfahren, welches Taschenmesser alle französischen Präsidenten bei ihrem Amtsantritt geschenkt bekommen, und lassen uns von einer bayerischen Metzgerin erzählen, warum sie jedes Jahr in einer südfranzösischen Kleinstadt Weißwürste verkauft.
Wo Schleswig-Holstein liegt, weiß doch jeder, sollte man meinen, das braucht man nicht zu suchen. Doch, sagt Hannes Hansen, jedenfalls dann, wenn man ein Land entdecken will, das mehr bietet als den allerorts zwischen Castrop-Rauxel und Bombay vorhandenen Einheitsbrei aus gesichtsloser Architektur und zersiedelter Landschaft. Der bekannte Kultur- und Reisejournalist nimmt Sie in diesem zweiten Band mit an die Unterelbe, nach Dithmarschen und nach Nordfriesland. Im feuilletonistischen Plauderton erzählt er von den Schönheiten des Landes und lässt seine Menschen zu Wort kommen. So verbindet er Geschichte und Geschichten zu einer eindrucksvollen Reise in ein bekanntes, immer wieder neu zu entdeckendes Land.

