Die zunehmende Ineffizienz staatlicher Politik der zurückliegenden Jahrzehnte hat die Suche nach alternativen Formen der Organisation menschlichen Zusammenlebens und der Solidarität provoziert. Die Zivilgesellschaft wurde wiederentdeckt, als Ort für den Neuaufbau gesellschaftlichen Zusammenlebens. Eine Steuerpolitik, die zivilgesellschaftliche Lösungen und individuelles Engagement unterstützen soll, muss das berücksichtigen. Namhafte Experten befassen sich mit unterschiedlichen aktuellen Fragen zur zivilgesellschaftlichen Readjustierung des Steuersystems.
Jürgen P. Nautz Livres






Hört man das Wort „Revolution“ fällt einem wohl am ehesten die Französische Revolution oder die Orangene Revolution, vielleicht noch die Industrielle oder die Sexuelle Revolution ein. Dieses Buch spannt einen Bogen von den Ereignissen, die wir in den vergangenen Jahren in Osteuropa beobachtet haben, zu den Anfängen einer langen Reihe von Revolutionen. Die »großen« politischen stehen im Mittelpunkt, ohne die Vielzahl von kleineren Revolutionen und Aufständen aus dem Auge zu verlieren. Und es werden auch nicht die Verbindungslinien zwischen anderen Revolutionen vergessen, etwa der industriellen und der sexuellen.Überblick über politische Revolutionen, aber auch über die Industrielle oder die Sexuelle Revolution
Das Rechtssystem zwischen Staat und Zivilgesellschaft
Zur Rolle gesellschaftlicher Selbstregulierung und vorstaatlicher Schlichtung
Das österreichische Rechtssystem zeichnet sich durch eine generell hohe Regelungsdichte und durch eine auffallende Orientierung aller Konfliktlösungsmechanismen am Staat aus. Der Freiraum für zivilgesellschaftliche Lösungsansätze scheint geringer als in anderen europäischen Staaten. Historisch gesehen ist diese Situation der von den Herrschenden und von der Bevölkerung geteilten Überzeugung, dass jede gesellschaftliche Fragestellung am besten rechtlich und vom Staat geregelt wird, eine Folge des aufgeklärten Absolutismus des 18. Jahrhunderts und des etatistischen Liberalismus des 19. Jahrhundert. Die Vorstellung, dass gesellschaftlichen Konflikten mit einer uneingeschränkten Verrechtlichung aller Fragestellungen begegnet wird, sollte die heterogene politische und soziale Struktur der Habsburgermonarchie zusammenhalten. Diese Tradition hat bis heute deutliche Spuren in der Rechtskultur und im Rechtssystem hinterlassen. Der Band widmet sich dem Problemkreis der gerechten Ordnung im Zusammenwirken von Zivilgesellschaft und Staat mit theoretisch-historischen Erörterungen und vor allem der Analyse praktischer Erfahrungen und Planungen.
Die Wiener Jahrhundertwende
Einflüsse, Umwelt, Wirkungen
Staatliche Intervention und gesellschaftliche Freiheit
- 298pages
- 11 heures de lecture
Öffentliche Religionen in Österreich
- 292pages
- 11 heures de lecture
Die in diesem Buch versammelten Beiträge untersuchen die Religionspolitik der wichtigsten öffentlich anerkannten Religionsgemeinschaften in Österreich (Katholische, Evangelische und Orthodoxe Kirche, Jüdische Gemeinde und Islamische Glaubensgemeinschaft) sowie deren zivilgesellschaftliches und öffentliches Engagement. Zentrales Anliegen der Beiträge ist es, den Begriff der public religions im österreichischen Kontext zu konkretisieren und damit einen theoretischen und empirischen Beitrag zur aktuellen politischen und wissenschaftlichen Debatte über Religion und Politik zu leisten. Die Aufsatzsammlung empfiehlt sich als Einführung für Studierende in gleichem Maße wie für ein interessiertes Fachpublikum. Mit Beiträgen von Karima Aziz, Gerd Brendel, Ernst Bruckmüller, Christian Danz, Nicolae Dura, Chaim Eisenberg, Zeynep Elibol, Stamatios Gerogiorgakis, Farid Hafez, Raoul Kneucker, Gabriele Kohlbauer-Fritz, Rüdiger Lohlker, Jürgen Nautz, Kurt Salamun, Roman A. Siebenrock, Kristina Stöckl, Kerstin Tomenendal, Stephan Turnovszky und Gerhard Wegner.
Henschel und Kassel
- 232pages
- 9 heures de lecture
Am 28. Juni 1810 verließ Carl Henschel den Dienst des Königs Jérôme von Kassel, um eine Gießerei und Maschinenfabrik zu gründen. Anlässlich dieses Gründungstags fand 200 Jahre später, am 28. und 29. Juni 2010, ein Symposium an der Universität Kassel statt, das unter dem Thema „200 Jahre Henschel in Kassel – Zur Industriegeschichte Nordhessens“ stand. Acht Historikerinnen und Historiker präsentierten Beiträge zur Familien- und Unternehmensgeschichte Henschel. Die überarbeiteten Texte sind in dem Sammelband „Henschel und Kassel – Fallstudien zur Geschichte des Unternehmens und der Familie Henschel“ veröffentlicht. Die Themen reichen von der Rolle der Unternehmerin und Mäzenin Sophie Henschel (Ortrud Wörner-Heil) über die Bedeutung der Ingenieure für den Unternehmenserfolg (Albrecht Hoffmann) bis hin zu den Biografien von Oscar R. Henschel und Richard Roosen (Alfred Gottwaldt). Weitere Aspekte sind die Rüstungsproduktion (Thomas Vollmer), die Beschäftigung ausländischer Zwangsarbeiter im Zweiten Weltkrieg (Dietfried Krause-Vilmar) und die Teilnahme an Weltausstellungen (Nadine Freund). Jens Flemming bietet einen Überblick über die Unternehmensgeschichte bis zum Zweiten Weltkrieg, während Helmut Weich und Peter Zander das Henschel-Museum in Kassel vorstellen. Der Sammelband wird von Jürgen Nautz, einem Experten der nordhessischen Wirtschaftsgeschichte, herausgegeben und eingeleitet.
Frauenhandel. Diskurse und Praktiken
- 187pages
- 7 heures de lecture
Frauenhandel wurde in der vergangenen Dekade zu einer der lukrativsten Unternehmungen krimineller Netzwerke. Frauen aus armen Regionen werden in Arbeitsverhältnisse in den Metropolen verkauft – zum größten Teil in die Prostitution. Die sklavenartigen Beziehungen sind in der Regel von körperlicher und psychischer Misshandlung gekennzeichnet. Die Beiträge des Bandes analysieren das Thema Frauenhandel in Mittel- und Südosteuropa – seit dem Zusammenbruch des Realsozialismus eine Herkunfts-, Ziel- und Transitregion für gehandelte Frauen. Sie fragen nach der Entstehung von Frauenhandelsmärkten, den Motiven von Freiern, dem Opferschutz, der Zusammenarbeit von staatlichen Institutionen und zivilgesellschaftlichen NGOs in Bezug auf Prävention und Bekämpfung des Frauenhandels. Mit einem Vorwort von Rita Süssmuth.
Zwischen Wettbewerb und Protektion
Zur Rolle staatlicher Macht und wettbewerblicher Freiheit in Österreich im 20. Jahrhundert
In der Analyse der politischen wie wirtschaftlichen Entwicklung Österreichs im 20. Jahrhundert zeigen sich deutliche Kontrastierungen, ja Zäsuren. Während die österreichische Wirtschaft in den Jahren 1918 bis 1937 auf einem unbefriedigenden Niveau verharrte und die republikanischen Errungenschaften bald in Agonie verfielen, erfassten das Österreich nach dem 2. Weltkrieg ein fulminanter Wirtschaftsaufschwung und ein gesellschaftlicher Modernisierungsschub. Dieser Kontrast der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung zwischen der Ersten und der Zweiten Republik bildet die Untersuchungsbasis dieses Bandes. Gegenstand ist die jeweils spezifische „institutionelle Grundausstattung“ – das sind Konkurrenzdemokratie und sozial abgefederte Marktwirtschaft – der Ersten und Zweiten Republik, die maßgeblich die gesellschaftliche Entwicklung beeinflussten. Durch diesen Ansatz verweben sich die Neue Institutionenökonomie und verwandte sozialwissenschaftliche Theorien mit der Sozial- und Wirtschaftsgeschichte und gewähren Einblick in die Basisinstitutionen moderner Gesellschaften.