Mass gatherings and the positive or negative phantasms of the masses instigate various discourses and practices of social control, communication, and community formation. Yet the masses are not what they once were. In light of the algorithmic analysis of mass data, the diagnosis of dispersed public spheres in the age of digital media, and new conceptions of the masses such as swarms, flash mobs, and multitudes, the emergence, functions, and effects of today’s digital masses need to be examined and discussed anew. They provide us, moreover, with an opportunity to reevaluate the cultural and medial historiography of the masses. The present volume outlines the contours of this new field of research and brings together a collection of studies that analyze the differences between the new and former masses, their distinct media-technical conditions, and the political consequences of current mass phenomena.
Inge Baxmann Livres






Das Laokoon-Paradigma
Zeichenregime im 18. Jahrhundert
Das vorliegende Buch unternimmt weder eine transhistorische Rekonstruktion semiotischer Theoreme noch den Versuch ihrer Aktualisierung. Vielmehr will es den paradigmatischen Status von Lessings „Laokoon“ für eine Diskursgeschichte des Zeichens im 18. Jahrhundert herausarbeiten. Obgleich Lessing selbst es dezidiert ablehnt, von nicht-künstlerischen Zeichenpraktiken zu handeln, sind seine Reflexionen nicht auf das Gebiet der Künste zu beschränken. Intuition, Illusion, Evidenz oder das „bequeme Verhältnis“ von Bezeichnendem und Bezeichnetem sind vielmehr Effekte, die auch von Wissenschaften und sozialen Praktiken angestrebt werden. Da es im „Laokoon“ nicht nur um die semiotischen Qualitäten und Ökonomien von Bild und Text, um das Nebeneinander und Nacheinander der Zeichen geht, sondern auch um die Geschwindigkeit, Steuerung und Optimierung von Zeichenprozessen, hat Lessings Text Indiziencharakter für fundamentale Problemstellungen, die etwa auch in den Bereichen von Regierungskünsten und Logik nach Lösungen verlangen. Gerade eine Lektüre des „Laokoon“, die „in dem, was gesagt worden ist, keinen Rest und keinen Überschuß, sondern nur das Faktum seines historischen Erscheinens voraussetzt“, erlaubt Analysen, die ein Laokoon-Paradigma in seinen historischen Schichten freilegen: seine Möglichkeitsbedingungen, seine konkrete Entfaltung und seine Transformation im Feld der „Anthropologie“.
Anthropologie der Bescheidenheit
Wie digitale Technologien unser Verhältnis zur Natur verändern
- 170pages
- 6 heures de lecture
Die Untersuchung beleuchtet, wie digitale Medien ein neues Verhältnis zur Natur fördern können. Sie entwickelt eine posthumanistische Perspektive, die den Menschen als Teil einer Gemeinschaft betrachtet, die über die menschliche Spezies hinausgeht. Dabei werden Chancen und Herausforderungen thematisiert, die sich aus dieser Sichtweise ergeben.
An Massenversammlungen und den positiven oder negativen Phantasmen der Masse entzünden sich unterschiedliche Diskurse und Praktiken von sozialer Steuerung, Kommunikation und Gemeinschaftsbildung. Doch sind Massen nicht mehr das, was sie einmal waren. Von der algorithmischen Auswertung von Massendaten über die Diagnose zerstreuter Öffentlichkeiten im Zeitalter von social media zu neuen Massenvorstellungen wie Schwärmen, flashmobs und multitudes : Die Emergenz, Funktionsweisen und Effekte nun digitaler Massen sind neu zu untersuchen und zu verhandeln; sie bieten zudem eine Option, die Kultur- und Mediengeschichtsschreibung der Massen neu zu verstehen. Der Band umreißt dieses neue Forschungsfeld und versammelt Analysen der Differenz neuer zu alten Massen, der unterschiedlichen medientechnischen Bedingungen sowie der politischen Folgen aktueller Massenphänomene.
Vor dem Hintergrund postfordistischer Anforderungen spielt der Rhythmus eine bedeutende Rolle: die sich wandelnde Rhythmisierung von Arbeitsprozessen löst die Trennung zwischen körperlicher und geistiger Arbeit, zwischen Produktion und Reproduktion, zwischen Arbeit und Freizeit zunehmend auf. Die Publikation stellt in soziologischen, kulturgeschichtlichen und künstlerischen Beiträgen ein erweitertes Konzept von Arbeit zur Diskussion, das ermöglicht, sowohl nach den Konsequenzen als auch nach den Potenzialen veränderter Vorstellungen vom Tätigsein zu fragen. Mit Beiträgen von: Inge Baxmann, Ulrich Bröckling, buero für integrative kunst (Jörg Amonat und Stefan Krüskemper), Sebastian Göschel, Melanie Gruß, Tehching Hsieh, Frank Kaspar und Jochen Meißner, Pia Lanzinger, Vera Lauf, Marion von Osten, Mathias Stuhr, G. Günther Voß und Cornelia Weiß, Diana Wesser und WILHELM GROENER.
Körperwissen als Kulturgeschichte
- 167pages
- 6 heures de lecture
Die mexikanische Border-Culture, an der Grenze zwischen Mexiko und den USA entstanden, wurde seit den 1980er Jahren als Modell für postnationale Identität gefeiert. Gegen die äußere Bedrohung und die regionale und ethnische Zersplitterung des Landes, aber auch aus Furcht vor den Folgen der Migration setzten die postrevolutionären Regierungen auf die Entwicklung einer gemeinschaftsstiftenden volkstümlichen Nationalkultur. Mexikanische und internationale Künstler suchten in den prähispanischen Traditionen und in der Volkskunst nach einer mexikanischen Moderne, die in Film, Architektur und auf den „Fiestas Patrias“ inszeniert wurde. Um Europa den Rücken zu kehren, regionalisierte man moderne Strategien der Nationenbildung aus Europa. Die Geschichte der transnationalen Formationen in den postrevolutionären Inszenierungen der Nation und das Scheitern der Border-Culture zeigen die erstaunliche Flexibilität der Nationalkultur.