The radiance of Islamic art
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Der vierte Band der Reihe behandelt Metallarbeiten in den Beständen des Museums für Islamische Kunst. Die in der Dauerausstellung präsentierten Objekte aus Silber und Messing vertreten zusammen mit bedeutenden Objekten der Studiensammlung das historische Metallhandwerk der islamischen Welt, von den östlichen Mittelmeerländern bis hin nach Mittelasien. Es handelt sich um Qualitätserzeugnisse aus 1000 Jahren, sie umfassen Spitzenstücke für die politische und wirtschaftliche Elite ebenso wie den Hausrat der wohlhabenden städtischen Gesellschaft. Die hohe Wertschätzung der Metallarbeiten veranlasste das Handwerk zur breiten Anwendung neuer Verfahren wie der Tauschierkunst, bei der das Grundmetall Messing mit Silber und Gold eingelegt wurde. Stilsicherheit und der Vorsprung der Technik verschafften dem mittelalterlichen Metallhandwerk ein Renommée, das über die Grenzen der islamischen Welt hinausreichte. Seit dem 15. Jahrhundert wurde in Damaskus eine Exportware für den florierenden Mittelmeerhandel der italienischen Seestädte hergestellt.
Sonderausstellung des Kestner-Museums Hannover
Auf Grund der alten islamischen Bestände des Kestner-Museums kann auch Hannover einen wichtigen Beitrag zum Verständnis der islamischen Kunst und Kultur leisten. Die kleine, aber erlesene Sammlung, die in großen Teilen bereits um die Jahrhundertwende zusammengetragen wurde, ist seit kurzem in der ständigen Ausstellung zu sehen: Keramik, Glas, Metallarbeiten, Handschriften, Bucheinbände und ein besonders wertvoller Teppich. Zusammen mit großzügigen Leihgaben, die von mittelalterlichen Metall- und Keramikwaren bis zu neuzeitlichem Silberschmuck reichen, können sie die Kunst der islamischen Kernländer in Vorderasien und Nordafrika von den Anfängen im 8./9. Jahrhundert bis in das 19. Jahrhundert dokumentieren.
Katalog zur Sonderausstellung
Der traditionelle Silberschmuck Nordafrikas und Vorderasiens, dem die Ausstellung gilt, ist in weiten Teilen der islamischen Welt bereits aus dem täglichen Leben verschwunden. Wo er noch bis vor kurzem getragen wurde, haben Kriege, die noch immer andauern, ihm die Grundlagen genommen. Das vielseitige Material der Ausstellung, das wichtige Aspekte des islamischen Schmucks vermitteln kann, stellte eine reiche niedersächsische Privatsammlung, die in den vergangenen 25 Jahren mit großem Verständnis für die orientalischen Völker und unter oft abenteuerlichen Umständen in den Ländern der islamischen Welt zusammengetragen wurde.