Ralf Erdmann Livres




Fast überall sind wir Fremde: Trotz dieser Einsicht fällt es uns schwer, die Differenz zwischen Vertrauten und Fremden nicht als Konfliktherd zu sehen. Oft wird versucht, die Differenz zu leugnen oder ihre Beseitigung zu fordern, meist auf Kosten der Minderheiten. Konstruktive Zielsetzungen erfordern jedoch das Erkennen und Akzeptieren dieser Differenzen und der damit verbundenen Spannungen. Der Fokus liegt nicht nur auf den dramatischen ausländerfeindlichen Übergriffen, sondern auch auf dem stillschweigenden Konsens, der mangelnden Empathie und den alltäglichen Abwertungen. Dies erfordert eine Auseinandersetzung mit dem Körper und der Bewegung, da rassistische Stereotype oft am Körper festgemacht werden. Eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe hat sich dem Thema gewidmet, um theoretische Grundlagen für eine entsprechende Vermittlungspraxis zu entwickeln. Die Orientierung des vorliegenden Bandes dreht sich um zentrale Fragen: Wie ist das Problemfeld theoretisch einzugrenzen? Können Sport und Bewegung zu einem besseren Verständnis zwischen unterschiedlichen kulturellen Gruppen beitragen? Welche theoretischen Ansätze lassen sich für eine solche Praxis identifizieren? Und wie könnte diese Praxis gestaltet werden?