Ulrich Kluge Livres






Im Mittelpunkt der strukturgeschichtlichen Untersuchung steht die Frage nach dem Einfluß des Ministeriums für Staatssicherheit auf Befehl der SED-Partei- und Staatsführung auf die DDR-Zeitungen am Beispiel der drei ehemaligen Bezirksparteizeitungen. Alle Medien, insbesondere die SED-Bezirksparteizeitungen, leisteten ihren Beitrag bis zum Ende der DDR, das politische System zu stabilisieren und gegenüber der Bevölkerung zu legitimieren. Journalisten im Staats- und Parteidienst betätigten sich als Propagandisten und Agitatoren gleichermaßen. Die Studie verdeutlicht erstmals das politisch-ideologische Beziehungsgeflecht im totalitären DDR-System, ohne das Medien-SED-MfS-Syndrom in viele Einzelgeschichten von kurzlebiger Aktualität aufzusplittern.
Nicht »andere« Bauern sind gefragt, sondern eine »andere« Land- und Ernährungswirtschaft. Die hochsubventionierte EU-Landwirtschaft ist gescheitert, und die Brüsseler Agrarplanwirtschaft hat sich moralisch disqualifiziert. Agrarnationalismus bringt die Grenzen nach Europa zurück. Bauern erscheinen in der öffentlichen Meinung als Täter und Opfer. In den letzten fünfzig Jahren haben viele unter dem Druck von Politik und Markt ihre traditionsgebundene Existenzgrundlage verloren oder sie mit wachsendem Risiko für Mensch und Natur drastisch erweitert. Vor fast zwanzig Jahren forderte Hermann Priebe eine Kehrtwende zu einem im Einklang mit der Natur stehenden Landbau. Die politische, wirtschaftliche und soziale Agrarlandschaft hat sich entscheidend gewandelt, aber die Forderung nach einer »Agrarwende« bleibt relevant. Ulrich Kluge untersucht die Möglichkeiten und Grenzen ihrer Erfüllung im 21. Jahrhundert. Er analysiert die gegenwärtige Landwirtschaft und Agrarproduktion und löst sich von den Interessen der Parteien und Verbände. Kluge prüft das technokratische und ökonomistische Handeln auf seine Schädlichkeit für Mensch und Natur und entwirft eine Agrarwende, die ihren Namen verdient.
Vorwort — Ulrich Kluge: Die „sozialistische Landwirtschaft“ als Thema wissenschaftlicher Forschung — Künstliches Neubauerntum: Voraussetzungen und wirtschaftliche Entwicklungstendenzen: Jens Murken: Bodenreform-Kampagne und politische Kultur in Mecklenburg-Vorpommern — Boris Spix: Bodenreform und Wahlverhalten der Neubauern. Eine Fallstudie anhand der Landtagswahlen in der Prignitz im Herbst 1946 — Katja Schlenker: Die Abbrüche mecklenburgischer Gutsanlagen zwischen 1947 und 1950 — Georg-Ludwig von Breitenbuch: Sahlis: Vom Rittergut zum Volkseigenen Gut — Michael Projahn: Konfrontation oder Zusammenarbeit? Die ländliche Gesellschaft in der Altmark 1945-1951 — Marc Boldorf: Landarmut in der SBZ/DDR zwischen Bodenreform und Kollektivierung (1945-1952/53) — Jens Schöne: Das landwirtschaftliche Genossenschaftswesen der SBZ/DDR 1945-1950/51 — Genossenschaftssystem und „sozialistisches Dorf“: Ideologie und Wirklichkeit: Peter E. Fäßler: Freiheit der Wissenschaft versus Primat der Ideologie – die Irrlehren Trofim D. Lyssenkos und ihre Rezeption in der sowjetischen Besatzungszone (SBZ) bzw. DDR — Ulrich Kluge: Die Affäre Vieweg: Der Konflikt um eine sozialistische Agrarbetriebslehre — Barbara Schier: Die Ablieferungsgemeinschaft der Merxlebener Neubauern als Klassenkampfinstrument? Ein thüringisches Dorf auf dem Weg zur Kollektivierung — Ulrich Hartung: „Die Kultur auf’s Land bringen“. Dörfliches Bauen in der frühen DDR und der Typus
Die Sachsen feiern leidenschaftlich gerne. Die originellsten und traditionsreichsten Sächsischen Feste stellen Ulrich Kluge und Karin Herrmann in ihrem Buch vor. Vom Waldbadfest in Adorf über den Heiratsmarkt in Collm, die Ritternacht in Oybin, das Leinölfest in Pockau, die Karl-May-Festtage in Radebeul und die Schifferfastnacht in Schmilka bis zum Mondfest in Zschorlau reicht die Palette. Kurze Texte geben Auskunft über Geschichte und Besonderheiten der Feste, farbige Abbildungen zeigen das Treiben. Landsleute und Touristen können dank des Festkalenders im Anhang ein buntes Festprogramm für das ganze Jahr zusammenstellen. Abwechslung, Vergnügen und Geselligkeit gibt's garantiert.
Die Revolution 1918 / 1919 gehört zu den am heftigsten umstrittenen Ereignissen der neueren deutschen Geschichte. Ihre Ursachen und Konsequenzen werden im vorliegenden Band in Zusammenhang des politischen, sozialen und wirtschaftlichen Wandels zwischen Kaiserreich und Republik untersucht. Im Mittelpunkt steht dabei das Dilemma der demokratischen Kräfte: der im Ansatz steckengebliebene Umbau des Staatsapparates, des Gesellschafts- und Wirtschaftsgefüges. Darüber hinaus setzt sich die Studie mit den Möglichkeiten der im revolutionären Umbruch entstandenen Reformpotentials der Arbeiter- und Soldatenräte auseinander. Einen weiteren Schwerpunkt bilden die politischen Weichenstellungen 1918 / 1919 in ihrer Bedeutung für die Stabilisierung der ersten deutschen Demokratie.
