Die Kultivierung der Medien
Erziehungs- und sozialwissenschaftliche Beiträge
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Erziehungs- und sozialwissenschaftliche Beiträge
Pädagogik, Bildungspolitik, Kulturtransfer
Stereotype sind immer von Vorurteilen durchzogen, auch die Bilder, die man sich von Türken und der Türkei macht. Da sie oft aus längst vergessenen Zeiten stammen, dauern sie im kollektiven Unbewussten umso hartnäckiger fort. Mit diesem Band werden Narrative, also Erzählformen des Türken- und Türkeidiskurses rekonstruiert, die sich in der neueren Bildungsgeschichte angesammelt Wandelten sie sich im Laufe der Zeit? Oder wirkten überkommene Stereotype einfach weiter? Die Beiträge beleuchten in transnationalen und postkolonialen Perspektiven ein heute unbekanntes Kapitel Bildungsgeschichte und zielen darauf ab, das Selbstverständnis der im Bildungswesen Tätigen zu hinterfragen. Wie die Türken in unsere Köpfe kamen. Eine deutsche Bildungsgeschichte Band 1
Ein bildungshistorisches Lesebuch
Das Buch setzt bei einem Defizit an: Noch immer existiert kein bildungstheoretischer und schulpraktischer Rahmen für die seit langem festzustellende Tatsache, daß Kinder unterschiedlicher nationaler und kultureller Herkunft in unseren Schulen zusammenleben. In einem historischen Schwerpunkt thematisieren die Autoren dieses Buches den um 1800 zwischen Christen und Juden geführten Dialog über die Belange von Erziehung und Religion, der das deutsche Schulwesen vielfältig befruchtete. Der zweite Schwerpunkt liegt beim Religionsunterricht. Gerade in ihm muß sich erweisen, ob Dialoge zwischen den Kulturen gelingen können oder zum Scheitern verurteilt sind, denn hier kommen die grundlegenden Auffassungen einer Kultur, wie etwa ihre ethischen Maximen, zur Sprache.
Der »Bologna-Prozess« hat zu einer umfassenden Strukturreform des Hochschulwesens geführt. Massive öffentliche Kritik entzündet sich insbesondere am Bachelor-/Master-System mit seiner starken Ausbildungsorientierung. Die Universität muss jedoch auch ganz andere gesellschaftliche Zwecke erfüllen. Wie kann sie - gegen den neoliberalen Zeitgeist - weiterhin ihrem Auftrag zur Mitgestaltung einer humanen, toleranten und friedlichen Welt gerecht werden? Der Band zeichnet aus historischer, philosophischer, pädagogischer sowie sozialpolitischer Perspektive ein kritisches Bild der Universität der Gegenwart.
Betriebswirtschaftliche Kriterien beeinflussen zunehmend Bildungs- und Wissenschaftsinstitutionen. Der Band thematisiert die Kommerzialisierung des öffentlichen Sektors und versammelt kontroverse Beiträge zu neuen Gestaltungsformen der Wissensgesellschaft. Schul- und Universitätsleitungen müssen sich um Sponsoren bemühen, während die Werbewirtschaft in Bildungseinrichtungen eindringt. Bildungs- und Forschungsprozesse stehen unter dem Vorbehalt einer budgetären Planung, die betriebswirtschaftlichen Kriterien folgt. Was nicht wirtschaftlich tragfähig ist, findet nicht statt. In der Diskussion um Globalisierung stellt sich die Frage, ob es noch Raum für Emanzipation, Mündigkeit und Chancengleichheit gibt oder ob diese Konzepte durch standortorientierte Maßgaben für die Transformation öffentlicher Einrichtungen in for-profit-Unternehmen überholt sind. Die Beiträge behandeln Themen wie den Umbau der Bildung in der Wissensgesellschaft, Marktorientierung in Europa, die Herausforderungen nationaler Bildungssysteme im freien Markt, Schulsponsoring und die Ökonomisierung der Sozialarbeit. Auch die Auswirkungen von Privatisierung und Deregulierung werden thematisiert, ebenso wie die aktuellen Entwicklungen in der Weiterbildungspolitik und an Universitäten. Der Band bietet somit einen umfassenden Einblick in die aktuellen Herausforderungen und Veränderungen im Bildungssektor.
Zentrum dieser Arbeit ist der Aufschwung der mündlichen Rede im Vormärz. Es gibt Anlaß zu der These, daß zwischen 1750 und 1850 die spezifisch pädagogische Problematik der Redebildung einen grundlegenden Wandel der Schulrhetorik mit sich brachte - den Übergang vom rhetorischen zum pädagogischen Paradigma.
Gegenstand der vorliegenden Studie ist die Entstehung der Lehrplanperspektive im frühen 19. Jahrhundert. Im Mittelpunkt steht der Zusammenhang zwischen der Veränderung der curricularen Struktur des damaligen Schulwesens und der Begründung einer völlig neuartigen Auffassung vom Inhalt des pädagogischen Prozesses. Massgeblichen Anteil an deren Entwicklung hatte Friedrich Schleiermacher als erster Direktor der wissenschaftlichen Deputation in Berlin. Anhand von Archivmaterial wird die Erarbeitung des ersten staatlich normierten Lehrplans für allgemeinbildende höhere Schulen durch die wissenschaftliche Deputation analysiert.