Barcelona-Pavillon
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Der Band Deep Action – Wolfgang Petrick und Meisterschüler 1975–2005 vereint 25 Künstlerinnen und Künstler, die nicht nur sehr verschiedene Positionen vertreten, sondern auch über verschiedene Kontinente verstreut leben und arbeiten. Für die Ausstellung im Berliner Kolbe-Museum und die vorliegende Publikation kommen sie jedoch alle zurück zum Ort ihrer Ausbildung: die Deutschen Alexander Roob und Michael Schulze, Yusob Kim aus Korea, Mark Hipper aus Südafrika und Arturo Miranda aus Mexico City und viele andere. Denn allen Beteiligten gemeinsam ist ihr Studium bei Wolfgang Petrick – einem der wichtigsten Vertreter des kritischen Realismus in den siebziger Jahren – an der Hochschule der Künste und der heutigen Universität der Künste in Berlin in dem Zeitbogen zwischen 1975 und 2005. Zwischen den ehemaligen Petrick-Studenten gab es innerhalb der Zeitspanne von dreißig Jahren vielfältige künstlerische Berührungen und Begegnungen. Auch über den symbolträchtigen Ort Berlin sind alle Beteiligten bis heute verbunden, und so entsteht, trotz unterschiedlicher Herkunft und Kultur, eine komplexe Vernetzung, die in die Zukunft weist und alle Aspekte der gegenwärtigen Kunstproduktion umfasst: Malerei, Zeichnung, Fotografie, Installation, Objekte und Multimedia, die Ausdrucksformen der „Ex-Petri(ck)ates“ sind nicht nur vielfältig, im Aufeinandertreffen der verschiedenen Konzeptionen ergeben sich zum Teil brisante Konstellationen.
Jean/Hans Arp, Ernst Barlach, Fritz Behn, Johann Bossard, Wilhelm Gerstel, Ernst Gorsemann, Bernhard Hoetger, Georg Kolbe, Käthe Kollwitz, Wilhelm Lehmbruck, Gerhard Marcks, Ewald Mataré, Edwin Scharff, Dresdner Künstler im Ersten Weltkrieg
In einem einleitenden Text sowie 14 monografischen Aufsätzen untersuchen 14 Autoren, wie die im Untertitel genannten Bildhauer die Zeit des Ersten Weltkriegs verbracht haben und welchen Einfluss die Kriegserlebnisse auf ihr künstlerisches Werk genommen haben. Ausgehend von biografischen Aspekten (individuelles Kriegs-Erlebnis) werden die Rahmenbedingungen für die bildhauerische Tätigkeit während des Kriegs beleuchtet, etwa die konkreten Arbeitsmöglichkeiten oder auch die künstlerischen Folgen von Materialknappheit. Es werden die unmittelbaren Reaktionen auf das Kriegsgeschehen – insbesondere in den Medien der Zeichnung und der Druckgrafik – sowie die spätere Verarbeitung untersucht. Konkrete Betätigungsfelder und Aufträge umfassen die (Anti-)Kriegs-Propaganda, die Memorialkultur (Friedhofsgestaltung, Medaillen) und die nachträgliche Sinnstiftung oder Anklage im Kriegerdenkmal. Schließlich findet auch die Frage Raum, inwieweit die zutiefst erschütternde Erfahrung des industrialisierten Kriegsgeschehens bei den vorgestellten Künstlern zum Motor künstlerischer Entwicklungen wurde.
Bei Museen, Künstlern, Sammlern, Kuratoren, Kunsthändlern, Kunsthistorikern, Nachlassverwaltern, Rechtsanwälten ist das Thema posthume Güsse brisant und umstritten. Im vorliegenden Band wird erstmals versucht, die breit gefächerten Probleme und unterschiedlichsten Aspekte differenziert zu diskutieren. Ausgewiesene Fachleute aus dem In- und Ausland referieren anhand von Fallbeispielen aus der Bildhauerei des 20. Jahrhunderts u. a. über die Regelung urheberrechtlicher Verwertung, das Folgerecht und Steuerfragen, Gussauflagen sowie die Ausführung und Kennzeichnung von Güssen, Vervielfältigungs- und Nutzungsrechte, die Bestimmung festgelegter Materialien und Abmessungen, den Umgang mit existierenden Bronzegüssen, entstanden zu Lebzeiten oder posthum, die wissenschaftliche Behandlung in Sammlungs- und Werkverzeichnissen und nicht zuletzt den großen Einfluss merkantiler Interessen durch Kunsthandel und Markt. Mit Beiträgen von Astrid von Asten, Eduard Beaucamp, Ursel Berger, Pia Dornacher, Wieland Förster, Felix Ganteführer, Henrik Hanstein, Antoinette Le Normand-Romain, Elisabeth Lebon, Gottlieb Leinz, David Mitchinson, Selima Niggl, Gerhard Pfennig, Volker Probst, Gert Reising, Uwe Rüth, Annette Seeler, Christiane Wanken, Wolfgang Werner, Véronique Wiesinger und einem Glossar von Arie Hartog.