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Hans Meisel

    16 juillet 1900 – 2 mars 1991

    Hans Meisel était un romancier et journaliste dont les premières œuvres comprenaient un roman dépeignant l'ascension d'un dictateur, lui valant un prix prestigieux. Les bouleversements politiques l'ont contraint à l'exil, interrompant sa carrière universitaire. Après la guerre, il s'est consacré à la vie universitaire et a laissé des œuvres publiées à titre posthume qui explorent ses profonds intérêts pour la politique et la nature humaine.

    Eine Gondel ganz aus Glas
    Torstenson
    Aguilar oder die Abkehr
    • Barcelona 1936, vor Ausbruch des Bürgerkriegs. Juan Aguilar, gleichermaßen erfolglos als Dichter wie als Vertreter von Damenhandtaschen, erkennt sein geschäftliches wie privates Scheitern. Bei einem Autounfall verliert er vorübergehend die Sprache. Als Stummer nun wendet sich sein Schicksal, er gewinnt Umsätze und Zuwendung zurück. Er wird für alle, die ihn kaum mehr beachteten, interessant, man will sogar seine Geschichte verfilmen. Nach seiner Genesung entschließt er sich daher als Simulant zur Fortsetzung dieser erfreulichen Entwicklung. Aus der Distanz des beobachtenden Außenseiters entwickelt er Anteilnahme und echte Sympathie für die, die ihm nun wie einem Beichtvater Vertrauliches mitteilen. Und da der Krieg sich nähert, sind es nicht nur persönliche Geheimnisse, in die sich Juan nach und nach verstrickt. Schließlich kommt der Zeitpunkt, an dem für alle Beteiligten die schlichte Fortsetzung ihrer bisherigen Existenz nicht mehr möglich ist: Die politischen Ereignisse erzwingen grundsätzliche Entscheidungen für das weitere Leben. Mit seinem Roman verabschiedet sich der Emigrant Hans Meisel vom alten Europa und seinen literarischen Motiven, die er noch einmal in der Figur seines Aguilar vereinigt. Dieser Sprachskeptiker, Verführer, Heiratsschwindler und Flaneur des Fin de siècle muß nun den Schritt in eine neue Welt wagen, in der alles, auch Furchtbares, möglich ist. ________________________ HANS MEISEL, 1900 in Berlin geboren, ist Redakteur der Vossischen Zeitung, als ihm 1927 für seinen Romanerstling Torstenson der Kleist-Preis zuerkannt wird. Später arbeitet er als Lektor für Bermann-Fischer und übersetzt u. a. Sinclair Lewis, (It Cant Happen Here, Querido 1936). Seit 1934 lebt Meisel, der jüdischer Herkunft ist, nicht mehr in Deutschland, im November 1938 wird er Sekretär Thomas Manns in den USA. »Die stumme Zeit«, wie Aguilar ursprünglich hieß, reicht Meisel 1938 unter Pseudonym zu dem Romanwettbewerb der American Guild for German Cultural Freedom ein. Ausgerechnet Thomas Mann war sein Gutachter. 1940 beendet Meisel seine Tätigkeit für Thomas Mann, wird College-Lehrer und ist dann von 1945 bis 1970 Professor der Politischen Wissenschaften an der Universität von Ann Arbor, Michigan. 1991 ist Hans Meisel in Amerika gestorben.

      Aguilar oder die Abkehr
    • 'Ich bin beim letzten Manuskript, einem Roman von Hans Meisel, mit dem viel los ist', schreibt S. Fischer-Lektor Oskar Loerke am 12. 9. 1926 in sein Tagebuch. In die Hände gespielt wurde ihm Meisels 'Torstenson. Entstehung einer Diktatur' vom Theaterkritiker Monty Jacobs, der 1927 dafür sorgte, daß das Buch den Kleistpreis erhielt. Erstaunlich ist, daß trotz politischer Brisanz und Sprachgewalt das Werk damals nicht die angemessene Aufmerksamkeit fand. Doch ist das Thema heute noch aktuell: Es geht um den Aufstieg eines durchaus uncharismatischen Generals zum Diktator. Eine bürokratische 'Machtergreifung', die der General Torstenson durch Schachzüge mit ergebenen Figuren bewirkt. Dabei ist er kein Visionär oder Phantast, er verkörpert den modernen Typus des Diktators, der eine Macht ohne Inhalt anstrebt. Meisel seziert die Vorgänge, kontrastiert sie aber mit expressionistischen Szenen einer wilden, unbeugsamen Jugend.

      Torstenson