Thomas Pekáry Livres





Der Untertitel deutet auf eine Untersuchung der Mentalitätsgeschichte hin, insbesondere in Bezug auf die Wahrnehmung von bildender Kunst in der römischen Kaiserzeit, der Spätantike und dem frühen Byzanz. Auffällig ist, dass zeitgenössische Künstler oft anonym bleiben, während die Namen bekannter antiker Griechen wie Phidias, Praxiteles und Apelles häufig genannt werden. Allerdings sind die Informationen über diese Künstler zunehmend ungenau und irrelevant. Die Maße des olympischen Zeus werden übertrieben, und das Monumentale wird hervorgehoben, während detaillierte ästhetische Bewertungen fehlen. Viele Autoren, die über diese Kunstwerke schrieben, hatten das Original wahrscheinlich nie gesehen. Hellenistische Anekdoten werden wiederholt, doch eine tiefere Auseinandersetzung mit der Ästhetik bleibt aus. Selbst Phidias, als „göttlicher Mann“ bezeichnet, war letztlich nur ein Handwerker. Für frühchristliche Autoren war es besonders schwierig, die bewundernde Haltung gegenüber den großen Griechen abzulegen, da diese oft heidnische Götzenbilder und von Dämonen inspirierte Werke schufen. Diese kuriosen Ansichten sind für das Verständnis des Übergangs von der Antike zum Mittelalter von Bedeutung und sollten in der Mentalitätsgeschichte nicht vernachlässigt werden.
Imago res mortua est
Untersuchungen zur Ablehnung der bildenden Künste in der Antike
Trotz der riesigen Zahl antiker Kunstwerke, die unsere Museen fullen, gab es bei Griechen und Romer zahlreiche ablehnende bis bilderfeindliche Stimmen. Schon Platon wollte Kunstler aus seinem Idealstaat ausschlieaen; andere waren der Meinung Bilder seien schadlich, unsittlich, Gotter konne man nicht darstellen, Kunst dient nur der Sinnenlust und ist verganglich. Bildnisse zeigen nur das Auaere des Menschen und sind ihm haufig unahnlich, Kunstler sind zu verachten, Kunstkenntnisse gehoren nicht zur Bildung. Zu diesem bisher groatenteils nicht bearbeiteten Themenkomplex werden uber eintausend Aussagen von Homer bis Augustin im Text in deutscher Ubersetzung oder Paraphrase zitiert; die Originale stehen in den Anmerkungen. "Pekary steht [a] fur hochwertige wissenschaftliche Arbeit. [a] Der Band stellt eine Textsammlung erster Gute dar." Bonner Jahrbucher. (Franz Steiner 2002)