Psychoanalyse im Turm zu Babel
Grenzgänge zwischen Melanie Klein, Wilfred R. Bion und Jacques Lacan






Grenzgänge zwischen Melanie Klein, Wilfred R. Bion und Jacques Lacan
Psychoanalytische Studien zu Gesellschaft, Geschichte und Kultur
Das Buch thematisiert die aktualisierte Erklärungskraft der Freudschen Psychoanalyse im Kontext der 'vaterlosen Gesellschaft', geprägt von Alexander Mitscherlich. Es untersucht drängende gesellschaftliche Probleme wie Fremdenhass, Antisemitismus und die Rolle des Individuums in der Modernisierung durch verschiedene theoretische Ansätze der nachfreudschen Psychoanalyse. Dabei werden Aspekte des jugendlichen Rechtsextremismus, literarische Analysen zur Vater-Sohn-Beziehung sowie das transgenerative Erbe des Nationalsozialismus betrachtet. Die heutige Psychoanalyse wird auf die Sozialpathologien der Moderne angewendet, ohne den therapeutischen und methodischen Kern der Freudschen Tradition aus den Augen zu verlieren. In der Auseinandersetzung mit modernen Wissenschaftskulturen wird der Psychoanalyse ein Platz zugewiesen, der ihre bisherige Klassifizierung als szientistische Naturwissenschaft, Hermeneutik und emanzipatorisches Erkenntnisinteresse übersteigt. Die Reflexionen über die zeitgemäße Position der Psychoanalyse untersuchen die Verbindungen zwischen therapeutischer Behandlung, klinischer Theorie und Sozial- und Kulturwissenschaften. Sie beleuchten die Herausforderungen, die eine entfesselte Informationsgesellschaft mit Technologien wie Cyberspace und virtueller Realität an das Freudsche Denken stellt. In einer zunehmend modernen Welt wird die Psychoanalyse im Zustand ihres objektiven Veraltens unvermeidlich.
Eine handlungstheoretische Grundlegung psychoanalytischer Hermeneutik
Die Psychoanalyse pendelt zwischen einem Eingedenken tragischer Zerrissenheit des Menschen, die weder durch Vernunft noch therapeutische Bemühung zu besänftigen ist, und dem Vertrauen in die Kraft kritischer Rationalität. Dieses Buch entscheidet sich für die Begründung einer psychoanalytischen Kritik der Vernunft, ohne deren Schatten zu verleugnen. Es verhilft so der Psychoanalyse zum Anschluss an die neueren philosophischen und sozialwissenschaftlichen Auseinandersetzungen um Moderne und Postmoderne, Vernunft und Rationalität. Theorie und Praxis der Psychoanalyse werden unter Einbeziehung phänomenologischer, strukturalistischer und handlungstheoretischer Ansätze in verschiedener Hinsicht neu durchdacht. Mit der Diskussion von Problemen der Neurosenpsychologie, der Behandlungstechnik und der Freudschen Metapsychologie entwirft der Autor eine Art Freudscher Kosmopolis, in der sich klinisch arbeitende Psychoanalytiker, Sozialwissenschaftler und Philosophen verständigen.
Über das Unbewusste und die Sprache, den Trieb und das Begehren
Jacques Lacan (1901–1981) und Alfred Lorenzer (1922–2002) gehören zu den charismatischen Gestalten der Psychoanalyse nach Freud. Sie haben ein wissenschaftliches Erbe hinterlassen, von dem die Psychoanalyse noch heute lebt und mit dem sie ihre Aktualität als Theorie und klinische Behandlungsmethode bekräftigt. Beider Werk ist von den Krisen und Brüchen des 20. Jahrhunderts geprägt: Sie haben die wissenschaftlichen und intellektuellen Strömungen ihrer Zeit in ein psychoanalytisches Denken aufgenommen, das nie einen komfortablen Frieden mit einer kapitalistischen Welt zu machen bereit war. Gegen die Tendenz des Rückzugs auf selbstreferenzielle Ansätze in der zeitgenössischen Psychoanalyse bringen die Autorinnen und Autoren dieses Buches Lacan und Lorenzer in einen nachträglichen Dialog. Das Aufeinandertreffen dieser kritischen Theoretiker des Subjekts betont Differenzen ihrer Denkpositionen, schlägt aber auch Brücken. Mit Beiträgen von Robert Heim, Hans-Dieter König, André Michels, Emilio Modena, Ulrike Prokop, Marianne Schuller, Thierry Simonelli und Peter Widmer
Zur Sozialpsychologie Alexander Mitscherlichs
Anlässlich des 100. Geburtstages von Alexander Mitscherlich im Jahre 2008 würdigen die Autoren sein 1963 erschienenes sozialpsychologisches Hauptwerk »Auf dem Weg zur vaterlosen Gesellschaft«. Vor dem Hintergrund aktueller sozialwissenschaftlicher und psychoanalytischer Entwicklungen werden zentrale Aspekte in Mitscherlichs Text neu beleuchtet: Vaterbilder und Vaterkonzepte der Psychoanalyse, Männlichkeit, Neid, Familie, Leit- und Vorbilder, Demokratie und Bildung. Entstehung und Rezeption des Werkes werden rekonstruiert und dessen Zeitdiagnostik auf ihre Aktualität untersucht. Auch ein halbes Jahrhundert nach seinem Erscheinen bildet die Metapher der »vaterlosen Gesellschaft« für das Verständnis von Entwicklung und Krisen moderner Gegenwartsgesellschaften ein unverzichtbares Instrumentarium. Im Besonderen gilt dies für die deutsche Zeitgeschichte zwischen Nationalsozialismus und Gegenwart. Mit Beiträgen von H.-J. Busch, A. Ebrecht, R. Haubl, R. Heim, T. Hoyer, E. Modena, J. A. Schülein und H.-J. Wirth
Bei Handelspraktikern herrscht, gemessen an der Bedeutung von Sonderangebotsaktionen, starke Unsicherheit bezüglich der optimalen Gestaltung bzw. der Wirkung von Sonderangebotssortimenten. Der Großteil aller Entscheidungen, die in der Unternehmenspraxis im Rahmen der Aktionssortimentgestaltung getroffen werden, basiert auf implizitem Erfahrungswissen - man könnte an der Stelle auch von „Bauchgefühl“ sprechen. Hinzu kommt, dass es bislang an methodengestützten Verfahren zur Erfolgskontrolle von Aktionssortimenten mangelt. Das vorliegende Buch greift daher das Aktionssortiment als eigenständigen Forschungsgegenstand auf. Mit Hilfe von Kassenbondaten eines Handelunternehmens mit langlebigen Konsumgütern erarbeitet der Autor empirisch gestützte Hinweise für die Steuerung und Kontrolle von Aktionssortimenten. Zu diesem Zweck wird der Einfluss des Umfangs, der Art und der Zusammensetzung von Aktionssortimenten auf den kurzfristigen Handelserfolg regressionsanalytisch geprüft. Außerdem werden Kennziffern zur praktischen Optimierung von Aktionssortimenten entwickelt. Darüber hinaus gibt das Buch auch einen umfassenden Überblick zum momentanen Stand der Sonderangebotsforschung. Das Buch wendet sich an Handelspraktiker sowie Dozenten und Studenten des Handelsmarketing.