Frauke Grimmer Livres





Das Vorbild von Instrumentallehrern, von Künstlern als Pädagogen, hat großen Einfluss auf die Entwicklung junger Musiker. Dialogfähigkeit und Empathie gehören zu den unverzichtbaren Tugenden erfahrener Instrumental- und Vokalpädagogen. Ihre Ausbildung findet immer noch weitgehend hinter verschlossenen Türen statt. Das hat Folgen für die Betroffenen, für die Entwicklung einer musikalischen Lernkultur und den Diskurs aller an Ausbildung Beteiligten. In dem vorliegenden Buch, das aus den Beiträgen eines internationalen Symposiums in Dresden (2006) hervorgegangen ist, wird aus der Perspektive von Musikpädagogen, Erziehungswissenschaftlern und ausübenden Künstlern ein Blick auf die Grundlagen und Bedingungen einer verantwortungsvollen Instrumentalpädagogik geworfen. Eine besondere Aufmerksamkeit wird dabei der Lehrer-Schüler-Beziehung im Kontext künstlerisch-musikalischen Lernens zuteil.
In ihrer Eindimensionalität kann die didaktische Leitidee der Wissenschaftsorientierung nicht alleiniges, Unterricht konstituierendes Prinzip sein. Dieses muss in einer Dialektik von Wissenschaftsorientierung und Selbstfindungsprozessen gründen. Die Frage nach den Bedingungen der Möglichkeit von Selbstfindungs- und Entfremdungserfahrungen in der Begegnung mit Wissenschaft und Musik im Rahmen von Schule steht im Mittelpunkt theoretischer Abklärung und Reflexion didaktischer Praxis.