Die erste umfassende Kommentierung der Regelungen der Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen bietet wertvolles Hintergrundwissen und technische Lösungen. Die Autoren, die an der Entstehung der AwSV beteiligt waren, kennen die Herausforderungen bei deren Umsetzung. Sie interpretieren die Verordnung praxisnah und geben zahlreiche hilfreiche Tipps, um die Verunreinigung von Gewässern zu verhindern. Das Werk erleichtert das Verständnis der neuen bundesrechtlichen Regelungen und bietet fundierte Hinweise zur praktischen Umsetzung. Es erklärt die Einstufung wassergefährdender und nicht wassergefährdender Stoffe, erörtert die Anforderungen an die Anlagensicherheit sowie die Pflichten der Betreiber. Zudem wird die Planung neuer Anlagen verbessert und es werden die Anforderungen für bestehende Anlagen zusammengefasst, einschließlich der Notwendigkeit von Umrüstungen. Für Vollzugsbehörden vermittelt das Werk die Kenntnisse zur Beurteilung der Einhaltung wasserrechtlicher Anforderungen. Auch die Vorgaben des Wasserhaushaltsgesetzes, die Neuregelung der Eignungsfeststellung und das Hochwasserschutzgesetz II werden behandelt. Martin Böhme und Daniela Dieter bringen ihre Expertise aus dem Bundesministerium für Umwelt und dem Umweltbundesamt ein.
Martin Böhme Livres




Die sorglose Entnahme von Grundwasser kann zu Schädigungen benachbarter Gebäude oder Vegetationsbestände führen. Verhindern läßt sich dies, wenn berücksichtigt wird, welche Böden zu Setzungen neigen und welche Grundwasserabsenkungen noch bauwerksverträglich sind. Bei wirklich tiefen Baumaßnahmen kommt man jedoch um die modernen Trogbauweisen nicht herum. Neben der Darstellung der Möglichkeiten, die dem Spezialtiefbau heute zur Verfügung stehen, werden in dieser Veröffentlichung auch dessen Grenzen verdeutlicht. Die Publikation faßt für Bauherren und Gutachter die Voraussetzungen zusammen, unter denen eine Grundwasserabsenkung möglich ist, ohne zu große Risiken einzugehen. Gleichseitig appellieren die Autoren an die beratenden Büros und die Bauindustrie, die Risiken des Spezialtiefbaus nicht zu vernachlässigen. Der Band gibt am Schluß wichtige Hinweise für Bauherren und Behörden, wie sie die erforderlichen Erlaubnisverfahren effektiv gestalten können. Für spätere Baugeschehen werden Handlungsspielräume offen gelassen.
Für Bauwerke, die tief im Grundwasser gründen, werden heute meist grundwasserschonende Bauweisen mit wasserdichten Bautrögen verwandt. Die Sohlen dieser Tröge werden mit Unterwasserbeton, Düsenstrahl- oder Weichgelinjektionen hergestellt. Die Beiträge zeigen die Möglichkeiten, aber auch die bautechnischen und hydrogeologischen Grenzen dieser Verfahren auf und gehen dann auf Belange des Umweltschutzes ein. Die Weichgelsohlen sind wegen ihrer negativen Auswirkungen auf die Grundwasserqualität in die Kritik geraten, so daß mancherorts entsprechende Erlaubnisse ausgesetzt wurden. Der Band dokumentiert den Stand der Diskussion bei Tiefbaumaßnahmen im Grundwasser und bewertet sie sowohl aus der Sicht der Bautechnik als auch aus der Sicht des Grundwasserschutzes. Damit erhalten Bauherren und Planer die Möglichkeit, ihre Bauvorhaben den neuesten Erkenntnissen anzupassen, da auch Hinweise zu den Risiken und Kosten der Verfahren nicht fehlen. Gleichzeitig stellt der Band einen Beitrag zur Diskussion dar, wie Stoffe, die frei in der Umwelt eingesetzt werden, zu bewerten sind, und appelliert an die Umweltschützer, sich intensiver mit der Bautätigkeit in den Städten auseinanderzusetzen.