Captain America schlägt Hitler, Prinz Eisenherz fährt nach Amerika, die Digedags reisen nach Rom und Snoopy bekämpft den ›Roten Baron‹ – diese und viele weitere Beispiele zeigen, dass sich Geschichte auf die eine oder andere Weise in Comics einschreibt. Die hier versammelten Aufsätze gehen den medialen Bedingungen, Formen und Funktionen der Darstellung geschichtlicher Ereignisse oder des Rückgriffs auf historische Dokumente in Comics nach. Neben grundlegenden theoretischen Zugängen zu Geschichtscomics fokussiert der Band Erzählweisen des Historischen, Geschichte als Stoff sowie den Schwerpunkt Kriegsdarstellungen.
Bernd Dolle Weinkauff Livres






Comics made in Germany
- 142pages
- 5 heures de lecture
Deutschland gilt als Comic-Importland, doch deutsche Autoren und Zeichner haben in den letzten sechs Jahrzehnten zahlreiche bemerkenswerte Werke geschaffen, die teils hohe Popularität erlangten. Das Begleitbuch zur Ausstellung „Comics made in Germany. 60 Jahre deutsche Comics“ beleuchtet diese beeindruckende Produktion. Es beginnt mit den Pionieren der Bildgeschichte Ende der 40er Jahre und den Helden der ersten Fan-Generation wie Sigurd, Tibor, Nick Knatterton und Fix und Foxi. Die Einflüsse der Pop-Art und der gesellschaftlichen Veränderungen der 60er Jahre sind ebenso spürbar wie die Jugendkulturen der 70er. In den 80er und 90er Jahren treten neben populären Ikonen wie Werner und Kleines Arschloch literarische und künstlerische Strömungen auf, die bis heute wirken. Der Band enthält einen ausführlichen Essay über die Entwicklung und Tendenzen des deutschen Comics, beginnend mit den ersten Heften der Nachkriegszeit bis hin zu den jungen deutschen Mangaka, die Geschichten im japanischen Stil kreieren. Kurzbiografien und Werkverzeichnisse von 53 deutschen Comic-Machern ergänzen das reich illustrierte Buch und bieten eine handliche, lesbare Darstellung der deutschen Comic-Kultur.
Gewalt in aktuellen Kinder- und Jugendmedien
- 200pages
- 7 heures de lecture
Gewaltdarstellungen in Medien dienen oft der Unterhaltung und Entspannung, wobei der Begriff Gewaltverherrlichung hier unangebracht erscheint, da diese Darstellungen keinen Bezug zur gesellschaftlichen Realität haben. Im Gegensatz dazu thematisieren Kinder- und Jugendliteratur sowie einige Filme Gewalt kritisch und setzen sich mit Gewalthandlungen im Alltag, in der Schule, Freizeit und Sport auseinander, wobei sie klar Gewalt ächten. Der vorliegende Band behandelt sowohl Gewaltdarstellungen, die zu Amüsement in Comics, Computerspielen und Videoclips dienen, als auch kritische Darstellungen in Kinder- und Jugendromanen, die auf reale Gewalt im Alltag aufmerksam machen und zur Reflexion anregen. Während die Öffentlichkeit oft über Gewalt in Computerspielen diskutiert, wird die Vielzahl an Literatur, die Gewalt ächtet und sich an Kinder und Jugendliche richtet, oft übersehen. Diese Werke warten darauf, in Schulen gelesen und diskutiert zu werden. Der Band bietet somit wertvolle Impulse für die pädagogische Auseinandersetzung mit dem Thema Gewalt in Schule und Jugendbildung. Beiträge von verschiedenen Autoren bereichern die Diskussion und bieten vielfältige Perspektiven auf die Thematik.
Erich Kästners weltweite Wirkung als Kinderschriftsteller
- 366pages
- 13 heures de lecture
Kästners internationaler Erfolg als Kinderbuchautor ist so groß, dass er den seines allgemeinliterarischen Werks weit übertrifft; in nicht wenigen Ländern wird er gar ausschließlich als Kinderliterat gehandelt. Der Band wird eröffnet von vier Beiträgen, die sich mit Kästners Selbstinszenierung als Autor in den Kinderromanen, mit dem Zwillingsmotiv als narrativem Konstrukt, mit Kästners Umgang mit klassischen Stoffvorlagen sowie mit den Verfilmungen der Kinderbücher in den USA befassen. Eingeleitet mit einer Überblicksdarstellung von Emer O’Sullivan schließen sich 23 – vier davon in englischer Sprache verfasste – Beiträge an, die sich mit der Übersetzung und Rezeption der Kästnerschen Kinderbücher in einzelnen Ländern und Regionen aller Kontinente, darunter Skandinavien, USA, England, Frankreich, Spanien, Italien, Türkei, Japan und Russland, auseinandersetzen.
Die Theorie der Kinder- und Jugendliteratur wird häufig als unzureichend kritisiert, obwohl seit dem 18. Jahrhundert reichlich theoretische Reflexionen existieren. Vielmehr fehlt es an der Bereitschaft, eigene Auseinandersetzungen mit der Kinder- und Jugendliteratur im Kontext früherer Theorien zu betrachten. Viele theoretische Texte sind in Vergessenheit geraten. Diese Rückschau auf hundert Jahre Kinder- und Jugendliteraturkritik zielt darauf ab, die bestehenden Theorietraditionen ins Bewusstsein zu rücken. Der Überblick reicht von Heinrich Wolgasts Programmschrift „Das Elend unserer Jugendliteratur“ von 1896 über reformpädagogische Ansätze, jüdische Jugendbuchkritik, Bilderbuch- und Mädchenliteraturkritik bis hin zu psychoanalytischen Theorien des frühen 20. Jahrhunderts sowie konservativen und nationalsozialistischen Positionen. Der Band dokumentiert die Entwicklung der Kinder- und Jugendliteraturforschung zu einer methodisch reflektierten Disziplin. Die Beiträge behandeln Themen wie Reformpädagogik, jüdische Kinderliteraturkritik, Mädchenliteratur, psychoanalytische Ansätze, sowie die Auswirkungen der Studentenbewegung auf die Kinderliteraturforschung und neue theoretische Positionen seit den 70er Jahren.
Comics
- 390pages
- 14 heures de lecture
Eine systematische Beschreibung und Einschätzung der vierzigjährigen Geschichte dieser populären Literatur. Comics sind aus dem Alltag junger und zunehmend auch erwachsener Leser in der Gegenwart kaum mehr wegzudenken. Als eine „dritte Macht“ im Kulturangebot haben sich die modernen Bildgeschichten zwischen die traditionelle Buchliteratur und die neuen elektronischen Medien geschoben. Mit der von Bernd Dolle-Weinkauff am Institut für Jugendbuchforschung in Frankfurt erarbeiteten Studie liegt erstmals eine systematische Beschreibung und Einschätzung der vierzigjährigen Geschichte dieser populären Literatur in Westdeutschland vor. Wo liegen die Anfänge? Woher kamen und kommen die in der BRD verbreiteten Comics, wer macht und verlegt sie? Warum wurden die Comics erbittert bekämpft und wie werden sie heute beurteilt? Wie veränderten sich die Botschaften und Helden der Blasenliteratur im Lauf von vier Jahrzehnten? Gibt es typisch deutsche Comics und Comic-Bearbeitungen? Die Untersuchung verfolgt sowohl die frühen Spuren in der unmittelbaren Nachkriegszeit als auch aktuelle Tendenzen und Perspektiven. Gestützt auf eine umfangreiche Sammlung und langjährige Recherchen werden Entwicklungslinien und Strukturen eines bislang eher als anonym und amorph wahrgenommenen Gegenstandes herausgearbeitet.