Im Januar 2009 wird das beschauliche Leben eines ehemaligen Hochschullehrers in einem Villen-Vorort der Wüste Negev abrupt durch den Krieg gestört, während Raketen aus Gaza auf Israel niederregnen. Zusammen mit seiner Frau sucht er immer wieder im Luftschutzraum Zuflucht. Nach dem plötzlichen Ende des Krieges bleibt die Erkenntnis, dass der Frieden nur eine Illusion ist. In tagebuchartigen Notizen entfaltet sich eine persönliche Novelle, die die Verstrickung verschiedener Generationen in den Konflikt beleuchtet und sowohl private als auch politische Dimensionen thematisiert.
H. ayim Nol Livres






Ein junger Mann in der DDR in den Siebziger Jahren. Sein Vater ist Funktionär, es geht ihm überdurchschnittlich gut, dass die Ehe der Eltern bröckelt, interessiert ihn kaum. Er verbringt die Tage im Haus der Künstlerfamilie seiner Freundin, die Mutter zieht Strippen von Ost nach West. Alle haben sich eingerichtet. Doch bald kommt dem jungen Mann die Liebe dazwischen, und Fragen stellen sich ihm, die ihn zu etwas ganz anderem werden lassen als einem hoffnungsvollen und begeisterten Kandidaten der Partei. Chaim Noll zeichnet in diesem erstmals 1989 erschienenen Roman ein schauriges Panorama der untergehenden DDR. Er erzählt von den Vergünstigungen der Parteifunktionäre, aber auch von ihren Ängsten, Beklemmungen und dem Willen, sich zu widersetzen. Von den Mechanismen, die Menschen zerstören, sie in Paranoia, in den Alkohol, ins Mittläufertum drängen – nicht nur in der DDR.
„Schlaflos in Tel Aviv“ versammelt Erzählungen aus mehr als fünfundzwanzig Jahren, realistische und fantastische, über Begegnungen und Begebenheiten. Chaim Nolls erzählt von einem Jungen in Berlin, der versucht, sich Geld für eine Fahrkarte zu erbetteln, von jungen Männern, die das erste Mal aus Israel nach Deutschland fliegen, von einer jungen Deutschen, die der Liebe wegen nach Israel zieht, und einem Mann im Ruhrgebiet, der überall schwarze Hunde sieht. Nolls klarer Blick auf die Menschen prägt diesen Band. Zugleich spiegelt sich in den Geschichten sein bewegtes Leben in der DDR, im Westberlin der späten Achtziger- und frühen Neunzigerjahre und sein Leben in Israel heute.
Kolja
- 285pages
- 10 heures de lecture
Was bedeutet es für den aus Italien eingewanderten Alessandro, dass sich die jüdische Abstammung seiner Mutter nicht klären lässt? Warum ändert der Krieg Michaels Verhältnis zu Henry James grundlegend? Und warum ist in der Wüste mitten im Sommer Weihnachten? Und Kolja? Der stammt eigentlich aus Russland und fällt im Kampf für seine neue Heimat. Was passiert jetzt mit seinem Leichnam? Chaim Noll erzählt mitreißend und in schöner Sprache kleine Begebenheiten und große Lebensgeschichten. In seinen Erzählungen entwirft er ein Portrait der heutigen israelischen Gesellschaft.
„Der Rufer aus der Wüste“ versammelt Kommentare von Chaim Noll zu Deutschlands politischem Klima zwischen 2018 und 2021. Er kritisiert die organisierte Demokratie, die unliebsame Meinungen unterdrückt und ein System fördert, in dem Mitläufertum belohnt wird, während die alten Machtstrukturen wiederkehren.
Feuer. Roman
- 377pages
- 14 heures de lecture
"Feuer" erzählt von einer Gruppe Menschen, die nach einer Katastrophe zusammenfindet. Trotz Missgunst und Drohungen müssen sie gemeinsam aus dem Unglücksgebiet fliehen. Chaim Noll schildert spannend ihren gefährlichen Weg und regt zur Reflexion über die Medienwelt und menschliche Beziehungen an. Ein fesselnder Roman!
Die Wüste
Literaturgeschichte einer Urlandschaft des Menschen
Wüsten, Trockengebiete und Steppen der Erde breiten sich aus, jedes Jahr um eine Fläche, die ungefähr der Größe Deutschlands entspricht. Die fortschreitende Wüstenbildung führt zur Flucht der ansässigen Bevölkerung, zum Teil mit spürbaren Auswirkungen auf das Leben in Europa. Auch sonst erzwingt Wüste als Landschaft und Schauplatz historischer Entwicklungen immer stärker unsere Teilnahme. Das Buch des bekannten Schriftstellers Chaim Noll hält anhand literarischer Texte von der Entstehung der Schrift bis zur Gegenwart Themen und Leitmotive einer Urlandschaft des Menschen überblicksartig fest. Viele der alten Hochkulturen entstanden, wo Wüste auf besiedelbares Land trifft. Als zentrales Motiv erweist sich die Widersprüchlichkeit der Wüste: Sie steht zugleich für Dürre und Aufblühen, für Mangel an Wasser und Überfülle an Sonne, für Niedergang und Erneuerung, für deprimierende Einförmigkeit und spirituellen Höhenflug, für Tod und Leben, Gut und Böse, Realität und Mythos.
Scharia und Smartphone
Texte zum zeitgenössischen Islam
»Höre auf ihre Stimme«
Die Bibel als Buch der Frauen
