Das Widerspruch-Heft 70 erscheint in einer Zeit, in der sich die Vorstellung von grossflächigen kriegerischen Auseinandersetzungen vom entfernten Horizont einer Schreckensvision hin zum durchaus und demnächst Möglichen verschiebt. In Syrien und im Irak tobt seit Jahren ein blutiger Bürger- und Stellvertreterkrieg; die Spannungen zwischen den NATO-Staaten und Russland entlädt sich in der Ukraine; die USA und ihre Verbündeten Führen einen weltweiten "War on Terror"; der hochgerüstete IS ("Islamischer Staat") verübt weltweit Anschläge; die EU wandelt sich von einem solidarischen Friedensprojekt zu einem Krisenraum, als dessen verbindendes Element die innere und äussere Sicherheitspolitik verbleibt. Und US-Präsident Donald Trump droht Nordkorea offen mit der atomaren Zerstörung. Die farbigen Pace-Flaggen sind seit den Kundgebungen gegen den Irakkrieg in der Sonne vergilbt, während eine noch nie dagewesene "militarisierte Akkumulation" stattfindet. Diese militärische Aufrüstung dreht sich nicht nur um Einfluss und Macht, der militärisch-industrielle Komplex hat seine Bedeutung als Wirtschaftssektor ausgebaut und sich mit den Finanzmärkten verbunden. Deshalb fragt der Widerspruch 70: Wie weiter mit der Friedensbewegung? Und was für ein Frieden für wen?
Thomas Gebauer Livres






Hilfe? Hilfe!
Wege aus der globalen Krise
Gegen Profit und Heuchelei: Für Hilfe, die wirklich hilft!Ein Bettler in der Fußgängerzone: Spenden oder nicht? Helfen auf diese Art ist immer zweischneidig: Man hilft kurzfristig und hat ein gutes Gewissen. Langfristig ändert man aber nichts. Thomas Gebauer und Ilija Trojanow hinterfragen in ihrem Buch die vielen Facetten der Wohltätigkeit, von den Aktivitäten der Superreichen über die staatlichen Hilfen bis hin zu lokalen Initiativen. Ausgehend von konkreten Beispielen aus der ganzen Welt, die in Originalreportagen u. a. aus Sierra Leone, Pakistan oder Guatemala beschrieben werden, durchdenken sie das ganze System des Helfens und zeigen, was funktioniert und was nicht. Denn eines tut Not: ein kritischer Hilfsbegriff, der zur Selbsthilfe animiert und dennoch grundsätzliche Veränderungen ermöglicht.
Das KPD-Dezernat der Gestapo Düsseldorf
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Die Dissertation behandelt den Widerstand der KPD gegen die nationalsozialistische Diktatur und die Gestapo. Sie gliedert sich in vier Teile. Der erste Teil untersucht die Geschichte der Gestapo, beginnend mit der Transformation der politischen Polizei der Weimarer Republik in ein Instrument des nationalsozialistischen Terrors. Besondere Aufmerksamkeit gilt der Gründung der Staatspolizeistelle Düsseldorf und den Methoden der Gestapo, insbesondere der Inhaftierung Unschuldiger, Folter und dem Einschleusen von Spitzeln, was für die Gestapo die einzige Möglichkeit darstellte, in die KPD einzudringen. Der zweite Teil beleuchtet die KPD von der Machtübernahme der Nationalsozialisten bis zu den letzten Widerstandsversuchen im Zweiten Weltkrieg, einschließlich der Situation in Hamburg und Berlin sowie der KPD am Niederrhein, die nach ihrem inoffiziellen Verbot durch die Reichstagsbrandverordnung im Untergrund neu aufgebaut wurde. Hier wird auch der Einfluss von Spitzeln auf Verhaftungswellen und das vorläufige Ende des kommunistischen Widerstands thematisiert. Der dritte Teil widmet sich den illegalen Zeitungen und Flugblättern der Kommunisten. Der letzte Teil behandelt die Knöchel-Organisation, die unter Wilhelm Knöchel von 1942 bis 1943 den kommunistischen Widerstand am Rhein und Ruhr neu beleben konnte, jedoch letztlich durch eine Denunziation zerschlagen wurde, was zum Tod vieler Mitglieder führte.
Gesundheit für alle – dieses Leitbild prägt die Arbeit von medico international seit 1968 und gewinnt durch die Globalisierung an Dringlichkeit. Heute kämpfen drei Milliarden Menschen ums Überleben mit weniger als zwei Dollar täglich, und ein Drittel der Bevölkerung hat keinen Zugang zu den notwendigsten Medikamenten. Wichtiger als ärztliche Hilfe sind die sozialen, kulturellen, ökonomischen und politischen Bedingungen, die einen gesunden Lebensstil ermöglichen, insbesondere das unbedingte Recht auf gleichen Zugang zu Gesundheit. Die Arbeit von medico international und seinen Partnern in Afrika, Asien und Lateinamerika befasst sich nicht nur mit Armut, sondern auch mit den Folgen von Krieg und Bürgerkrieg. Sie setzen der Gewalt entgegen, indem sie ziviles Leben fördern: durch psychosoziale Betreuung von Gewaltopfern, Rehabilitation von Kriegsversehrten, Minenräumung, Wiederansiedlung von Flüchtlingen, Ausbildung von Fachkräften, Aufbau von Gesundheitsdiensten und Stärkung zivilgesellschaftlicher Initiativen in nationalen und internationalen Netzwerken. Diese Hilfe zur Selbsthilfe erfordert eine politische Auseinandersetzung mit den Ursachen der Not und den Beginn einer anderen Politik.