Rolf Surmann Livres




Der lange Schatten der NS-Diktatur
Texte zur Raubgolddebatte und zur Entschädigung
Dieses Buch ist die erste umfassende Darstellung der NS-Raubgold-Debatte aus deutscher Sicht. Als das Thema noch für eine spezifisch schweizerische Angelegenheit gehalten wurde, arbeiteten die Autoren bereits in verschiedenen Veröffentlichungen die Verstrickung anderer neutraler Staaten heraus und verwiesen auf die problematische Nachkriegspolitik der Alliierten. Lange vor den Enthüllungen über die Deutsche und die Dredner Bank betonten sie dabei die Verantwortung Deutschlands. Ausführliche Chronik, Glossar, kommentierte Literaturliste und eine Übersicht über die Berichte der internationalen Untersuchungskommission erleichtern den LeserInnen den Einstieg in die Thematik.
Abgegoltene Schuld?
Über den Widerspruch zwischen entschädigungspolitischem Schlussstrich und interventionistischer Menschenrechtspolitik
Unter dem Motto „Abgegoltene Schuld?“ analysiert Rolf Surmann zunächst die deutsche Rehabilitierungs- und Entschädigungspolitik gegenüber den NS-Opfern. Im Mittelpunkt steht hierbei die Kontroverse über Entschädigungszahlungen für ehemalige NS-Zwangsarbeiterinnen und NS-Zwangsarbeiter. Doch beschränkt er sich nicht auf die Herausarbeitung der offenkundigen Defizite und ihrer politisch-ideologischen Hintergründe. In einem zweiten Schritt nimmt er die Politik gegenüber den Opfern nach 1945 als Gradmesser für die Aufarbeitung der NS-Verbrechen und gewinnt so einen Ausgangspunkt für die Kritik der aktuellen Erinnerungs- und Geschichtspolitik. Nicht nur der neue Opferdiskurs mit seinen Stichworten „Vertreibung“ oder „Bombardierung von Dresden“ wird auf diese Weise thematisiert, sondern die historische Legitimation der aktuellen Menschenrechtspolitik als „Lehre aus Auschwitz“ insgesamt in Frage gestellt.