Folckert Lüken-Isberner Livres

Große Teile der Altstadt Kassels wurden im 2. Weltkrieg zerstört, und der Neuaufbau orientierte sich an Plänen für eine autogerechte Stadt. Während die Öffentlichkeit nostalgisch an Alt-Kassel erinnert, wird oft vergessen, dass Kassel auch ohne die Zerstörungen bereits Gegenstand weitreichender Stadtplanungen war. Dieses Buch dokumentiert die Stadtplanungsgeschichte Kassels und seines Umlandes von der Weimarer Zeit bis in die frühen 50er Jahre, mit einem Fokus auf Großplanungen, Zukunftsentwürfen und Visionen. Es werden die Visionen eines „Groß-Kassel der Zukunft“ aus den 20er Jahren, die Vorstellungen von Stadt in der NS-Ära für die „Gauhauptstadt Kassel“, die Pläne für die „Wiederaufbaustadt Kassel“ nach den Bombenzerstörungen und die Ideen der „Neuen Stadt auf altem Grund“ in der Nachkriegszeit behandelt. Bei allen Entwürfen zeigt sich ein rigoroser Umgang mit der historischen Stadt, der auf Beseitigung, radikalen Veränderungen oder Zerstörung des Bestehenden basiert. Die Begründungen für diese grundlegenden Zäsuren variierten je nach politischen Rahmenbedingungen und reichten von der paneuropäischen, stadthygienischen Stadt bis zur technisch-funktionalen, modernen Stadt. Das großformatige Buch enthält zahlreiche Karten und Zeichnungen.