Magnus Hirschfeld (1868-1935), vor allem bekannt als Schriftsteller und Pionier der Sexualwissenschaft, war jüdischer Herkunft, sozialdemokratischer Reformpolitiker, Repräsentant der Schwulenbewegung am Beginn des 20. Jahrhunderts und unermüdlicher Agitator gegen den § 175. Er wurde verehrt und verfolgt, gefeiert und angefeindet. 1931 sah er sich genötigt, Deutschland zu verlassen; er starb im Exil. Manfred Herzers Biografie wurde für die Neuauflage durchgehend überarbeitet und um ein Kapitel über die „Hirschfeld-Forschung in den neunziger Jahren“ ergänzt. Der neu gestaltete dokumentarische Teil enthält bisher unbekannte Zeugnisse.
Manfred Herzer Livres






Der Schweizer Heinrich Hössli (1784 - 1864) war der erste Vorkämpfer für die Rechte der Homosexuellen - lange, bevor dieser Begriff erst geprägt wurde. Er war ein Vorläufer Karl Heinrich Ulrichs' und Magnus Hirschfelds. Sein Hauptwerk 'Eros' erschien in zwei Bänden 1836 und 1838. Dieser Materialienband ergänzt den Reprint und enthält eine ausführliche Einleitung von Manfred Herzer sowie Beiträge von Ferdinand Karsch-Haack und Heinrich Zschokke. (BrW)
Am Ende des 19. Jhdts. entsteht mit «Jasminblüthe» das erste Theaterstück, das Anteilnahme für die Leiden der Homosexuellen zu wecken versucht; dieses und weitere acht Stücke aus dem Zeitraum 1904 bis 1913 hat Herausgeber Manfred Herzer für diesen Band zusammengetragen. Sie spiegeln allesamt den Geist der wilhelminischen Epoche und spielen im gehobenen Milieu. Der schwule Held ist mindestens Sohn eines Oberlehrers in einer Kleinstadt oder eines Bankiers in einer Metropole, gehört zur Kaste des wohlhabenden Landadels, ist erfolgreicher Parlamentarier, Mitglied der begüterten kleinstädtischen Adelsschicht oder der Londoner High Society. Reichtum und Respektabilität machen die sexuellen Outcasts indes angreifbar und verletzlich durch Erpresser. Die Erpresser gehören zur dienenden Klasse, sind Arbeiter oder einfach nur ein «Strolch». Als heitere Zugabe zu den ernsten Dramen enthält der Band außerdem Rudolf Presbers Groteske «Eine Vorstellung mit Hindernissen», in der ein Dr. Magnus Rehfeld vom Theaterpolizisten brutal daran gehindert wird, Beweise für Goethes abnormes Geschlechtsleben auszubreiten.
100 Jahre Schwulenbewegung
- 219pages
- 8 heures de lecture
Ehescheidung als sozialer Prozeß
- 279pages
- 10 heures de lecture
Diese Arbeit ist ein Plädoyer für eine Prozeßperspektive, die Ehescheidung als zeitlich ausgedehnten Prozeß begreift, der durch kritische Punkte strukturiert ist und an dem unterschiedliche Akteure beteiligt sind. In kritischer Auseinandersetzung mit der in der Forschung dominierenden Sicht von Ehescheidung als Problem werden psychologische Phasenmodelle, Konzepte des Rollenübergangs und der familialen Krise vorgestellt. Dieser Ansatz rückt Ehescheidung als Geschehen in den Mittelpunkt, in dem handelnde Individuen zur Vielgestaltigkeit und Dynamik beitragen. Die Arbeit führt durch ihren hohen Informationsgehalt zudem in relevante Themenbereiche der Scheidungsforschung ein.
Dieses Buch erzählt von Leben und Werk des jüdischen, sozialdemokratischen und schwulen Arztes Magnus Hirschfeld (1868-1935), der am Ende des 19. Jahrhunderts in Berlin die weltweit erste Emanzipationsbewegung der Homosexuellen initiierte, nach dem Weltkrieg 1919 das erste Institut für Sexualwissenschaft eröffnete und mit seinem schriftstellerischen Œuvre ein maßgeblicher Pionier der Sexologie gewesen ist. Von den Nazis bereits 1931 zur Emigration gezwungen, musste er die Zerstörung seines Lebenswerks, die Plünderung des Instituts, Verbot und Verbrennung seiner Bücher ohnmächtig im französischen Exil mitansehen.
Bevat onderwerps- en persoonsregister. - Rugtitel: Verzeichnis Homosexualität