Kirchners Badende: Utopie und Erinnerung
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Die Tierdarstellung - im 19. Jahrhundert an den Akademien gelehrt - erreicht im Expressionismus einen Höhepunkt. Die jungen Rebellen der 1905 gegründeten Künstlergruppe Brücke - Ernst Ludwig Kirchner, Erich Heckel, Karl Schmidt-Rottluff und Fritz Bleyl - sowie die sich um 1910 formierende Gruppe Der Blaue Reiter um Wassily Kandinsky, Franz Marc und August Macke fanden in ihren Tierbildern zu neuen, revolutionären künstlerischen Lösungen. Während die Mitglieder der Brücke die Kraft der Tiere, ihre Instinkte und Emotionen sichtbar machten, präsentierten die Vertreter des Blauen Reiters das Tier als ein beseeltes, dem Menschen ebenbürtiges oder gar überlegenes Wesen. Der Katalog beleuchtet diese unterschiedlichen Positionen, ergänzt durch Tierskulpturen von August Gaul, Ewald Mataré und Emy Roeder.
Die Ausstellung im KirchnerHAUS widmet sich dem Thema „Frauen um Kirchner“. Hochkarätig bestückt mit 50 besonderen und selten gezeigten Werken Ernst Ludwig Kirchners rund um das Thema „Frau“, sind Leihgaben aus den Sammlungen der Museen in Darmstadt, Frankfurt, Halle, Kassel und Aschaffenburg sowie exzellenten Privatsammlungen aus Deutschland und der Schweiz vertreten. Darunter Zeichnungen, Holzschnitte, Lithografien und Fotografien zum Thema der Weiblichkeit und der Umsetzung durch Kirchner. „Frauen. Sie trieben ihn in die Varietés, die Kabaretts, Kneipen, Kaschemmen und kleinen Bühnen … Sie zogen ihn magisch an, wenn er skizzierend durch die hektischen Straßen stürmte … Sie erregten, faszinierten ihn sein ganzes Künstlerleben lang, führten und verführten ihn zu immer neuen Formen und Formulierungen.“ (Gerd Presler)
Diente der Brief im alten Ägypten zunächst als Informations- und Kommunikationsmittel, so entdeckt die Ramessidenzeit den Brief als literarisches Mittel. Damit steht diese „pragmatische Lehre“ im Gegensatz zur aus Theben stammenden Lehre des Amenemope, die das Bild des „Schweigers“ propagiert, der sein Schicksal in Gottes Hand legt, demütig den ihm zugewiesenen Status akzeptiert und keine Veränderung anstrebt. Indem Tale of Woe eine innerägyptische Krisensituation aus der Perspektive eines vertriebenen Priesters schildert, ist dieser Text einzureihen in die Klageliteratur. Die in die Erzählung von Horus und Seth eingebetteten Briefe sind schriftliche Äußerungen des Willens der obersten Götter. Sie bilden eine eigenständige Argumentationsebene, die den Anspruch des realweltlichen Königs auf sein Amt begründet und legitimiert. Die Verwendung des „Briefes“ als literarisches Mittel geht über seine ursprüngliche Funktion der Information und Kommunikation hinaus, sodaß hier zu Recht von einer „Erweiterung des Bestehenden“ gesprochen werden darf.
Ergänzungsband zur Veröffentlichung von Erich Stenger, Die Steingutfabrik Damm bei Aschaffenburg. Katalog von ca. 300 Dammer Figuren; sämtliche Figuren werden beschrieben, ca. 250 davon zusätzlich abgebildet. Katalogteil: Birgit Zoike, Aufsätze: Dr. Horst Reber, Erich Stenger: Aus den bisher unveröffentlichten Lebenserinnerungen eines Sammlers. Inhalt Grußwort des Oberbürgermeisters Vorwort des Herausgebers Erich Stenger: Die Steingutfabrik zu Damm (Auszug aus dem bisher unveröffentlichten Manuskript: „Lebenserinnerungen eine Sammlers“) Horst Reber: Wiederaufnahme von Höchster Modellen in Damm Birgit Zoike: Verzeichnis der figürlichen Erzeugnisse der Steingutfabrik Damm Birgit Zoike: Erläuterungen zum Figurenverzeichnis Birgit Zoike: Abkürzungsverzeichnis Das Figurenverzeichnis der Dammer Ausformungen Teil A: Steingut I. Figürliche Erzeugnisse nach Höchster Modellen Knaben- und Mädchendarstellungen Kindergruppen Darstellungen von männlichen und weiblichen Personen Gruppen von Erwachsenen Chinesendarstellungen Die Türkenkapelle Türkendarstellungen Mythologische Darstellungen Figürliche Darstellungen aus dem sakralen Bereich Putten Allegorien Tierdarstellungen Ziergegenstände II. Figürliche Eigenmodelle Eigenmodelle aus dem profanen Bereich Eigenmodelle aus dem sakralen Beeich Teil B: Porzellan Anhang zum Figurenverzeichnis
Dargelegt an der Sammlung Gustav Stadelmann und den graphischen Beständen des Stadt- und Stiftsarchivs Aschaffenburg
Graphische Zeugnisse der Aschaffenburger Geschichte machen den Reiz dieses aufwendig gestalteten Buches aus. Die Abbildungen sind Reproduktionen wertvoller Blätter aus der Sammlung Gustav Stadelmann, die dieser der Stadt Aschaffenburg übereignet hat, vervollständigt durch Graphik aus den Beständen des Stadt- und Stiftsarchives. Die teilweise farbigen Wiedergaben werden ergänzt durch ausführliche Beschreibungen, die darüber hinaus über Stilrichtungen, Techniken sowie Leben und Werk der verschiedenen Künstler informieren.
Beiträge zur Geschichte der Familie aus unbekanntem Nachlass-Material
Eine Dokumentation und Würdigung der Familie um den romantischen Dichter Clemens Brentano, der in Aschaffenburg gestorben und begraben ist. Aus bisher unbekanntem Nachlassmaterial entstand diese mit Sorgfalt und großem Engagement erarbeitete und gestaltete Publikation. Hierfür brachten die Mitglieder eines VHS-Brentano-Arbeitskreises, die auch verantwortlich für verschiedene Beiträge zeichnen, ihre Arbeitsergebnisse ein. Die Gestaltung und reiche Bebilderung machen das Lesen des Bandes zum Vergnügen.
Clemens Brentanos Imagination führte meist gerade dann zur Gestaltung eines höchst individuellen Neuen, wenn er aus literarischem Traditionsmaterial schöpfte. Diesem Phänomen geht die Arbeit nach und belegt das poetische Verfahren dieser Anverwandlung exemplarisch an mehreren Liedeinlagen des «Godwi», deren wichtige Kontextbezogenheit in die Analyse mit eingeschlossen wird. Ein auf italienischer Quelle fussender Wechselgesang führt zur bislang fast unbeachtet gebliebenen Dante-Rezeption Brentanos und deren zeichnerischem Niederschlag in den Wandzeichnungen der Brentano-Brüder in Trages, die hier erstmals gedeutet und veröffentlicht werden.