Das Buch untersucht, warum Angehörige oft nicht über ihre Geschichte sprechen und wie man selbst Antworten finden kann. Der Autor reflektiert seine eigene Erfahrung mit der russischen Kultur seines Vaters und entdeckt durch Nachlass, Recherchen und Ahnenforschung die Hintergründe seiner Familie.
Felix Christen Livres






Das Buch vereint Zeichnungen und Gedichte von Dr. Viktor Christen, die seinen Humor und seine Liebe zur deutschen Sprache widerspiegeln. Sein Sohn Felix Christen entdeckte die Werke nach dem Tod seines Vaters und stellte diese Anthologie zusammen.
»ins Sprachdunkle«
Theoriegeschichte der Unverständlichkeit 1870–1970
"Was unverständlich ist, fordert das Verstehen heraus, setzt ihm aber auch Grenzen. Deshalb ist die Dunkelheit eines Wortes, eines Verses oder gar eines ganzen Textes seit der Antike ebenso ein Stein des Anstoßes wie auch eine Einladung zum Denken. Nicht nur der konkreten Frage, was etwas Unverständliches bedeutet, sondern auch der abstrakteren, was Unverständlichkeit überhaupt heißt - wovon man spricht, wenn man von Unverständlichkeit spricht -, gilt dann die Aufmerksamkeit. Diese Frage wird in der Moderne angesichts von Werken der Literatur und Kunst, die kaum mehr verständlich scheinen, besonders dringlich. Ininsistenten Lektüren von Texten und Entwürfen Nietzsches, Heideggers, Adornos und Celans rekonstruiert Felix Christen die rhetorischen, hermeneutischen, ästhetischen und poetologischen Kontexte der Reflexion von Unverständlichkeit und zeigt, dass Unverständlichkeit ein initiales Moment moderner Theoriebildung ist. Der Theoretisierung von Unverständlichkeit wohnt dabei auch eine ethische Dimension inne, die bei Adorno, insbesondere aber bei Celan explizit wird."--Provided by publisher
Hölderlin-Jahrbuch
Zweiundvierzigster Band 2020–2021
Das Hölderlin-Jahrbuch 42, 2020-2021, erinnert an die Generation 1770, deren 250. Geburtstag von der Pandemie überschattet wurde. Hölderlins Rezeptionen bei Heidegger und Paul de Man bilden weitere Schwerpunkte; auch werden sein Kosmopolitismus sowie die Brüche in der Dynamik von Geschichte, Dichtung und Sprache in den Entwürfen zur Poetik und im Homburger Folioheft analysiert. Von Hölderlins Texten werden Die Eichbäume , das Empedokles -Projekt, Heidelberg, Der Winkel von Hahrdt, Vom Abgrund nemlich ... wie auch die Briefe der Turmzeit untersucht. Mit Rezensionen einschlägiger Neuerscheinungen und den Nachrufen auf Jochen Schmidt und Christoph Jamme findet der Band seinen Abschluss.
Der Witz der Philologie
- 379pages
- 14 heures de lecture
Das Jetzt der Lektüre
- 274pages
- 10 heures de lecture
Die Studie zu Hölderlins titellosem Entwurf, erstmals veröffentlicht von Norbert von Hellingrath unter dem Titel 'Der Ister', verbindet editionsphilologische und deutende Ansätze. In zwei Teilen wird ein Gedicht behandelt, dessen komplexe handschriftliche Verfasstheit eine unvoreingenommene Betrachtung erschwert und erst durch die Edition zugänglich wird. Die Deutung folgt der Edition, während diese ein verstehendes Lesen voraussetzt, um die semantischen Zusammenhänge von Schreibprozess und Schrift zu erfassen. Der erste Teil kritisiert die historisch-kritischen Editionen der Ister-Entwürfe und berücksichtigt alle relevanten Textkonstitutionen seit der Hellingrath’schen Ausgabe. Auf dieser Grundlage wird ein eigener Editionsvorschlag präsentiert. Der zweite Teil befasst sich mit Heideggers Vorlesung zu Hölderlins Hymne und untersucht Hölderlins Verhältnis zur kantischen Philosophie, insbesondere zur 'transzendentalen Ästhetik'. Im Zentrum steht die Frage nach der Zeit der Dichtung, die die Zeitlichkeit und Sprachlichkeit der Entwürfe beleuchtet. Die Sprachlichkeit ist eng mit der spezifischen handschriftlichen Verfasstheit verbunden, und das abschließende close reading bringt die editionsphilologischen und philosophischen Argumente zusammen.
Hölderlins Große Pindar-Übertragung, entstanden um 1800/1801, gilt als einer der komplexesten Texte der deutschen Literatur dieser Zeit, dessen Bedeutung für Hölderlins Spätwerk und die philosophische Übersetzungstheorie unbestritten ist. Die Übersetzung schafft eine liminale Sprache, in der, wie Walter Benjamin formuliert, zwei Sprachen in der Art des Meinens aufeinandertreffen. Felix Christen zeigt durch präzise Analysen von Wortstellung und Syntax, dass die Übertragung vom Griechischen ins Deutsche, die der griechischen Vorlage wortwörtlich folgt, die Sprachen nicht klar unterscheidet. Griechisch und Deutsch sind wechselseitig fremd, einander Gast und Gastgeber, was sich in dem Pindar-Wort xenos widerspiegelt. Die Selbstbezüglichkeit der poetischen Sprache erhält hier eine neue Dimension, die auf den zu übersetzenden Text verweist und den Übersetzungsprozess reflektiert. Hölderlins Übersetzung ist transzendentalpoetisch, da sie, gemäß Schlegels Dichtungstheorie, sich selbst darstellt und eine implizite Poetologie als Übersetzungstheorie formuliert. Die Lektüre dieser Übertragung ist ein fortwährender Prozess, der die Grenzen der eigenen Sprache überschreitet und ein ethisches Verhältnis zum Anderen entwirft. Die Übertragung ist nicht nur eine Bedeutungserfassung, sondern stellt das Verhältnis der Sprachen dar und zeigt eine Logik der Berührung, die über das Dritte hinausweist.