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Martin Wellenreuther

    1 janvier 1944
    Grundkurs: empirische Forschungsmethoden
    Lehren und Lernen - aber wie?
    Forschungsbasierte Schulpädagogik
    Bildungstheater
    Quantitative Forschungsmethoden in der Erziehungswissenschaft
    • Bildungstheater

      • 201pages
      • 8 heures de lecture

      Für Bildungspolitiker und viele Bildungsforscher war klar, dass nach den enttäuschenden Ergebnissen internationaler Vergleichsstudien eine grundlegende Reform des Bildungssystems notwendig war. Dies sollte durch die Einführung nationaler Bildungsstandards und eine Verschärfung der Kontrollmaßnahmen umgesetzt werden. Es wurden Bildungsstandards festgelegt, die zu erreichenden Kompetenzen definiert und die Output-Kontrollen verschärft. Durch Vergleichsarbeiten, zentrale Prüfungen und neue Systeme der Schulinspektion wurde der Leistungsstand überprüft. Die Annahme der „Selbstheilungsthese“ impliziert, dass Schulen und Lehrer sich selbst aus Leistungsdefiziten befreien können. Jedoch gibt es dafür keine stichhaltigen empirischen Belege. Vielmehr zeigt sich, dass das verschärfte Kontrollsystem Kollateralschäden verursacht und das Bildungssystem korrumpiert. Um diese Schäden zu vermeiden und nachhaltige Veränderungen einzuleiten, sollten Unterstützungsstrukturen geschaffen werden, die Schulen und Lehrer bei der Verbesserung der Unterrichtsqualität helfen. Das Buch gliedert sich in drei Teile: Chancen und Risiken der Leistungsmessung, Qualitätssicherung durch Output- und Inputsteuerung sowie Kompetenzentwicklung bei Schülern und Lehrern. Der Fokus liegt nicht nur auf Defiziten der Bildungsreform, sondern auch auf den Voraussetzungen für eine nachhaltige Bildungsreform in Deutschland.

      Bildungstheater
    • Bildungsexperten fordern mehr individuelle Förderung, entdeckendes Lernen, Projektarbeit und weniger Frontalunterricht in Schulen. Sie plädieren für mehr Lehrer, Ganztagsschulen und höhere Bildungsinvestitionen. Doch die Umsetzung dieser Vorschläge erfordert erhebliche finanzielle Mittel, und es besteht die Notwendigkeit, mit den vorhandenen Ressourcen möglichst viel zu erreichen. Der Autor stellt in Frage, ob die Ratschläge deutscher Bildungsexperten tatsächlich zielführend sind, da einige von ihnen Teil des Problems sein könnten. Sie haben Chancengleichheit gefordert, jedoch ungeeignete Methoden vorgeschlagen, die insbesondere Kinder aus bildungsfernen Schichten benachteiligen. Diese Kinder besitzen oft nicht das nötige metakognitive Wissen, um ihr Lernen selbstständig zu steuern. Das Buch diskutiert neuere empirische Forschungen zur schulischen Bildung und betont wichtige Differenzierungen: Entdeckendes Lernen kann bei der Aneignung neuen Wissens ineffektiv sein, während es beim Transfer von Wissen hilfreich ist. Direkte Instruktion ist entscheidend für die Wissensaneignung und -festigung, insbesondere für lernschwächere Schüler. Tests können Angst auslösen, sind aber ein wichtiges Werkzeug zur Lernsteuerung, wenn sie systematisch eingesetzt werden. Gruppenarbeit kann effektiv sein, erfordert jedoch Kenntnisse über bewährte Methoden.

      Forschungsbasierte Schulpädagogik
    • Jeder weiß, was guter Unterricht ist. Doch warum sind Deutschlands Schulen oft Experimentierfelder für unausgegorene, empirisch ungeprüfte Ideen? Lehrer setzen Methoden wie „Lesen durch Schreiben“ ein, obwohl bekannt ist, dass diese vor allem leistungsschwächeren Schülern schadet. Konzepte wie jahrgangsübergreifendes Lernen und Individualisierung sollen die Unterrichtsqualität verbessern, während offene Methoden wie Freiarbeit und Projektarbeit die Schüler zur selbständigen Problemlösung anregen sollen. Doch gibt es empirische Belege für diese Erwartungen? Vor 20 Jahren begann ich, nach stichfesten Beweisen für solche „Innovationen“ zu suchen, oft vergeblich. Eigene Studien zur Stationenarbeit zeigten, dass diese im Vergleich zur direkten Instruktion zu unbefriedigenden Ergebnissen führt. Seit der ersten Auflage wurden zahlreiche experimentelle Forschungen zu den Grundlagen des Lehrens und Lernens durchgeführt, die in die Neubearbeitung eingeflossen sind. Im Gegensatz zu Hatties „Visible Learning“ stützt sich die Neubearbeitung vor allem auf experimentelle Forschungen. In einigen Bereichen kommen meine Ergebnisse mit Hatties überein, in anderen jedoch gibt es signifikante Unterschiede. Diese Differenzen könnten zu weiteren Forschungen führen, sodass die Pädagogik als Wissenschaft vom „Lehren und Lernen“ weniger anfällig für neue Moden wird.

      Lehren und Lernen - aber wie?