Willy Pragher (1908–1992), Kind eines aus Bukarest eingewanderten Chemieingenieurs und einer deutschen Mutter und als Bildjournalist Repräsentant des „Neuen Sehens“ in der Fotografie, war Zeit seines Lebens eng mit Rumänien verbunden. Zahlreiche Fotoreisen führten ihn in den 20er und 30er Jahren in die väterliche Heimat, von 1939–1944 war er als Werbefotograf bei einer rumänischen Ölfirma tätig. Sein Nachlass im Staatsarchiv Freiburg gehört zum Grundbestand historischer Bildquellen über Rumänien in der Zwischenkriegszeit. Dieses Land, seit 2007 Mitglied der Europäischen Staatengemeinschaft und unser europäischer Nachbar, ist trotz der allgemeinen Bilderschwemme für viele von uns eine „terra incognita“. Wie wenig andere Fotos sind die Bilder Willy Praghers geeignet, zu einer identitätsstiftenden Auseinandersetzung mit Rumänien anzuregen.
Willy Pragher Livres
![Verkehrsknoten Berlin in den 30er [dreissiger] Jahren](https://rezised-images.knhbt.cz/1920x1920/64959360.jpg)




Weltstadt am Abgrund
Berlin in Fotografien 1926–1939
Nie war Berlin zerrissener als in den 1920er- und 1930er-Jahren. Die Fotografien Willy Praghers zeigen die Hauptstadt von den »wilden Zwanzigern« bis zum Zweiten Weltkrieg als Metropole zwischen Glanz und Absturz. Pragher blickt aus oft ungewöhnlicher Perspektive auf das für uns heute teilweise nicht mehr bekannte Stadtbild ebenso wie auf den Alltag der Berlinerinnen und Berliner. Der großformatige Band versammelt die beeindruckendsten Bilder aus Praghers umfangreichem Nachlass, der bislang weitgehend unbekannt im Staatsarchiv Freiburg ruhte. Der Herausgeber Lothar Semmel kommentiert jede der 290 Fotografien und führt in Leben und Werk des bedeutenden Fotografen Willy Pragher ein.