Die Skulpturen und Installationen von Vera Röhm sind im besten Sinne Versuchsanordnungen. Da ist nicht nur das naturwissenschaftliche Interesse der 1943 in Landsberg geborenen Künstlerin, das Vera Röhm in ihrer Auseinandersetzung mit kosmischen und kosmologischen Phänomenen auslebt. Da ist auch ein Arbeitsprozess, der oftmals beim Zerlegen und Einschneiden beginnt, um dann die Geometrie vordergründig zu zerstören und daraus etwas Neues zu machen. Vera Röhms Werk ist ein wahres Formlaboratorium, ein Lehrstück darüber, wie Module sich zu immer neuen Gestaltungen verbinden lassen. Im Skulpturenpark Heidelberg, der zum städtischen Universitätsklinikum gehört, sind von der Künstlerin acht großformatige Skulpturen und drei Installationen zu sehen, die die charakteristische geometrisch-konstruktive Formensprache Röhms erkennen lassen. Regelmäßig ergänzen Einzelausstellungen die 25 Dauerexponate des Skulpturenpark Heidelberg. In diesem Jahr ist sie der in Darmstadt und Paris lebenden Künstlerin gewidmet. Licht und Schatten sind Phänomene, die Vera Röhm in ihren Arbeiten im Außenraum aufgreift, Materialien wie Cortenstahl und Plexiglas spiegeln dies wider.
Lida von Mengden Livres




Der Kontroverse zwischen Kurt Badt und Hans Sedlmayr über das richtige Interpretieren liegt die Frage nach dem Wahrheitsgehalt der Kunstwerke und ihrer Geschichtlichkeit zugrunde. Im Zentrum der Auseinandersetzung steht paradigmatisch Vermeers Gemälde De Schilderconst. Nach Badt ist das Kunstwerk Wahrheit an sich, für Sedlmayr ein geschichtlich geprägtes Gebilde auf der Suche nach einem Ideal. Die Arbeit vergleicht Badts existenzialontologisch beeinflusste Kompositionsanalyse mit Sedlmayrs Strukturanalyse und die theoretischen Grundlagen. Trotz überraschender Konvergenzen können die beiden Ansätze als gegensätzliche Standpunkte einer heute geübten interpretatorischen Praxis gelten.