Grün liegt im Trend, grün ist „bio“, grün ist vor allem: lebenswichtig. Architekten, Köche, Gärtner, Möbeldesigner, Dachdecker, Städteplaner, Forscher, Agrarökonomen und Guerilla-Gärtner – sie alle tragen mit ihren Ideen dazu bei, unsere hoch technisierte Welt lebenswert zu machen und zu erhalten. Elegant und kenntnisreich schreibt Peter Würth über neue Gemüseküche wie über urban farming, über Bäume und Möbel à la nature, über Green Songs und Garten-Guerilla, über grüne Städte, grüne Dächer und den Garten als soziales Wesen. »Alles auf grün« gibt Antworten auf die Frage, wie urbane Menschen im 21. Jahrhundert mit „ihrem“ Grün umgehen, wie sie es intensiv nutzen und vermehren können.
Peter Würth Livres






'Ich liebe meine Frau. Und ich liebe unseren Garten. In dieser Reihenfolge. Eindeutig. Bei meiner Frau bin ich mir über die Rangfolge nicht immer ganz sicher.' So beginnt Peter Würths inzwischen zum Gartenklassiker avanciertes Buch Grüne Liebe. Er schwärmt: 'Sie lernt von den »Grüne Liebe« ist eine Liebeserklärung an den Garten, das stetig zu rettende Paradies, das beständige Zuwendung braucht und das Leben mit ungeahnter Vielfalt, Düften und Farben einfach schöner macht. Peter Würths Plädoyer für die Liebe zum Grünen ist 1997 unter dem Titel »Gärtnern« in der dtv-Reihe »Kleine Philosophie der Passionen« erschienen, war ein Bestseller und wurde für die vorliegende Ausgabe vollständig überarbeitet und auf den neuesten Stand gebracht.
Gardasee - Oberitalien
- 138pages
- 5 heures de lecture
Gärtnern
- 137pages
- 5 heures de lecture
Ich liebe meine Frau und unseren Garten, in dieser Reihenfolge. Bei meiner Frau ist die Rangfolge manchmal unklar. Wenn sie von der Arbeit nach Hause kommt, ist sie müde und braucht Erholung. Sie begrüßt mich mit einem „Hallo Schatz“ und geht sofort in den Garten, ohne nach mir zu fragen. Ihre Prioritäten sind klar. Wenn es mir schlecht ginge, hätte ich sie sicher angerufen. Ich bin selbstständig, aber der Garten benötigt ihre Aufmerksamkeit. Er verlangt nach Pflege, als wäre er ein kleines Kind. Mindestens eine halbe Stunde verbringt sie damit, durch die Blumen zu wandeln, die Rosen zu betrachten und den Lupinen Mut zuzusprechen. Dabei frage ich mich, ob ich im nächsten Leben als Kosmee wiedergeboren werden möchte, so strahlend schaut sie die Pflanzen an. Ich bin eifersüchtig, und das zu Recht, denn ich habe sie zuerst gekannt. Der Garten kam später in unser Leben, und ich habe ihn angelegt, während sie in Meetings war. Ich habe den Grundriss entworfen, und jetzt scheint sie mehr für den Garten zu empfinden als für mich. Selbst wenn ich etwas anderes mache, als ihm Wasser zu geben, wird sie eifersüchtig. Peter Würth war Chefredakteur von Country und Zeit-Magazin und hat „wie alle anständigen Journalisten“ bei der Münchener Abendzeitung angefangen.