Témoin de la psychanalyse
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The eighteen which form this collection by Federn, some previously unpublished, are grouped under 4 headings: On Social Psychology, On the Psychology of terror and Violence, On Psychoanalytic Psychotherapy and On the History of Psychoanalysis
Das Buch stellt erstmals die gesammelten Studien des international renommierten Psychoanalytikers und Sozialtherapeuten Ernst Federn zur Psychologie des Terrors vor. Federn, 1914 in Wien geboren, wurde von 1938 bis 1945 als politischer Häftling in den Konzentrationslagern Dachau und Buchenwald inhaftiert. Weiterhin enthält dieser Band mehrere Begleitstudien über Federns Analysen zum nationalsozialistischen Terror sowie eine Dokumentation seines Briefwechsels mit Bruno Bettelheim aus den Jahren 1945 bis 1989, mit dem Federn gemeinsam in Buchenwald inhaftiert war.
'Heutzutage, d. h. nach dem Verschwinden der großen Generation ihrer Pioniere, macht die Psychoanalyse eine schwierige Zeit von Wechsel und Wachstum durch. Es ist, als ob Ernst Federns Aufsätze die Themen der Diskussionen, die Atmosphäre und die Begeisterung jener alten Zeiten wieder in Erinnerung rufen. Sein ganzes Werk erinnert uns eindringlich daran, daß wir als Psychoanalytiker nicht in einem sozialen und politischen Vakuum leben, und daß es unsere Neutralität als Therapeuten nicht zuläßt, die Komplexität und die Aufgaben der Realität, in der wir leben, zu verleugnen.' Aus dem Vorwort von Ricardo Steiner 'Vielleicht brauchte es diese Erfahrungen der Verfolgung und Inhaftierung durch die Nazis, die ich nur um Haaresbreite überlebte, um der Bedeutung geistiger Pathologie in historischen Ereignissen gewahr zu werden.' Aus der Einführung Ernst Federns Ernst Federn im Psychosozial-Verlag: Versuche zur Psychologie des Terrors (1999)
Inhaltsübersicht: Vorwort, Einleitung. - Die drei Ich und das Selbst. - Historisches. - Das Es, das Ich und das Überich. - Krankheit oder Fehlverhalten. - Psychoanalyse und Psychotherapien. - Das Wir-Gefühl. - Ichspaltungen. - Die Voraussetzungen aller Therapien. - Wer braucht seelische Hilfe? - Arten der Behandlung. - Psychotherapie in den Vereinigten Staaten. - Meine Tätigkeit in Österreich, Zusammenfassung, Literatur
Der vorliegende Band präsentiert erstmals den Briefwechsel zwischen Paul und Ernst Federn aus den Jahren 1945 bis 1947. Er bietet damit nicht nur persönliche Einblicke in eine durch den Holocaust zerrissene Familie, die sich nach der Befreiung wiederfand, sondern erinnert darüber hinaus auch an den fast vergessenen Beitrag Paul Federns zur Psychoanalyse. Sechs Aufsätze von Diana Rosdolsky, Thomas Aichhorn, Galina Hristeva und Peter Theiss-Abendroth analysieren und kontextualisieren die Briefe. Im Zentrum des ersten Aufsatzes steht das Unvermögen, den Holocaust zu thematisieren, beispielhaft erläutert am Schweigen über die KZ-Haft Ernst Federns. Der zweite Aufsatz kommentiert die Schriften, die Ernst Federn unmittelbar nach der Befreiung verfasste, und zeichnet seine Auseinandersetzung mit ihnen in seinen Briefen nach. Im dritten Aufsatz wird ein Brief Paul Federns über seine psychoanalytische Betrachtung des Traums herangezogen, um einen ungewöhnlichen Zugang zu seiner bislang kaum rezipierten Ichpsychologie zu ermöglichen. Ein vierter Aufsatz behandelt Ernst Federns Auseinandersetzung mit Freud und Marx. Die beiden letzten Aufsätze widmen sich einerseits der Beziehung zwischen August Aichhorn und Paul Federn und andererseits dem Verhältnis zwischen Vater und Sohn.
Herausgegeben von Roland Kaufhold
»Federns unorthodoxe Beschreibungen und Analysen, die mit den allzu einfachen Zuordnungen von Gut und Böse brechen, zeigen, was psychisch mit den Menschen geschehen ist, nachdem die Nazis an die Macht gekommen waren, um verhindern zu helfen, daß es noch einmal dazu kommt.« Achim Perner, Arbeitshefte Kinderpsychoanalyse In systematisierender Form setzt sich Federn mit den Grundmerkmalen und Methoden einer Psychologie der Extremsituation auseinander. Allgemein als »Terror« definiert, unterscheidet er dabei zwischen physischer und psychischer Folter, deren Verknüpfung das System Konzentrationslager als »höchstentwickelte« Form der zynischen Barbarei kennzeichnet. Dabei lehnt Federn zugleich populäre Begriffe wie den der »Kollektivschuld« ab und liefert stattdessen eine differenzierte Sicht auf das Innenleben des Lagers, das sich als verkleinertes Abbild des kompletten Nazi-Regimes darstellt. Federns Ausführungen werden ergänzt durch Beiträge von Bernhard Kuschey, Wilhelm Rösing und Maritha Barthel-Rösing sowie von Roland Kaufhold, die sich mit Federns Leben und seinem Werk auseinandersetzen. Der Anhang liefert zusätzlich eine Studie von Federn über das Konzentrationslager und eine Dokumentation des Briefwechsels mit Bruno Bettelheim, den er im Konzentrationslager Buchenwald kennenlernte, aus den Jahren 1945 bis 1989.