Christiane Reitz Livres





Von Ursachen sprechen
- 587pages
- 21 heures de lecture
Ursachen erzählen – von Ursachen erzählen: Unser Band vereint Untersuchungen zu Texten aus ganz verschiedenen Bereichen. Altes und Neues Testament, Fachschriften, literarische, historiographische und urkundliche Texte von der Antike bis zur Neuzeit und sogar die Marseillaise kommen zur Sprache. Alle Interpreten haben sich folgende Fragen gestellt: Wie werden Ursprungsgeschichten erzählt? Lassen sich in einzelnen Gattungen, Textsorten, Bildern, wissenschaftlichen und literarischen Kontexten gemeinsame Strukturen feststellen, wie Aitien eingesetzt und gestaltet werden? Bildet sich eine eigene Systematik aus, die sich von anderen Erzählungen abhebt? Welche Erkennungsmuster bieten die Ursprungsgeschichten, seien sie in wissenschaftlichen, in fiktionalen, in bildlichen Zusammenhängen präsent, ihren intendierten Rezipienten an? Mythos, Überzeugung, Historie, Sprechen und Wissen: In jedem dieser Bereiche erweist sich die Frage nach dem aitiologischen Kern als fruchtbar.
Die Literatur im Zeitalter Neros
- 149pages
- 6 heures de lecture
In der Regierungszeit des Kaisers Nero (54 – 68 n. Chr.) erleben viele literarische Gattungen eine Blüte oder Renaissance. Für das Epos beschreitet Lucan neue Wege. Seneca verdanken wir die einzigen Tragödien, die aus dem römischen Altertum erhalten sind. Der Roman des Petronius stellt nicht nur ein schillerndes Sittengemälde, sondern auch ein literaturgeschichtliches Unikum dar. Die Satire erlebt mit den Gedichten des Persius einen Höhepunkt in ihrer Geschichte. Eingegangen wird u. a. auf die Fragen: Inwieweit sind die wenigen Verse, die aus Neros eigener Hand überliefert sind, für die Literatur der Epoche wertvoll? Kann unser Wissen über seine politische Entwicklung, das wir aus Sueton und Tacitus schöpfen, für die literarische Interpretation dienlich sein? Die Autorin stellt in einem Querschnitt durch die Epoche die einzelnen Autoren und Werke vor und ordnet sie in den kontextuellen Zeitrahmen ein.
Die Gleichnisse stellen einerseits Höhepunkte der epischen Erzählung seit Homer dar. Sie waren aber auch stets in besonderer Weise Gegenstand der Literaturkritik, der antiken wie der modernen. Deshalb lag es nahe, am Beispiel der Gleichnisse im Argonautenepos des Apollonios von Rhodos der Erzähltechnik dieses hellenistischen Dichters und Philologen nachzuspüren. Es läßt sich zeigen, daß die antike Homerkritik, aber auch die damals aufblühende Medizin und die Naturwissenschaften die Gestalt dieser Elemente epischen Erzählens wesentlich beeinflußt haben.
Was erwartet den Menschen nach dem Tode? Wie sieht die Unterwelt aus? Diese Fragen sind in der abendländischen Literatur seit Homer immer wieder poetisch gestaltet worden. Die vorliegende Arbeit zeigt, wie der kaiserzeitliche Dichter Silius Italicus dieses Thema im Rahmen eines historischen Epos behandelt und wieviel er seinen Vorbildern - vor allem Homer und Vergil - an Neuem hinzufügt. Dabei kommt den Grundsätzen der stoischen Philosophie besondere Bedeutung zu. Die Interpretation der Nekyia eröffnet gleichzeitig Einblicke in Silius' kompositorische Technik, seine «fliessende» Erzählweise und in das Verhältnis von Rezeption und Neugestaltung innerhalb der epischen Literaturgattung.