Der Leser erfährt von den politischen Umwälzungen im Vorderen und Hinteren Orient während dieser Zeit. Schiltberger berichtet nicht nur von Kriegsfahrten und Eroberungen, sondern beobachtet auch Land, Leute, Sitten und Gebräuche genau und merkt sich Sagen und Erzählungen, die er an Lagerfeuern hörte. Besonders am Herzen liegt ihm als Teilnehmer eines Kreuzzugs die Religion, wodurch ein lebendiges Bild der Vielfalt des religiösen Lebens in der „Heidenschaft“ entsteht. Sein Bericht ist das erste Zeugnis eines deutschen Reisenden über das türkische und mongolische Reich, nun erstmals in neuhochdeutscher Fassung. Schiltberger reiste durch Kleinasien, Ägypten, das Zweistromland und Südrussland. Man könnte ihn als „deutschen Marco Polo“ bezeichnen, doch sein Status war entscheidend anders. Während Marco Polo auf eigene Faust reiste, war Schiltberger Kriegsgefangener und nicht sein eigener Herr. Seine Reiseroute wurde durch politische Ereignisse bestimmt, und bei jedem Machtwechsel wechselte er als lebendes Inventar den Besitzer. Es ist faszinierend, einen Reisebericht zu lesen, dessen Routen durch Schicksal und Kriegsglück geprägt sind, und der Leser bleibt an den Brennpunkten der Geschichte Vorderasiens. Die Perspektive des einfachen Soldaten, die der Erzähler als Sklave einnimmt, verleiht dem Bericht eine besondere Note und macht ihn in seiner fast naiven Erzählweise liebenswert.
Hans Schiltberger Livres
17 mai 1381 – 1 janvier 1440
Johann Schiltberger, voyageur et écrivain allemand, relate ses longs périples et aventures à travers l'Europe de l'Est et l'Asie. Ses écrits offrent de précieuses perspectives sur les paysages politiques et culturels de son époque. Les détails de sa vie, de son service auprès des sultans ottomans à sa captivité chez les dirigeants mongols, sont captivants. La description de la Sibérie par Schiltberger constitue l'une des premières mentions dans la littérature occidentale.


